Zusammenfassung
In diesem Beitrag untersucht die Autorin im Rahmen einer Einzelfallrekonstruktion, auf welche Art und Weise sich eine Erzählperson als „hochbegabt“ konstruiert und wie Hochbegabung als sozial vermittelte Kategorie eine subjektive Bedeutung erlangt. Zentrale theoretische Bezugspunkte sind die Subjektivierungsforschung, der Sozialkonstruktivismus und das interpretative Paradigma der Soziologie. Als methodische Grundlage für die Auswertung des Interviewmaterials dient das Integrative Basisverfahren nach Kruse. Die Einzelfallrekonstruktion zeigt auf, wie die Interviewpartnerin auf überraschende Art und Weise die Erwartungen anderer bezüglich des vermeintlichen Zusammenhangs einer bestimmten sozialen Herkunft, weit überdurchschnittlicher schulischer Leistungen sowie eines einzuschlagenden Lebensweg verhandelt.
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