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Der Zins

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Zusammenfassung

Das Wort „Zins“ hat (ähnlich wie das Wort „Zahlungsmittel“) ursprünglich eine vom Geldverkehr ganz unabhängige prämonetäre Bedeutung. Zins kann auch ein Naturalzins sein, der unter Umständen einem realen Tauschgut von vornherein schon aufgeschlagen wird: Zu einem künftigen Zeitpunkt wird eben etwas mehr Weizen für einen bereits jetzt gebrauchten oder ausgelieferten Sack Dünger berappt als bei sofortiger Weizen-Bezahlung. Der Zins kann also auch als Naturalgut eingefordert bzw. vergütet werden. Hiermit wird deutlich, dass das Wesen des Zinses genuin mit dem Gelde nichts zu tun hat, sondern mit einem Gegenleistungsaufschub (Zahlungsaufschub). Die Zinszahlung ist nicht an das Vorhandensein von Geld gebunden, sowie auch das Bezahlen nicht an Geld gebunden ist. Nach Eugen Böhm-Bawerk kommt allen Gütern so etwas wie eine „Zeitpräferenz“ bzw. „Gegenwartspräferenz“ zu. Der Gegenwartspräferenz der einen Gruppe von Wirtschaftssubjekten entspricht stets so etwas wie eine Gegenwartsabstinenz einer anderen Gruppe von Wirtschaftssubjekten. Zins erscheint nun als Lohn für denjenigen, der ein Tauschgut zu einem Zeitpunkt zur Verfügung stellt, zu dem der Tauschgutempfänger noch nicht dafür bezahlen kann oder will. Zins wäre somit der Lohn für einen gewährten Zahlungsaufschub oder – von der anderen Seite her betrachtet – für eine (unter Umständen sogar riskante!) Vorablieferung. Je länger der Zahlungsaufschub, desto höher dieser Lohn.

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Braunschweig, C., Pichler, B. (2018). Der Zins. In: Die Kreditgeldwirtschaft. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21480-7_14

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-21479-1

  • Online ISBN: 978-3-658-21480-7

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