Zusammenfassung
Die USA waren in den letzten Jahren von einer sozialen Bewegung nach der anderen geprägt. Beispiele sind die die Tea Party, Occupy Wall Street, Black Lives Matter oder nun potenziell neue Strömungen wie der Women’s March. Alle haben schon jetzt einen bleibenden Eindruck in der politischen Landschaft der USA hinterlassen. Diese Strömungen eint die Nutzung digitaler Kommunikation. Kommerzielle Plattformen wie Twitter oder Facebook sind heutzutage entscheidend, um erfolgreich politischen Protest zu kommunizieren. Die Digital Natives, junge Menschen der Internet-Generation tragen viele der neuen Proteste. Dabei ist digitaler Aktivismus eine Ergänzung des traditionellen Aktivismus, kein Ersatz dafür. Soziale Bewegungen können durch die Kombination von digitaler Kommunikation sowie traditionellen Protestformen ihre Themen auf die politische Agenda bringen und den Diskurs beeinflussen. Dieses Kapitel zeigt am Beispiel von Occupy Wall Street und dem Women’s March wie Hashtags und Memes für digitale politische Kommunikation und für politischen Protest genutzt werden können.
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Black Lives Matter (BLM) ist die Bewegung, die wohl in der letzten Zeit am meisten Schlagzeilen gemacht hat. BLM entwickelte sich aus Protesten gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und nach mehreren Gerichtsverfahren, in denen Polizistinnen und Polizisten freigesprochen wurden, die unbewaffnete Schwarze erschossen hatten. Beispiele sind der Fall Trayvon Martin (2012) oder Michael Brown in Ferguson (2014). Die Proteste werden vor allem von Millennials getragen, die sich als soziale Outsider sehen: Schwarze, ethnische Minderheiten, Frauen, sexuelle Minderheiten. Die Ursprünge liegen im Civil Rights Movements aber auch bei OWS (mehr dazu bei Milkman 2017, S. 22 ff.).
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Vgl. hierzu auch den Beitrag von Michael Oswald in diesem Sammelband.
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Milkman (2017) äußert sich nicht zu den Bewegungen wie Alt-Right. Außerdem ist unklar, wie viele Befürworterinnen und Befürworter diese Bewegung tatsächlich hat und welcher Generation sie angehören.
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Die Dreamers sind eine Bewegung von nicht-registrierten Einwandererkindern, die ihre Hoffnung auf den DREAM Act von 2001 setzten, der nach dem 11. September 2001 aber nicht vorankam. Dieser DREAM Act hätte einen legalen Weg zur US-Staatsbürgerschaft ermöglicht. Die Ursprünge liegen bereits in den 1990ern und die Dreamers nutzten vor allem „storytelling“, aber auch Märsche für ihre Proteste (mehr dazu bei Milkman 2017, S. 12ff.).
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Diese Bewegung wurde um 2014 vor allem von jungen Studentinnen angestoßen, die nicht länger über die sexuellen Übergriffe auf sie schweigen wollten. Beispiele sind etwa Emma Sulkowicz, die so lange ihre Matratze auf dem Campus herumtrug, bis die Universitätsverwaltung und die Polizei gegen den Mann vorgingen, den sie der Vergewaltigung bezichtigte. Oder Sofie Karasek, die in Berkeley gegen sexuelle Übergriffe kämpfte. Diese Aktivitäten machten so große Schlagzeilen, dass das Weiße Haus eine Task Force und schließlich die Kampagne It’s On Us gründete, die Aufklärung an Schulen, Colleges und Gemeinden unterstützt und so sexuelle Übergriffe in Zukunft bekämpfen will. Auch frühere feministische Bewegungen beschäftigten sich bereits mit dem Thema sexuelle Übergriffe. (mehr dazu bei Milkman 2017, S. 19 ff.; itsonus.org).
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Auch Instagram und Facebook haben wie Snapchat jetzt die sehr beliebten Story-Funktionen, die Videos aufzeichnen und den Inhalt nach 24 h löschen.
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Als Beispiel dient hier der saudische Blogger Raif Badawi, der nur wegen seines Blogs zu einer drakonischen Strafe verurteilt wurde.
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Trending meint ein Verfahren, das Algorithmen nutzt um beliebte Themen zu ermitteln und den Nutzerinnen und Nutzern anzubieten. Twitter selbst schreibt zum Trending: „Trends werden durch einen Algorithmus ermittelt und auf dich persönlich zugeschnitten – anhand deiner Interessen, der Nutzer, denen du folgst, und deines Standorts. Mit diesem Algorithmus werden vor allem aktuell beliebte Themen gefunden, und weniger solche, die schon seit längerem im Trend sind oder tagtäglich beliebt sind“ (https://support.twitter.com/articles/317695).
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Diese URL ist jetzt mit der Planned Parenthood Webseite verlinkt.
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Ehemann von Facebook-Mitbegründer Chris Hughes.
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Roose nennt Beispiele für extrem rechte Plattformen, die gegründet wurden, nachdem einige Alt-Right Aktivisten von etablierten Anbietern entfernt wurden. Beispiele sind Gab, das Twitter ersetzen soll, Hatreon, eine crowdfunding Alternative zu Patreon und RootBocks, eine Alternative zu Kickstarter (Roose 2017c).
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Rauscher, N. (2018). Von Occupy Wall Street zu den ‚nasty women‘ – Digitale Kommunikation als Partizipationsmöglichkeit neuer Protestströmungen. In: Oswald, M., Johann, M. (eds) Strategische Politische Kommunikation im digitalen Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20860-8_9
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