Zusammenfassung
Die sogenannte ukrainische Sackgasse besteht für Gazprom aus zwei umfangreichen Problembereichen. Ein Teil betrifft die finanziellen Auseinandersetzungen für die Benutzung der ukrainischen Leitungen durch Gazprom, der andere ihren derzeitig schlechten technischen Zustand. Besonders in diesem Bereich besteht umfangreicher hoher Nachholbedarf. Nach Angaben der russischen Fachzeitschrift Neftegas ist das ukrainische Gastransportsystems das zweitgrößte in Europa. Es besteht aus 37.600 km Magistralgasleitungen (Röhren) in der einteiligen Ausführung und 71 Verdichterstationen mit einer ab der russischen Grenze betragenden Gesamtübertragungskapazität von 288 Mrd. Kubikmetern. Danach fließen ab den Grenzen zu Polen, Rumänien, Weißrussland und Moldawien 178,5 Mrd. Kubikmeter – davon wiederum 142,5 Mrd. Kubikmeter für die EU-Staaten – durch das System. Die bisherigen Erfahrungen legen die Auffassung nah, dass Gazprom als Staatskonzern von der russischen Regierung auch als Werkzeug benutzt wird, um Einfluss auf die Politik der ukrainischen Regierung auszuüben (Abb. 19.1). Dafür spricht, wie der Vorstandsvorsitzende Aleksej Miller gegenüber der TASS-Nachrichtenagentur am 19. Januar 2018 äußerte, dass „beide Pipelines – Turkish Stream sowie Nord Stream 2 – bis Ende 2019 in Betrieb genommen werden sollen“.
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Deutsche Welle v.09.01.17 Beitrag von Andrej Probitük „Das Gespenst des leeren Rohres“
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Lyudmyla Synelnyk: Energieressourcen und politische Erpressung: Der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, Diplomica Verlag, 2013, Seite 57
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Literatur
Andrej Probitük „Das Gespenst des leeren Rohres“, Deutsche Welle, russische Ausgabe vom 09.01.2017
Informationsagentur News Front info, 25. Oktober 2017
Sergej Prawosudow (2017) Erdöl und Gas. Geld und Macht, Verlag KMK, Moskau
Lydmilla Synelnyk (2013) Energierressourcen und politische Er-pressung – der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, Diplomica Verlag, Hamburg
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Nikiforov, O., Hackemesser, GE. (2018). Die Ukrainische Sackgasse. In: Die Schlacht um Europas Gasmarkt. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22155-3_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-22155-3_19
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Publisher Name: Springer, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-22155-3
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