Zusammenfassung
Der Text entwickelt trotz des Wissens um die politisch-fiskalischen Versuche, in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) einzusparen, sie in andere Organisationen zu überführen (Schule oder HzE) und mit Aufgaben zu überfrachten, absichtsvoll die kritische These, dass (auch) die Fachkräfte selbst zu einer Abwicklung der OKJA beitragen. Es wird argumentiert, dass die strukturellen Potenziale der OKJA (Unbestimmtheit der Inhalte und Zielgruppen, Freiwilligkeit der Teilnahme, Angewiesenheit auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse, Interessen und Themen der Kinder und Jugendlichen etc.) zur Eröffnung emanzipatorischer Bildung in ihr Gegenteil verkehrt werden, weil Fachkräfte die damit verbundenen komplexen Anforderungen an sozialpädagogisches Handeln abwehren. Solche Abwehrformen werden im Einzelnen kritisch analysiert. Damit entsteht das Risiko, dass die Möglichkeiten emanzipatorischer Subjekt- und Demokratiebildung verloren gehen, die jedoch den konzeptionellen Kern und gesetzlichen Auftrag der OKJA ausmachen.
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Scherr, A., Sturzenhecker, B. (2021). Kritiken an Professionellen und ihrem Handeln in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B., von Schwanenflügel, L., Schwerthelm, M. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22563-6_10
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