Zusammenfassung
Das Summer Breeze besitzt, wie jedes gut organisierte Festival auch, verschiedene Orte, an denen die Besucher außerhalb der Konzerte ihre Zeit verbringen. Für die meisten mehrtägigen Besucher ist dies vor allem ein vom Summer Breeze organisierter Campingplatz, auf dem gegessen, geschlafen, getrunken und allgemein ein nicht unwesentlicher Teil der Festivalzeit verbracht wird. Für die Festivalbesucher ist der Campingplatz dabei viel mehr als nur ein rein funktionales Gelände.
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Die Beobachtungen der Anreise am zweiten Anreisetag ergeben zumindest, dass hier erst die am weitesten entfernten Campingbereiche A sowie H bis N besetzt werden. Gespräche mit Campingplatzbesuchern ergeben jedoch, dass die Einteilung nicht genau vorherbestimmt werden kann und von dem Andrang des vorherigen Tages sowie den einzelnen Ordnern abhängig ist.
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Als Party Camps lassen sich Campinggruppen bezeichnen, welche sich gegenüber normalen Camps durch erhöhten Geräuschpegel, vermehrten Kontakt mit anderen Campingplatzbesuchern, sowie an eine Party erinnernde Aktivitäten, welche sich teilweise bis in die Morgenstunden ziehen, auszeichnen.
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Im einleitenden Beitrag dieses Buches wurde darauf verwiesen, dass diese Gruppe durch die Bekanntheit mit der Organisationselite gewisse Vorzüge genießen – dies ist im VIP-Campingbereich mehr als deutlich sichtbar.
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Bei den meisten ausländischen Kennzeichen handelt es sich um Wagen aus den beiden – zumindest teilweise – deutschsprachigen Nachbarländern Österreich und Schweiz.
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Zum Teil sind diese Zeichen der Gruppenidentifikation provisorisch selbst gebastelt.
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Es handelt sich hierbei um eine Anspielung auf die Aktion der Organisation Govinda, welche im Rahmen des Festivals offiziell Pfand als Spende für die Erdbebenopfer in Nepal sammelt.
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Nach dem Sturm konnten nur wenige Schäden entdeckt werden, auch die Müllstapel am Rande der Camps wiesen nur erstaunlich wenige kaputte Zelt und Pavillonstangen auf.
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Bei Marx wird in einer Differenzierung der Klassen die Arbeiterklasse, die sich durch ähnliche ökonomische Umstände auszeichnet, im Zuge eines kapitalistischen Ausbeutungsprozesses zur Klasse für sich und bildet ein Bewusstsein für die gemeinsame Lage und ein damit verbundenes Gemeinschaftsgefühl.
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Die unterschiedlichen Spielbereiche können anhand noch vorhandener Markierungen auf dem Campingplatz recht deutlich nachvollzogen und verglichen werden.
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Mauss spricht vom Potlatch, rituellen Festen, auf welchen manche Häuptlinge ihren ganzen Besitz veräußerten.
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Das gilt selbstverständlich nicht für das Green Camping.
Literatur
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Baer, A., Mohra, M., Pellin, M. (2020). Von Wagenburgen und Fliesentischen – Camping auf dem Festival. In: Richter, N., Kopp, J. (eds) Entering the Battlefield. Erlebniswelten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22384-7_3
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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