Zusammenfassung
Psychische Störungen sind meist mit erheblichen persönlichen, gesundheitlichen Beeinträchtigungen und vielfältigen Problemen bei der Lebensgestaltung bzw. der Lebensbewältigung verbunden. Die hohe Prävalenzrate psychischer Störungen in der Arbeitswelt betrifft ca. ein Fünftel der Bevölkerung im aktiven Berufsleben. Neben der Gesundheitsdimension bei psychischen Erkrankungen gibt es auch eine ökonomische Betrachtungsweise. Sie bezieht sich auf die Arbeitnehmer selbst, ihre Arbeitgeber und volkswirtschaftliche Aspekte. Psychisch beeinträchtigte Arbeitnehmer sind z. B. von einer geringeren Beschäftigungsquote, einer höheren Arbeitslosenquote und einem damit verbundenen höheren Armutsrisiko betroffen. Die Arbeitgeber sehen sich durch höhere Fehlzeiten und steigende Frühinvalidisierungsraten mit einem höheren Verlust an Produktivität konfrontiert. Dies in Zeiten, in denen in vielen Branchen Fachkräftemangel herrscht. Vor diesem Hintergrund wächst das Bemühen, die Gesundheitsdimension im betrieblichen Alltag mehr und mehr mit in organisatorisches Handeln einzubeziehen. Die nationale Präventionsstrategie der Bundesregierung zielt dementsprechend auf eine Stärkung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ab. Es soll auf eine Konvergenz der Präventionsleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung, der gesetzlichen Krankenversicherung und der Rentenversicherung im Hinblick auf die Gewährung koordinierter Präventionsleistungen hingewirkt werden. Das Ziel ist die Unterstützung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu gesundheitsrelevanten Themenkomplexen. Im vorliegenden Artikel werden insbesondere die Präventionsleistungen im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Rentenversicherung skizziert und deren Umsetzung dargestellt.
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Bangen, R., Reinfelder, EC. (2019). Arbeit und psychische Gesundheit: Präventionsleistungen der Deutschen Rentenversicherung und des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. In: Reinfelder, EC., Jahn, R., Gingelmaier, S. (eds) Supervision und psychische Gesundheit. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22193-5_4
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