Zusammenfassung
Damals, das heißt als die ordoliberale Denkschule entstanden ist, so wie zu Zeiten der Entstehung der Sozialen Marktwirtschaft in den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren, waren die Zeiten – wie heute auch – von Veränderungen geprägt. Dies liegt unter anderem in der Natur der Sache, denn menschliche Entwicklung, welche Ökonomie, Soziales und Politik umschließt, ist per Definition Veränderung, die Unsicherheit mit sich bringt. Gerade deswegen waren wichtige und weitreichende Entscheidungen zu treffen. Diese Entscheidungen müssen aber, insbesondere um die Unsicherheit zu reduzieren, transparent und vor allem vorausschauend getroffen werden. Jeder Einzelne muss verstehen können, warum welche Entscheidungen wie getroffen werden. Dieses dazustellen ist das Ziel des 7. Kapitels. Es gilt nun, den existierenden und immer noch validen Prinzipienkanon des Ordoliberalismus zu erweitern. Diese Erweiterung ist jedoch eine fundamentale und wenig flexible. Sie legt nämlich garantierende beziehungsweise prästierende Prinzipien fest. Trotz alledem ist dies nicht genug, denn der Aufbruch in die Innovationsgesellschaft beginnt in den Köpfen. Die vor allem in der Jugend erkennbare Bereitschaft zur Offenheit gegenüber neuen Technologien, neuen Formen der Kommunikation und Kooperation und zur Selbständigkeit muss gefördert werden. Das ist nur mit einem bildungspolitischen Paradigmenwechsel zu leisten.
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Ein autopoesisches System ist ein System, welches sich selbst erzeugt. Dagegen kann sich eine allopoietische Maschine (z. B. Motor eines Fahrzeugs) nicht selbst herstellen und in ihrem Organisationsprinzip erhalten.
Literatur
Rusche, T. Glaubwürdigkeit als Vertrauenskapital. In E. Karsten (Hrsg.), Vertrauen und das soziale Kapital unserer Gesellschaft (S. 50–60). Freiburg: Herder.
Schüller, A. (2014). Ordnungs- oder Planungsprogramm für Deutschland und Europa? In Orientierungen zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 139, 25–32.
Wünsche, H. F. (2014). Ludwig Erhards Soziale Marktwirtschaft. München: Lau Verlag.
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Müller, MP. (2019). Neo-Ordoliberalismus – als was ist er denn nun zu verstehen?. In: Neo-Ordoliberalismus . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21883-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-21883-6_7
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Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
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