Zusammenfassung
Das Konzept der Rekontextualisierung ermöglicht, das koproduktive Zusammenhandeln von Akteur innen im Zusammenhang mit den auf sie einwirkenden Steuerungsimpulsen und Handlungslogiken im Bildungssystem auf Grundlage ihrer situativen Strukturen vor Ort zu analysieren. Die daraus resultierenden Erkenntnisse erlauben es, Handlungsprozesse systematisch zu erfassen. Somit kann Rekontextualisierung als Erweiterung der analytischen Governance-Perspektive verstanden werden, die auch eine konkrete forschungspraktische Operationalisierung mit Blick auf das Zusammenwirken von Subjekten und Institutionen stützt. Im folgenden Beitrag wird darauf eingegangen, was unter dem Konzept der Rekontextualisierung zu verstehen ist und wie es sich in die Perspektive der Educational Governance (EG) einreiht. Der Beitrag zieht zur Veranschaulichung der Ausführungen auch die Ergebnisse einer empirischen Studie zu Projektmanagement in Hochschulen heran, die sich insbesondere den Rekontextualisierungsprozessen von Projektleiter innen in Hochschulen widmete.
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Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQS), Prognos AG (2013). Evaluation des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre („Qualitätspakt Lehre“). Erster Zwischenbericht. Mainz: Zentrum für Qualitätssicherung und Qualitätssicherung Uni Mainz & Prognos AG.
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Magnus, C.D. (2019). Rekontextualisierung als Konzept zur Erweiterung der analytischen Perspektive und der forschungspraktischen Operationalisierung von Educational Governance. In: Langer, R., Brüsemeister, T. (eds) Handbuch Educational Governance Theorien. Educational Governance, vol 43. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22237-6_6
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