Zusammenfassung
Ungeachtet einer langen, auf Georg Simmel (1858–1918) zurückgehenden Tradition der Beschäftigung mit Vertrauen in klassischen soziologischen Beiträgen ist der Aufstieg des Begriffs zu einem Grundbegriff der Soziologie jüngeren Datums: zunächst im Bereich der Organisationsanalyse seit den 1980er Jahren einsetzende Forschungen (vgl. Lane & Bachmann, 1998) nahmen insbesondere angesichts einer zunehmenden Beunruhigung über den internen Zusammenhang von Modernität und Barbarei, aufgrund von Diagnosen zunehmender Pluralisierungsprozesse sowie insbesondere durch die Anschläge vom 11. September 2001 und die Weltfinanzmarktkrise seit 2008 weiter an Fahrt auf. Allgemein lässt sich sagen, dass mit diesen Aspekten – durchaus paradox – im Kern abgestellt wird auf die Erosion vormals als stabil gedeuteter Sozialverhältnisse und routinisierter Handlungsgrundlagen auf der einen Seite sowie eines ausgeprägt reflexiven Vertrauensverständnisses mit Blick auf die Problemlösungskompetenz demokratischer Systeme, die Leistungsfähigkeit moderner Technologien oder die Produktivität und Innovationsfähigkeit moderner Ökonomien auf der anderen Seite.
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Endreß, M. (2018). Vertrauen. In: Kopp, J., Steinbach, A. (eds) Grundbegriffe der Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20978-0_94
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