„Scared Straight!“-Programme in Deutschland und internationale Erkenntnisse

Zusammenfassung

“Scared Straight!” – was verbirgt sich hinter dem kriminalpräventiven Konzept aus den USA, das Erfolgsraten von über 80 % verspricht und gibt es solche Projekte auch in Deutschland? Der Beitrag setzt sich mit Programmen für straffällig gewordene oder gefährdete Jugendliche und Heranwachsende auseinander, die den Besuch einer Justizvollzugsanstalt sowie den Kontakt und Gespräche mit Inhaftierten umfassen. Das hautnahe Miterleben der Konsequenzen, die im Falle von (weiterer) Straffälligkeit drohen, soll zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen bei den Teilnehmern führen. Neben der Skizzierung US-amerikanischer Projekte wie „Scared Straight!“ und entsprechenden Forschungsergebnissen zur kriminalpräventiven Wirkung werden Ergebnisse einer Befragung deutscher Justizvollzugsanstalten zu in Deutschland durchgeführten Projekten zusammenfassend dargestellt. Hierbei wurde untersucht, welche Justizvollzugsanstalten sich an Gefängnisbesuchsprogrammen beteiligen und wie diese Präventionsprojekte in Deutschland konkret ausgestaltet sind. Daran anknüpfend wurde mit Blick auf den Stand der Forschung in Deutschland der Frage nachgegangen, ob deutsche und US-amerikanische Programme vergleichbar sind und Ergebnisse der Wirkungsforschung möglicherweise übertragen werden können.