Zusammenfassung
Der Beitrag verortet Rancière im Feld der gegenwärtigen Kontingenztheorien des Sozialen und versteht ihn dabei als egalitäres Gegenkonzept zu den Antagonismusmodellen bei Marchart und Mouffe. Gleichheit wird zur Kategorie im Werk des französischen Denkers des Unvernehmens erklärt und auch die Kritik an den Sozialwissenschaften bei Rancière über das Gleichheitsmotiv hergeleitet. Ob es eine Soziologie der Gleichheit nach Rancière geben kann, ist die abschließende Frage des Beitrages.
Ich danke Dominique Autschbach, Daniel Rotstein und Tobias Schädel für ihre Hinweise und Anmerkungen.
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Über die Zuweisung des Genus hat bei geschlechtsspezifischen Ausdrücken der Zufall entschieden (Würfelwurf).
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Linpinsel, T. (2018). Von der Politischen Differenz zur Soziologie der Gleichheit?. In: Linpinsel, T., Lim, IT. (eds) Gleichheit, Politik und Polizei: Jacques Rancière und die Sozialwissenschaften. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20670-3_10
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