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Soziale Einbettung und ökonomisches Handeln. Überlegungen zur Reichweite von Mark Granovetters Forschungsprogramm und dessen Bedeutung für eine soziologische Theorie der Unternehmung

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Der „Neue Institutionalismus“

Part of the book series: Wirtschaft + Gesellschaft ((WUG))

  • 1374 Accesses

Zusammenfassung

Mark Granovetter gilt als Mitbegründer einer eigenständigen „neuen“ Wirtschaftssoziologie. Im Zentrum seiner Lehre steht die Überlegung, dass die überkommenen ökonomischen Modelle durch Hinweise auf die Wirksamkeit „außerökonomischer“ Prozesse „sozialer Einbettung“ zu revidieren sind. Die nachfolgende Arbeit kritisiert dieses Vorhaben und sucht nach Wegen die Erklärungsansprüche der überkommenen Ökonomik mit denen der Soziologie zu „versöhnen“. Die Beurteilung der Reichweite der „empirischen Case-Studies“, die Granovetter vorgelegt hat, ist Gegenstand eines abschließenden Abschnitts.

Diese Arbeit erschien ursprünglich unter dem Titel „Soziale Einbettung und ökonomisches Handeln. Mark Granovetters Beitrag zu einer soziologischen Theorie des Unternehmens“ in: Andrea Maurer und Uwe Schimank (Hrsg.), Die Gesellschaft der Unternehmen – Die Unternehmen der Gesellschaft. Gesellschaftstheoretische Zugänge zum Wirtschaftsgeschehen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008, S. 78–101.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Granovetter 1985, Granovetter 1990b, S. 95 ff., Granovetter 2017, S. 17 ff.

  2. 2.

    Der Anspruch auf Eigenständigkeit und Neuheit des Programms wird fast immer gemeinsam verteidigt (vgl. Granovetter 1985, Swedberg und Granovetter 1992, S. 6 ff., Granovetter 1992a und Granovetter 2002; kommentierend dazu Beckert 1999, S. 90). Über die (heuristische) Fruchtbarkeit des Einbettungsbegriffs besteht aber keine Einheitlichkeit (vgl. Swedberg 1990, S. 96, Swedberg 2004 und Zafirovski 2003, S. 42 u. a. für eine positive und Fligstein 2001, S. 48, 124, 145 bzw. Beckert 2007 für eine (eher) distanzierte Einschätzung). Die Formulierung des Anforderungsprofils der „neuen“ ökonomischen Soziologie ist freilich noch im Gang (vgl. The American Journal of Economics and Sociology 58, 1999, Guillén et al. (eds) 2000, Swedberg 2009, Maurer und Mikl-Horke 2015, Maurer (Hrsg.) 2017 u. a.); einen an Marx orientierten Themenüberblick gibt Stinchcombe 1983. Die historische Genese der „neuen“ ökonomischen Soziologie dokumentieren verschieden tief reichend Dobin (ed.) 2004 und Swedberg (ed.) 2005. Auch empirische Forschungen sind angelaufen (vgl. u. a. Uzzi 1996, DiMaggio und Louch 1998, Abraham 2001 u. z. a.). Das internationale Interesse an dieser (mittlerweile nicht mehr gar so neuen) Forschungsrichtung scheint beeindruckend zu sein, wie etwa 9.490.000 Google-Einträge bezeugen.

  3. 3.

    Vgl. Barber 1995, Krippner 2001, Beckert 2007.

  4. 4.

    Vgl. zu dieser Selbsteinschätzung Granovetter 2002, S. 54. Zur einer sozialwissenschaftlich verwertbaren Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme vgl. Schmid 2017a, S. 1–42.

  5. 5.

    Ich konzentriere mich auf eine Bewertung der metatheoretischen Begründungen, die Granovetter für sein Forschungsvorhaben anführt, und befasse mich mit der Frage, inwieweit seine aufwendig betriebenen empirischen Analysen seine eigene Programmatik stützen, nur im letzten Abschnitt. Das Ergebnis wird sein, dass vor allem die neueren empirischen Arbeiten eher Beschreibungen enthalten als Erklärungen und entsprechend mit seinem Theoriebildungsproblem nur locker verknüpft sind (vgl. Castilla et al. 2000, Granovetter und McGuire 1998). Das Gleiche gilt aber auch für Granovetter 1994 und Granovetter 2005a, wo er den m. E. allenfalls exemplarisch zu nennenden Versuch unternimmt, die Beziehungen zwischen oder innerhalb von „business groups“ mit seinen theoretischen Überlegungen in Verbindung zu setzen, und für seine Untersuchung der gruppenabhängigen Rekrutierung von Unternehmern (vgl. Granovetter 1995). Näheres also später.

  6. 6.

    So in Anklang an einen Buchtitel von Gary Becker Swedberg und Granovetter 1992, S. 2.

  7. 7.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1992, S. 1 ff., Granovetter 1990b, S. 105 ff., Granovetter 1991, S. 75 f., Granovetter 1992a, S. 3 ff., Granovetter 2002, Granovetter 2017, S. 1–15 u. a.; andererseits gesteht er zu, dass etwa James Colemans oder Michael Hechters Erklärungsvorschläge (in Grenzen) akzeptabel sind (vgl. Granovetter 1990b, S. 105 f.), was die Beurteilung seiner Position insoweit erschwert, als er deren Bedenken gegen nicht-rationalistische Erklärungsfiguren keinesfalls zu teilen scheint.

  8. 8.

    Vgl. Granovetter 1974, Granovetter 1981; auch seine späteren Äußerungen zielen in diese Richtung (vgl. Granovetter 1992a und Granovetter und Tilly 1988).

  9. 9.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 39.

  10. 10.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 483 ff., Granovetter 1992a, S. 256, Granovetter 1993, S. 16, Granovetter 2017, S. 13 u. a. Auch dass zwei Akteure aneinander „orientiert“ handeln, reicht Granovetter nicht dazu hin, die – in diesem Fall „dyadic“ – „atomization“ zu überwinden, solange die Beziehungen nicht mitbedacht werden, welche die beiden Kontrahenten zu dritten Personen haben (vgl. Granovetter 1990b, S. 98, Granovetter 1992b, S. 33 f., Granovetter 2017, S. 13–15).

  11. 11.

    Granovetter 2002, S. 38.

  12. 12.

    Vgl. Granovetter 1993, Granovetter 2002, S. 49 ff., Granovetter 2005a. Granovetter 2002, S. 36 hält eine solche Vorgehensweise infolge ihres „instrumentalistisch-reduktionistischen“ Charakters für „theoretisch unvollständig“ und der Hilfestellung der ökonomischen Soziologie für bedürftig. Ich halte allerdings wenig davon, wenn Granovetter die in der Soziologie übliche, aber deshalb nicht unbedingt verteidigungsfähige Gleichsetzung von situationsfrei angelegten „reduktionistischen“ Erklärungen und „Methodologischem Individualismus“ (vgl. Granovetter 1991, S. 76 f., Granovetter 1992a, S. 233, Granovetter 2002, S. 36) pflegt, zumal seit Langem die Chance bestanden hätte, die Präzisierungen dieser Auffassung zur Kenntnis zu nehmen, die in die Richtung eines „institutional individualism“ (Agassi 1975) geführt haben; auch sollte endlich deutlich sein, dass der „Methodologische Individualismus“ mit dem logischen „Reduktionismus“ buchstäblich gar nichts zu tun hat (vgl. Schmid 2017a).

  13. 13.

    Granovetter 1990b, S. 102, Granovetter 2002, S. 36, Granovetter 2017, S. 15–20 u. a.

  14. 14.

    Vgl. zum Begriff der „Kanalisierung“ Granovetter 1991, S. 80, Granovetter 1992a, S. 9.

  15. 15.

    Vgl. zu dieser Liste Granovetter 1992b, S. 26, die Granovetter über die Jahre verändert und erweitert hat, Granovetter 1985, Granovetter 1992a, S. 234, Granovetter 2002, S. 35, 49, Granovetter 2005a, S. 441 ff. u. a. Angesichts der Vielfalt der in diesen Begriff einfließenden Definitionselemente, kann es kaum Wunder nehmen, dass die wirtschaftssoziologischen Untersuchungen, die sich seiner bedienen, „zu keiner verallgemeinerungsfähigen Theorie geführt haben“ (Beckert 1999, S. 91). In der Tat müsste man zu diesem Zweck – unter Vermeidung funktionalistischer Argumente – angeben können, wie es erfolgsorientierten Akteuren gelingt, sich zur Beachtung von Beschränkungen (verschiedenster Art) zu motivieren. Dazu gibt es seitens der Rational-Choice-Tradition eine reichhaltige Literatur. Vielleicht ist es zu diesem Zweck sinnvoll, die oftmals implizierte Gleichsetzung von „Rationalität“ und (ungebremstem) „Profitstreben“ (modernen Zuschnitts) aufzugeben, zumal auch viele neo-klassischen Ökonomen diese Gleichsetzung nicht benutzen, um den ausgreifenden Anspruch ihres Vorgehens zu rechtfertigen.

  16. 16.

    Granovetter 1985, S. 482.

  17. 17.

    Vgl. Granovetter 2002, Granovetter 2005a, Granovetter 2017, S. 26 ff. u. a.

  18. 18.

    Granovetter 2002.

  19. 19.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 219, Granovetter 2002, Granovetter 2005b, S. 34 und passim, Granovetter 2007 u. a.

  20. 20.

    Vgl. zur Unterscheidung dieser Themen Granovetter 1992a, S. 256 u. a.

  21. 21.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 507 f., Granovetter 2002, S. 54 u. a.

  22. 22.

    Vgl. Granovetter 2002, wo er eine „unified theory“ in Aussicht stellt, und Granovetter 2005a, S. 443. Ob Granovetters Wunsch nach „interdisziplinärer Kooperation“ (Granovetter 2005a, S. 47) dasselbe meint, lässt sich nicht eindeutig entscheiden. Ich werde seine Stellungnahme zum Verhältnis verschiedener sozialwissenschaftlicher Teldisziplinen im abschließenden Abschnitt besprechen. Auch sollte ich (vorweg) darauf hinweisen, dass er die von mir bevorzugte Unterscheidung zwischen der „Theorie“ des menschlichen Handelns und den „Modellen“, mit deren Hilfe zwischenmenschliche Beziehungen und deren Eigenschaften beschrieben werden, nicht macht, sodass im Einzelfall zu klären ist, ob sich seine „Vereinheitlichungsthese“ auf die Vereinbarkeit der in den verschiedenen Disziplinen verwendete „Handlungstheorie“ bezieht oder auf die logische Verknüpfung der Modellierungen „disziplintypischer“ Handlungssysteme.

  23. 23.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 42.

  24. 24.

    Granovetter 2002, S. 36.

  25. 25.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 495 f., Granovetter 1993, S. 38, Granovetter 2002, S. 37, Granovetter 2005b, S. 35 ff. In Granovetter 2017, S. 20 ff. findet sich nunmehr eine weitere „ausgebaute“ Systematik solcher Motive. Der Autor unterscheidet dabei neben „instrumentellen“ und „nicht-instrumentellen“ Motiven (wozu Webers „Wertrationalität“ zählt), auch zwischen „ich-orientierten“ und „nicht-ich-orientierten“ und endlich zwischen „ökonomischen“ und „sozialen“ Motiven. Damit erhöht sich möglicherweise die Palette erklärungstauglicher Faktoren, kaum aber die Klarheit der gewählten Semantik, zumal undiskutiert bleibt, vor dem Hintergrund oder im Rahmen welcher Theorie (des individuellen Handelns) diese Differenzierungen vorgenommen werden. Auch scheint mir, dass Granovetter diese erweiterte Typologie bei seinen neueren Erörterungen (in Granovetter 2017) nicht wirklich kontrolliert zum Einsatz bringt.

  26. 26.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 495, 504, Granovetter 1990b, S. 99; für Arbeitsverträge vgl. Granovetter 1974, für die Verteilung von Gewinnbeteiligungen vgl. Granovetter und Tilly 1988, für die Preisbildung vgl. Granovetter 2005b, S. 38 ff., für die sozialen Wirkungsvoraussetzungen von Unternehmern vgl. Granovetter 2002, S. 44 ff. etc.

  27. 27.

    Granovetter 1985, S. 504.

  28. 28.

    So präzisiert Maurer (2017, S. 76 ff.) die „Pointe“ des Granovetterʼschen Einbettungskonzepts.

  29. 29.

    Granovetter 2005a, S. 47.

  30. 30.

    Granovetter 1992b, S. 4.

  31. 31.

    Granovetter bezieht sich zur Darlegung dieser Thematik (wiederholt) auf die bahnbrechenden Arbeiten von Brian Arthur (vgl. Granovetter 1990b, S. 103, Granovetter und McGuire 1998, S. 149, Granovetter 2017, S. 9 u. a.). Für das deutsche Publikum vgl. Ackermann 2001 und Beyer 2006.

  32. 32.

    Vgl. Granovetter 1990c, S. 107, Granovetter 1991, S. 77, Granovetter 1992a, S. 5, Granovetter 1992b, S. 25; an einer anderen Stelle dieser zuletzt genannten Arbeit (Granovetter 1992b, S. 80) sieht Granovetter deutlich, dass diese Kontingenzen als „Anfangs- und Randbedingungen“ gültiger Erklärungsargumente Berücksichtigung finden müssen.

  33. 33.

    Vgl. Granovetter 1990, Granovetter 1990b, S. 97, Granovetter 1992a, S. 5, Granovetter 2002, Granovetter und McGuire 1998, S. 149, Granovetter 2017, S. 134 ff. und passim.

  34. 34.

    Granovetter 1985, S. 507.

  35. 35.

    Vgl. für diesen Anspruch Granovetter 1985, S. 507 und den Titel der von Swedberg und Granovetter 1992 edierten Anthologie. Granovetter 2005a, S. 47 geht es dann (unumwunden und verallgemeinert) um die „Interaktionen“ ökonomischer und nicht-ökonomischer „aspects of social life“.

  36. 36.

    Vgl. Granovetter 1985.

  37. 37.

    Vgl. Granovetter 1994, Granovetter 2005a, Granovetter und McGuire 1998 u. a.

  38. 38.

    Vgl. Granovetter 2007.

  39. 39.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1992, S. 19. Granovetter 2017 kündigt mehrfach an, dass er seine entsprechenden Studien in einem Folgeband zusammenfassen wird.

  40. 40.

    Vgl. Beckert 2007, S. 9, ähnlich Beckert 2003. Am Anfang meiner Beschäftigung mit Granovetters Theorieauffassung neigte ich dazu, der These zuzustimmen, dass er keine „pragmatische“ Handlungstheorie favorisiert (vgl. Joas und Beckert 2001, Beckert 2007), die das „Soziale“ des Handelns (zugleich) in seiner Routinisierung, Innovationsorientierung, Reflexivität und dem intransigenten Verhältnis von Zielen und Mitteln sähe. Mittlerweile bekennt er sich zur Verwendung von „pragmatist or syncretist models“, die das (kreative) menschliche Problemlösungsverhalten hervorkehren sollen (vgl. Granovetter 2017, S. 147, aber auch S. 139). Freilich setzen seine empirischen Analysen Ziele und die Tauglichkeit davon unabhängiger Mittel als gegeben voraus, woraufhin er jederzeit berechtigt ist, ohne deshalb die „Intersubjektivität“ sozialer Beziehungen missachten zu müssen, Strukturen das Hauptgewicht „soziologisch“ zu nennender Erklärungen tragen zu lassen. Man vgl. dazu Granovetter 1973, S. 1371 und Granovetter 1990b, S. 104, wo er seinen „structural approach“ verteidigt, oder Granovetter 2005b für eine jüngere Formulierung seines strukturalistischen Erklärungsanspruchs. Auch Innovationen und die Steigerungen der ökonomischen Produktivität scheinen ihm nur unter Berücksichtigung vorgegebener Sozialstrukturen verständlich zu werden (vgl. Granovetter 2005a, S. 41 ff., 44 ff.). Welche Rolle deshalb der neuerliche „Pragmatismus“ spielt, hat sich mir nicht erschlossen.

  41. 41.

    In diesem Sinn kann man ihn nicht, wie sich dies Mayhew oder Blau gefallen lassen müssten, als einen „radikalen“ Strukturalisten bewerten (vgl. Mayhew und Levinger 1976, Blau 1994). Eine „positive“ Kennzeichnung des logischen Verhältnisses von Handlungs- und Strukturannahmen, die dazu in der Lage wäre, seine Erklärungsauffassung zu durchleuchten, findet sich indessen nicht. Dass er in vager Weise spürt, dass damit eine explikationsbedürftige Frage aufgeworfen ist, kann man – mit Wohlwollen – Granovetter 2017 entnehmen.

  42. 42.

    Swedberg und Granovetter 1992, S. 19.

  43. 43.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 483 ff., auch Granovetter 1992b, S. 32 ff.

  44. 44.

    Vgl. auch Granovetter 1974, S. 94. Diese These findet sich auch in Granovetter 2017.

  45. 45.

    Granovetter 1985, S. 506.

  46. 46.

    Granovetter 2002, S. 37.

  47. 47.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 37, 42, Granovetter 2017, S. 18 und passim. Zur systematischen Beantwortung der Frage, was diese situationellen Restriktionen mit dem unterstellten Zusammenklang ökonomischer und nicht-ökonomischer Motive zu tun haben, kommt der Autor allerdings nicht; man kann freilich die These verteidigen, dass differente „boundaries“ zu unterschiedlichen Motiven führen könnten bzw. dass – wie Granovetter in seiner jüngsten Publikation bespricht – (auch und gerade) ökonomische Beziehungsformen durch (nicht-rationale) Erwartungen (Normen), (nicht-rationale) Vertrauensvergaben und (nicht-rationale) Machtverhältnisse gekennzeichnet (und eben hieraus auch: erklärt) werden können (vgl. Granovetter 2017, S. 26–134).

  48. 48.

    Vgl. McGuire et al. 1993, S. 216, Granovetter 2002, S. 36, Yakubovich et al. 2005, S. 581. Dass die Akteure sie vielleicht auch gar nicht kennen und deshalb mit „latenten“ Handlungseffekten zu rechnen ist, thematisiert der Autor, soweit ich sehe, nicht eigens. Bedauerlicherweise geht damit der Anschluss an die reichhaltige Theorietradition verloren, die sich auf Hume, Ferguson, Mandeville und Smith zurückführen lässt und welche die lokale Rationalität der Akteure mit den unbedachten Fernfolgen ihres Handelns in Beziehung setzen möchte; man vgl. für ein neueres Exemplar dieses Denkens Beck 2007.

  49. 49.

    Machtbeziehungen behandelt Granovetter im Zusammenhang mit der Diskussion um „Hierarchien“, „business groups“ und Bestrafungen abweichenden Handelns und jüngst in einer Zusammenfassung seiner Argumente in Granovetter 2017, S. 91 ff.; in anderen Zusammenstellungen gehört der Einsatz von Macht nicht zu den „core principles“ der ökonomischen Soziologie (vgl. Granovetter 2005a, S. 33 ff.). Man sollte aus dieser unterschiedlichen Gewichtung (von Machtbeziehungen) ableiten können, dass Machtdifferenziale nicht immer eine handlungsbestimmende Rolle spielen, bzw. dass es u. U. erlaubt sein könnte, machtgleiche Konfrontations- und Tauschbeziehungen als einen Grenzfall differenzieller Machtausstattungsverhältnisse zu verstehen.

  50. 50.

    Vgl. Granovetter 1992b, S. 6 ff., Granovetter 2002, S. 41 und zusammenfassend Granovetter 2017 u. a.

  51. 51.

    Granovetter 1990a, S. 98.

  52. 52.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 43.

  53. 53.

    Granovetter 2002, S. 49.

  54. 54.

    Granovetter 2002, S. 48. Den naheliegenden Anschluss an Robert Mertons Forschungsprogramm, das den Opportunitätsgedanken an zentraler Stelle behandelt (vgl. Schmid 1998, S. 71 ff.), sucht Granovetter erstaunlicherweise nicht. Angesichts der Mertonschen Vorgaben besteht das „Neue“ der ökonomischen Soziologie offenbar nur in der „Anwendung“ des Opportunitätsdenkens auf „ökonomisches Handeln“ und nicht etwa in der Erfindung einer „neuen“ Erklärungsform.

  55. 55.

    Vgl. Granovetter 1973 und Granovetter 1982, wo er die „Stärke schwacher Bindungen“ untersucht, die es den Akteuren erlauben, mehr Ansprechpartner zu erreichen, die ihnen problemlösungsrelevante Information zur Verfügung stellen können, als dies bei beengten, wenn auch dichten „strong ties“ möglich ist; der Grad der wechselseitigen Bekanntheit kann sich auch auf die reine Beobachtung des Handelns anderer beschränken (vgl. Granovetter 1978). Granovetter 1990a verteidigt die Netzwerkanalyse nicht als „Theorie“, sondern als eine imperiale Methode, die dazu dienen soll, „to reorient (the more general social science community) in our direction“ (S. 15) – was er bei offiziellerer Gelegenheit freilich weniger provokativ verstanden wissen möchte (vgl. Swedberg und Granovetter 1992a, S. 10). Man wird diese Stellungnahme mit Thomas Kuhn oder Paul Feyerabend als Propaganda zugunsten des eigenen „Paradigmas“ einstufen dürfen.

  56. 56.

    Vgl. Granovetter 1993.

  57. 57.

    Vgl. Granovetter 1990b, Granovetter 2017, S. 15.

  58. 58.

    Vgl. Granovetter 1990a, S. 15.

  59. 59.

    Granovetter 1992a, S. 256.

  60. 60.

    Zur Eigenständigkeitsforderung vgl. Granovetter 2002, S. 36.

  61. 61.

    Granovetter 1990a, S. 13.

  62. 62.

    Vgl. Granovetter 2017, S. 15.

  63. 63.

    Granovetters Einschätzung der Verdienste des „ökonomischen Imperialismus“ ist recht eigenwillig insoweit er zu übersehen scheint, dass die Gary Becker’sche Haushaltsökonomik, die auf dieser Forschungsrichtung aufbauende Ökonomie der Religion von Lawrence Iannacone und Rodney Stark, die Public-Choice-Analysen politischer Entscheidungsprozesse, Eugene Fames Agenturtheorie, Chongs Theorie politischer Bewegungen, Alchians Theorie der Teamarbeit, James Colemans Modelle zur Ressourcenzusammenlegung, Michael Hechters Theorie der Gruppensolidarität, Diego Gambettas Theorie mafiöser Schutzmärkte oder genereller die ökonomische Theorie krimineller Vereinigungen, die von James Buchanan angeregte Theorie des Clubs, Robert Franks Theorie der Gruppenzugehörigkeit bzw. der Handlungswirksamkeit „relationaler Präferenzen“, Elinor Ostroms Untersuchungen zur genossenschaftlich organisierten „Allmende“ oder Avner Greifs Forschungen zur austauschförderlichen Bedeutsamkeit von Gilden und viele andere mehr die Auswirkungen sozialer Beziehungsformen selbstverständlich zu berücksichtigen vermögen, ja geradezu in den modellierungsrelevanten Vordergrund rücken. Dass der Autor diese Beiträge übergeht, ist nur dann verständlich, wenn man seine Einwände gegen die neoklassisch infizierte Ökonomik auf den (einen) Punkt beschränkt, demzufolge die Ökonomie nicht dazu in der Lage sei, solche Beziehungsformen zu behandeln, innerhalb derer die Akteure mehr als nur ihr „rein“ ökonomisches Interesse zu erreichen trachten – und dies, ohne auf die Interessen ihrer Mitakteure zu achten. Aber muss man mit einem solchen Brett vor den Augen Modellbildung betreiben?

  64. 64.

    Vgl. Coleman 1994, S. 178.

  65. 65.

    Vgl. paradigmatisch Frank 2011.

  66. 66.

    Granovetter 1985, S. 505. Dass sie das können, ist damit impliziert. In seinem jüngsten Werk ordnet Granovetter das Verhältnis der „ökonomischen“ und der „soziologischen“ Handlungstheorie anders. In diesem Buch findet sich mehrfach die These, dass man ein (letztlich beliebiges) individuelles Handelns zunächst als „instrumentell rational“ einstufen solle; diese Handlungsform beschreibe die (ökonomische) „Nullhypothese“ (Granovetter 2017, S. 108 u. a.), die hernach „ergänzt“ werden müsse durch zusätzliche Einflussfaktoren, die über das hinausgehen, was den (rein) „ökonomischen“ Charakter eines Handelns ausmache. Was das sei, ist allerdings nicht wirklich ausgearbeitet. Der Leser kann wählen zwischen „Egoismus“, „materiellen Gütern“, „eigenrechtlichen Tauschbeteiligungen“ und einer offenen Menge von Umständen, welche die Akteure daran hindern (können), instrumentell rational zu handeln. Dazu gehören in jedem Fall ihre Gefühle, ihr Nichtwissen und der strategische Charakter ihrer Beziehungen. Dass all diese Faktoren auch von borniert-rationalistischen Ökonomen behandelt werden, scheint Granovetter (nach wie vor) zu überlesen.

  67. 67.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 506, Granovetter 1990b, S. 99, 102, Granovetter 2002, S. 54 u. v. a.

  68. 68.

    Weshalb etwa seine Auseinandersetzung mit der Transaktionskostenökonomik von Williams etwas verkrampft und kraftlos wirkt (vgl. Granovetter 1985, S. 493 ff.). Für einen gelungenen Versuch, solidaritätsstiftende Beziehungsformen in eine Theorie rationaler Handlungsentscheidungen einzustellen, vgl. Uhlaner 1989. Auf das in dieselbe Richtung weisende neo-Keynesianische Hilfsangebot, eine Makroökonomik auf der Basis der Annahmen zu begründen, dass „people have noneconomic motives. And they are not always rational in pursuit of their economic interest“ (Akerlof und Shiller 2009, S. ix), geht Granovetter andererseits auch nicht ein.

  69. 69.

    Granovetter 1985, S. 506.

  70. 70.

    Granovetter 1992a, S. 233, Granovetter 2002, S. 49.

  71. 71.

    Vgl. paradigmatisch Frey 1990, S. 2 ff., Kirchgässner 1991, S. 12 ff. Diese Programmatik hat mittlerweile, ohne auf Netzwerkanalysen eingeschränkt zu sein, auch die Soziologie erreicht (vgl. Franz 1986, Casson 1992, Grafstein 1992, Lindenberg 1995 u. v. a.). Als tragfähiger Unterschied zwischen „soziologischen“ und „ökonomischen“ Erklärungsargumenten bleibt für Granovetter am Ende nur, dass solche Entscheidungen in nicht-ökonomischen Kontexten im Normalfall deutlich weniger rational ausfallen als es sich die Neoklassik hat angewöhnen wollen, bzw. dass er sich das Recht herausnimmt, die in der neueren Ökonomik verfertigen Revisionen des „klassischen“ Rationalmodells weniger ernst zu nehmen als dessen Verteidiger das tun (vgl. Granovetter 2017 passim).

  72. 72.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 50.

  73. 73.

    Vgl. Granovetter 1973, S. 1360, Granovetter 1990b, S. 97, Granovetter 1995, S. 507, Granovetter 2017, S. 14 u. a. In dem Ausmaß, in dem diese Selbsteinschätzung zutrifft, kann man Granovetters Forschungen als einen Beitrag zur ebenso „mikrofundierenden“ wie „mechanismischen“ Soziologie lesen (vgl. dazu Schmid 2006, Maurer und Schmid 2010, Schmid 2017a u. a.; so auch Maurer und Mikl-Horke 2015, S. 145 u. a.). Das wird auch deutlich, wenn Granovetter (2017, S. 7 u. a.) von (bisweilen fehlenden) „Selektionsmechanismen“ spricht, mit deren Hilfe man das vielfach unbehandelte Aggregationsproblem (Granovetter 2017, S. 55 u. a.) lösen müsse. Die erklärungslogische Ausarbeitung dieser Forderung findet sich aber nirgendwo, weil sich Granovetter – wie Nee und Ingram 1998, S. 22 meinen – für die selbstreproduktive Funktionsweise von Institutionen nicht wirklich interessiert.

  74. 74.

    Granovetter 1990b, S. 16.

  75. 75.

    Vgl. Granovetter 1991, S. 76, Granovetter 1992a, S. 4, Granovetter 2005a, S. 34 u. a. In Granovetter 2017 behandelt der Autor weitere Einwände gegen die Rational-Choice-Tradition.

  76. 76.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 486 f., Granovetter 1990b, S. 95, Granovetter 1991, S. 75.

  77. 77.

    Granovetter formuliert dabei Vorbehalte gegen den Versuch, das Handeln der Akteure unter Verweis auf ihre „Kultur“ zu erklären (vgl. Granovetter 1985, Granovetter 1992a, S. 256, Granovetter 1992b, S. 31, Granovetter 2007, S. 152, Granovetter 2017, S. 5 ff. und passim), wobei er vermutet, dass „kulturologische“ Erklärungen „tautologisch“ (vgl. Granovetter 1992c, S. 5) bzw. funktionalistisch verfahren (müssen) (vgl. Granovetter 1991, S. 77, Granovetter 1992b, S. 47 ff.). Letzteres halte ich für das stärkere Argument. Dass kulturologische Erklärungen auch insoweit begrenzt sein könnten, dass sie nur Koordinationsprobleme (im spieltheoretischen Sinne) zu lösen versprechen und keine anders gelagerten Abstimmungs- oder Ordnungsfragen beantworten, ist ihm nicht aufgefallen.

  78. 78.

    Über Erwartungsbildung vgl. Granovetter 1973, S. 1373 ff., Granovetter 1992a, S. 244, Granovetter 2007, S. 160 u. a. Zu einer Theorie der Erwartungsbildung und -umgestaltung fügen sich diese flüchtigen Bemerkungen – wie der Autor selbst bemerkt (vgl. Granovetter 1973, S. 1378) – leider nicht zusammen.

  79. 79.

    Vgl. Granovetter 2005b, S. 37 f. Aber auch solche Vorkommnisse kann die Ökonomik (natürlich) zum Thema machen (vgl. Hausman 2012).

  80. 80.

    Vgl. Granovetter 1985, Granovetter 1992b, Granovetter 2002 u. a.

  81. 81.

    Vgl. Granovetter 1974, Granovetter 1992a.

  82. 82.

    Soweit ich sehe, ist das auch Granovetters Einschätzung (vgl. Granovetter 1974, S. 96).

  83. 83.

    Granovetters These lautet, dass Netzwerke Akteure mit billigeren Informationen versorgen als sie sich auf eigene Faust beschaffen könnten (vgl. Granovetter 1974, S. 98 ff.), was auch so deutbar ist, dass jede Jobsuche typischerweise unter Unabwägbarkeiten und Unsicherheiten stattfindet, die durch die Benutzung von Netzwerken gemildert, wenn nicht beseitigt werden (können). Sicherlich ist richtig, dass die ökonomische Neoklassik Handeln unter Unsicherheit und Ungewissheit nur ungern zum Thema macht und zur Vermeidung der damit verbundenen Schwierigkeiten mit empirisch gewagten Prämissen über das Informationsgebaren der Akteure hantiert; auf der anderen Seite möchte Granovetter aber offenbar nicht behaupten, dass sie grundsätzlich nicht dazu in der Lage sei, Such- und Informationsbeschaffungskosten in ihre Überlegungen einzubeziehen (vgl. Granovetter 1990b, S. 99). Ich denke deshalb, dass sich die Hauptthese von Granovetter 1974 jederzeit in einer (neo-klassisch angelegten) „economics of information“ unterbringen ließe, der es wie ihm auf die „Dynamik des Informationsflusses“ (Granovetter 1974, S. 51 ff.) ankommen wird, die dann selbstverständlich zu keinen optimalen Verteilungszuständen führen muss (vgl. Granovetter 1974, S. 100). Seine eigene Behandlung des Unsicherheitsthemas fällt, soweit ich sehe, nur spärlich aus und kommt über das oberflächliche und funktionalistische Argument, demzufolge Unsicherheiten zu den Bedingungen ihrer Beseitigung führen, nicht hinaus (vgl. Granovetter 2005a, S. 44, auch Granovetter 2017 passim). In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Granovetters Versuch, die („neue“) ökonomische Soziologie auf die These zu gründen, dass das institutionelle Korsett des Marktes in erster Linie dazu bereitgestellt wird, Handlungssicherheiten zu schaffen, und dass die „Einbettung“ des Marktgeschehens solche Maßnahmen erfordere (vgl. Beckert 1996, Beckert 1999, S. 95 f.), nicht kommentiert.

  84. 84.

    Granovetter 1990b, S. 95.

  85. 85.

    Granovetter 1992a, S. 234, 256, Granovetter 2002, Granovetter 2005a u. a.

  86. 86.

    Granovetter kann nirgendwo klarstellen, in welchem genaueren Verhältnis ökonomische und soziale Motive zueinander stehen und gibt sich mit vagen und interpretationsbedürftigen Kennzeichnungen zufrieden (vgl. Granovetter 1993, S. 38). In Granovetter 2017 tritt m. E. das Problem nur in der verschärften Form der Forderung auf, jede Analyse kontingenter Beziehungsverhältnisse müsse genau jenes Gemisch an Faktoren berücksichtigen, die im jeweils vorliegenden Fall wirksam geworden waren. Auch das Webersche Forschungsprogramm arbeitet mit dieser Distinktion, ohne gute Gründe dafür anzugeben (vgl. Schmid 2017a, S. 437–480).

  87. 87.

    Ich glaube nicht, dass jene „general principles“ (vgl. Granovetter 1990b, S. 100 f., Granovetter 1991, S. 77, Granovetter 1992a, S. 10), die zur Grundlage von „general, universal explanations“ taugen sollen (Granovetter 1990b, S. 106), nach denen Granovetter sucht, im Bereich der fraglichen situativen Anwendungsbedingungen zu finden sind; dass man die allgemeinen Erklärungsprinzipien stattdessen im Rahmen der erklärungsnotwendigen Handlungstheorie zu identifizieren hat und nur dort, scheint aber nicht die Problemlösung darzustellen, die ihm vorschwebt (vgl. Granovetter 2017, S. 204). Das zeigt sich auch darin, dass der Autor zwischen den Kausalwirkungen des Handelns, den „kausalen Mechanismen“ und der Kausalbedeutung der situativen Handlungsrestriktionen nicht unterscheidet und „Theorien“ über den Zusammenhang zwischen Situation, Handlung und Struktur (Granovetter 2002, S. 54) bzw. „theoretical principles concerning social structure“ (Granovetter 1992b, S. 10) zu finden hofft, die die „Kausaldeterminanten“ in den „Kräften“ zu identifizieren suchen, die der „Konfiguration sozialer Netzwerke“ entstammen (Granovetter 2007, S. 160). Ich würde es demgegenüber vorziehen, an der Unterscheidung von (individualistischen) „Handlungstheorien“, die das (kausale) Agens (bzw. das „Potenzial“) des sozialen Geschehens und dessen Folgen ansprechen, und handlungssteuernden (sozialen oder „strukturellen“) Anwendungssituationen, die als solche nichts „bewirken“ oder „generieren“, festhalten zu dürfen (vgl. Schmid 2006, S. 19 f.). „Strukturtheorien“ wären diesem Verständnis der Sachlage folgend keine erklärenden Theorien, sondern (nichts weiter) als (eventuell auf mehrere Fälle anwendbare) „Strukturmodelle“ (wie sie Hartmut Esser 2002 bezeichnet), die (deskriptiv) über die Situation informieren, in der bestimmte Akteure in Interdependenz zueinander treten, deren Handeln (sodann und logischer Weise) als „socially situated“ (Granovetter 1992b, S. 25, Swedberg und Granovetter 1992, S. 6) erklärt werden muss. Diesem Verständnis folgend gibt es keine Struktur- oder Makrokausalitäten und schon gar keine Strukturgesetze, was Granovetter auch nicht behauptet – soweit ich sehe. Umgekehrt heißt dies: Die nomologischen Aussagen der Sozialwissenschaften sind handlungstheoretischer Art (vgl. Schmid 2015a). Die logische Folgerung wäre dann, dass es „social forces“ (Granovetter 2017, S. 26) und makro-kausale Einflüsse („macro-level forces“) (Granovetter 2017, S. 54, 201), von denen unser Autor spricht, nicht gibt.

  88. 88.

    Vgl. Schmid 2008.

  89. 89.

    Granovetter 2002, S. 44.

  90. 90.

    Granovetter 2002, S. 37, Granovetter 2017, S. 22 f. Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass sich diese Motivationsmischungen nicht leichter gestalten, seit Granovetter in dieser letzten seiner Schriften zusätzliche Unterschiede entlang der Dimensionen „Instrumentalität“ und „Ich-Bezogenheit“ von Motiven vorsieht.

  91. 91.

    Das hat auch Krippner (2004, S. 110 f.) moniert, wobei sie betont, dass Granovetter sich um eine „soziologische“ Weiterentwicklung der „ökonomischen“ Theorie des Marktes gar nicht kümmert, sondern – wie Maurer und Mikl-Horke (2015, S. 147) betonen – Einbettungsprozesse unter dem viel allgemeineren Gesichtspunkt der Möglichkeit behandelt, Erwartungsunsicherheiten (wo auch immer) zu reduzieren. Vielleicht ist es deshalb ein Irrtum, Granovetter als „Wirtschaftssoziologen“ einzuordnen; vielmehr interessiert ihn vornehmlich die Entstehung von Institutionen (vgl. Maurer und Mikl-Horke 2015, S. 151), und dass er seine Beispiele im Bereich wirtschaftlichen Handelns sucht, wäre ein pointenloser Zufall.

  92. 92.

    In Granovetter 2017, S. 15–20 löst der Autor seinen anfänglich undifferenzierten „Einbettungsbegriff“ in „relationale“, „strukturelle“ und „zeitliche“ Einbettungsformen auf. Dabei gesteht er der Ökonomik zu, dyadische Nutzenverflechtungen behandeln zu können, nicht aber die eher indirekten Einflüsse der strukturellen Einbettung auf das ökonomische Einzelhandeln der Akteure. Die Zeitlichkeit der Einbettung meint den Tatbestand, dass Zielsetzungen und die Verfügung von Information eine „Geschichte“ haben, für die sich Ökonomen zu ihrem Nachteil nicht interessieren. Dieses letztere Argument habe ich bereits zurückgewiesen.

  93. 93.

    Vgl. für viele Kirman 1989, North 1988, North 1990. Man muss sich fragen, weshalb eine Erklärungsform als „ökonomische“ ausgezeichnet wird, die Ökonomen selbst nicht länger vertreten, und ob der Klärung des Verhältnisses zwischen Ökonomie und Soziologie wirklich damit gedient ist, unverrückbar an der undiskutierten Identifikation von „ökonomisch“ und „neoklassisch“ festzuhalten. Ich denke man muss, um die Intentionen Granovetters angemessen einzuordnen, die theoriepolitischen Nebentöne beachten, die seine Bemühungen begleiten, eine eigenständige Wirtschaftssoziologie zu begründen, und die ihm nahelegen, sich zur besseren Profilierung der eigenen Position einen möglichst öffentlichkeitswirksamen Gegner auszusuchen. Dass er infolgedessen einen Strohmann „abwatscht“, ist mein Verdacht. Vergliche er sein theoriepolitisches Unternehmen mit der ökonomischen „Klassik“ (eines Adam Smith, David Hume und anderen), fiele seine Argumentation zugunsten einer „economic sociology“ weit weniger überzeugend aus – glücklicherweise lesen Soziologen diese Autoren seit Langem nicht mehr, sodass der Fehlstart der Granovetterʼschen Selbstdeutung unentdeckt bleiben kann.

  94. 94.

    Es mag bereichspezifische Motivationen geben; gibt es aber eine empirisch getestete Theorie darüber, welches diese Bereiche sind und wie viele es davon gibt, und weshalb Granovetter sich berechtigt fühlt, die Suche nach Anerkennung und Status, nach Macht und Einfluss, nach Vertrauen und Liebe, Solidarität und Identität in einem mit dem Etikett „soziologisch“ versehenen Topf zusammenzurühren, wenn zugleich gilt, dass es gar keine Optimierung der eigenen Interessen außerhalb sozialer Beziehungen geben kann?

  95. 95.

    So hängt es von der Marktform (informationsarme orientalische Märkte, Auktionen, Spotmärkte etc.) ab, ob man verhandeln muss, um den Preis festzulegen, oder ob man die Preisbildung dem „reinen“ Wettbewerb der Kaufinteressenten und Anbieter überlassen kann; so hängt die Dringlichkeit einer Nachfrage davon ab, ob man Alternativen kennt oder nicht; so fordert die Existenz wirtschaftsfördernder Instanzen zum „rent-seeking“ auf, usw. Auch hat die Ökonomie – lange bevor auch Granovetter auf diese Fragen zu sprechen kommt (vgl. Granovetter 2017) – die Frage aufgegriffen, inwieweit und mit welchen Folgen sich der Mangel an Leistungskontrollen auf das Transaktionsgeschehen auswirkt, behandelt das Thema aber in einer Weise, die mit Granovetters hoffnungsgeladener Netzwerkanalyse nur schwer vereinbar sein wird (vgl. etwa Darby und Karni 1973, Wiese 1994 u. a.). Wichtig ist in jedem Fall, dass die Ökonomie natürlich auch im Bereich von Betrügereien und Hinterlistigkeiten (im echten Sinne) strategische Handlungskonstellationen untersucht und zu diesem Zweck den isolierten und eigenbrötlerischen, für seine soziale Situation blinden Akteur längst ausgemustert hat (vgl. Molho 1997).

  96. 96.

    Granovetter 2002, S. 35.

  97. 97.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1991, S. 6 ff. Ich kann über die Gründe, die Granovetter (jedenfalls zu Beginn seiner Überlegungen) dazu bewogen haben, ohne (ausdrücklich) auf eine Entscheidungstheorie zu rekurrieren, zwischen „ökonomischen“ und „nicht-ökonomischen“ Motiven zu unterscheiden, nur spekulieren; ein Denkfehler scheint mir darin zu liegen, dass der Autor sich ein Handeln aus „Interessen“ (oder „Anreizen“) nur als ein Handeln in der Absicht, „ökonomische“ Güter zu erwerben, vorstellt und dieses interessengeleitete Handeln mit „action(s) driven by trust or power“ (Granovetter 2002, S. 36, Granovetter 2017 passim) kontrastiert; damit scheint er zu meinen, dass es kein Interesse an der Etablierung (oder der Zerstörung) von Vertrauensbeziehungen oder an der Möglichkeit, Macht auszuüben, geben kann. Ich halte eine solche Begriffswahl indessen insoweit für irreführend, als Granovetter infolgedessen übersehen muss, dass die Entscheidungstheorie immer zuständig ist, wenn die Akteure sich um eine (aus welchen Gründen auch immer) knappe (und mit Opportunitätskosten belastete) Ressource bemühen wollen und dass es (selbstverständlich) auch Güter gibt, die sie sich nicht auf Märkten besorgen können und die nichts mit der Sicherung ihres (unmittelbaren: Essen, Trinken, Schlafen, Sexualität berührenden) „Lebensunterhalts“ zu tun haben. Die auf Gary Becker zurückreichenden Versuche, verschiedenartige, nicht aufeinander reduzierbare (basale) Handlungs- oder Produktionsfunktionen zu unterstellen, deren Erfüllung in allen Fällen eine Maximierungsoperation zugrunde liegt, scheint er – fast bin ich versucht zu sagen, aus verständlichen Gründen – nicht konsultieren zu wollen (vgl. zur Darstellung und Diskussion der Becker’schen und verwandter Überlegungen Wolff 2005).

  98. 98.

    Vgl. Campbell 1996.

  99. 99.

    Beckert 1997, S. 410 weist darauf hin, dass Netzwerke erfolgsträchtige Investitionen auch verhindern können, was Granovetter (1992b, S. 43 ff.) natürlich weiß, aber mithilfe des Hinweises auf Netzwerkeffekte nicht erklären kann; er hofft stattdessen darauf, dass Netzwerke die Akteure dazu veranlassen, ihre Kontrolle des abweichenden Handelns anderer zu erhöhen (S. 44 f.), wobei er übersieht, dass nicht notwendig alle potenziellen Kontrolleure dafür ein Interesse aufbringen werden. Dass dauerhafte Beziehungen auch moralisch abträgliche Effekte haben können und zu suboptimalen Versorgungen zu führen vermögen, sieht er natürlich (Granovetter 2007, Granovetter 2017), wobei ihm seine ad-hoc-artige Unterscheidung verschiedener Einbettungsformen leider keine Hilfe zur Beantwortung der Frage anbietet, welche dies sein mögen.

  100. 100.

    Natürlich weiß Granovetter, dass Missetäter gerade innerhalb von Netzwerken leichte Opfer finden (vgl. Granovetter 1985, S. 491 ff.), aber er lässt zum einen undiskutiert, unter welchen Bedingungen solche Taten Erfolge haben werden und wann nicht; und er scheint zum anderen zu übersehen, dass es auch Fälle geben mag, in denen der Handlungserfolg nachgerade davon abhängt, dass man keine „ties“ zu seinen Tauschpartnern unterhält (vgl. Berger 2001). Stimmt dies, dann sind soziale Strukturen für den (ökonomischen) Handlungserfolg weder notwendig, noch hinreichend. Granovetters „theoretische Agenda“ griffe damit ins Leere.

  101. 101.

    Vgl. Granovetter 2017, S. 26 ff. Die Versuche, die „moralische Einbettung“ des Markthandelns zum Thema zu machen (vgl. dazu Beckert 1999, Beckert 2006a, Beckert 2006b), können sich demnach erst seit Kurzem auf Granovetter berufen, denn die von ihm zunächst diskutierten Prozesse der Vertrauensbildung, des Machteinflusses, der Verhandlungen usf. wollten Fragen der „moralischen Integration“ von Märkten (oder auch Firmen) völlig beiseitelassen (vgl. Granovetter 1985). Zugleich stellt der Beckert’sche Beitrag (in Beckert 2007 und Beckert 2007) klar, dass das Granovetter’sche Moralverständnis auf die Frage, wie die Selbstbindungsvoraussetzungen für Kooperationen zwischen (in seinem Sinne) ökonomisch interessierten Akteuren beschafft werden können und wie die Bereitschaft entsteht, sich bei der Bereitstellung von Club- und Kollektivgütern zu engagieren, beschränkt bleibt. Probleme des altruistischen Handelns (vgl. Beckert 2006b, S. 120 ff.) und der „Moralisierung der Märkte“ (vgl. Stehr 2007) bleiben gänzlich unbehandelt und auch die wohlfahrtsrelevante Zwielichtigkeit von Altruismus und Gruppensolidaritäten, auf die Beckert hinweist, analysiert Granovetter nicht. Aber vielleicht liefert unser Autor die systematische Modellierung der Einbettung krimineller (und anderer schädigungswirksamer) Akte – in Anschluss an seine Überlegungen zur Korruption – noch nach.

  102. 102.

    Wie erinnerlich konnte sich der Autor diese Festlegung „leisten“, weil er zunächst nur an Informationsbeschaffungsproblemen interessiert war; mit der Berücksichtigung von „Normen“ und damit von Erwartungen, die andere an das Verhalten des Referenzakteurs hegen, könnte man das Vorhandensein von „moralischen Zielen“ als das Produkt der Neigung modellieren, den Erwartungen anderer zu folgen. Wieso er meint, dass mit dieser an Parsons erinnernden These die Rationalität der Akteure „verloren“ gehen muss, werden wir noch sehen.

  103. 103.

    So meint Beckert 1999, S. 95, dass das Kooperationsproblem nur mithilfe von Normen gelöst werden kann. Weshalb die Einhaltung von Normen aber (deshalb?) „irrational“ sein muss, ist weniger klar ersichtlich.

  104. 104.

    Granovetter 1992b, S. 35.

  105. 105.

    Diese These müsste implizieren, dass man sich dort, wo die untersuchte Modellierung davon ausgeht, dass es zwischen den Akteuren keinerlei Beziehungen gebe, keine Gedanken über deren Ordnung und Regulierung zu machen braucht. Dieser Zustand bezeichnet jene (anfängliche) „Anarchie“ oder „Anomie“, an deren Existenz lauter gesinnte Soziologen aber nur ungern glauben. Als vertragstheoretische Nullhypothese könnte er gleichwohl taugen (vgl. Buchanan 1975).

  106. 106.

    In der Vergangenheit hat er ökonomischen Normerklärungen, allerdings ohne entsprechende Texte zu zitieren, vorgehalten, sie wiederholten den „soziologischen“ Fehler, Normen als unerschütterliche Gegebenheiten zu behandeln (vgl. Granovetter 1992a, S. 6), was selbstverständlich empirisch nicht richtig sein kann. Den zur Klärung dieser Fragen erforderlichen Diskussionsbedarf scheint Granovetter aber mittlerweile zu vermerken (vgl. Granovetter 2002, S. 55, Fußnoten 2 und 6). Zur Dokumentation des derzeitigen Sachstands vgl. Chong 2000 und Bicchieri 2006.

  107. 107.

    Vgl. zur Kritik Schmid 1998, S. 93 ff.

  108. 108.

    Vgl. Granovetter 1992b, S. 35, Granovetter 2002, S. 51, Granovetter 2005a, S. 34.

  109. 109.

    Vgl. Granovetter 1992b, S. 47 ff., Granovetter und McGuire 1998, S. 149, Granovetter 2005a, S. 432 u. a.

  110. 110.

    Man muss zugeben, dass Granovetter (1992b, S. 36) dies genau so sieht, daraus aber keine Kritik an seinen Thesen ableitet, während Barber 1995, Krippner 2001 und Beckert 2003 ihm vorhalten, dass man den Inhalt der Strukturen (bzw. deren „Bedeutung“ für die Akteure) kennen müsse, um deren Wirkung abzuschätzen. Wie noch zu zeigen ist, reicht auch das nicht hin, solange man die Probleme nicht kennt, die Akteure mit der Etablierung sozialer Beziehungsverhältnisse lösen wollen oder gar müssen. Die Bedeutungsvokabel taucht erst spät und ohne eingehende Erläuterungen auf (vgl. Granovetter 2007, S. 152, 154); in Granovetter 2017 spielt sie aber keine weiter erkennbare Rolle mehr.

  111. 111.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 34.

  112. 112.

    Granovetter 2005b, S. 43 f. Gegen diese beiden Thesen hätte Gary Becker sicher keine Einwände.

  113. 113.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 40. Ein paralleles Argument, wonach Vertrauen nur dann vergeben wird, wenn der Vertrauensgeber zu Recht annehmen kann, dass sein Gegenüber kein „reines Selbstinteresse“ verfolgt, belastet auch Granovetters Vertrauensverständnis (vgl. Granovetter 1992b, S. 40). Kann nicht das gerade Gegenteil richtig sein, dass man dann zu Recht Vertrauen schenkt, wenn man weiß, dass der andere kein Interesse haben kann, es zu enttäuschen? Das jedenfalls würde aus Colemans Theorie des Vertrauens folgen (vgl. Coleman 1990, S. 175 ff.). Neuerdings nähert sich Granovetter Colemans Auffassung an, wenn er unterstellt, dass die Nachfrage nach Vertrauen steigt, wenn die Chance, durch das Handeln anderer geschädigt zu werden, zunimmt. Die Vergabe von Vertrauen hängt dann von Vorkehrungen ab, die plausibel machen, dass andere diese Schädigungschance nicht nutzen werden (Granovetter 2017, S. 72).

  114. 114.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1992, S. 16. Auch die These, dass die (ökonomische) Rationaltheorie von den Akteuren verlange, anderen zu misstrauen (vgl. Granovetter 2002, S. 40), klingt etwas überanstrengt, denn solange Sozialbeziehungen – wie der Neoklassik zu unterschieben sei – keine explizite Rolle spielen (dürfen), wäre nur Indifferenz (oder Gleichgültigkeit) zu erwarten.

  115. 115.

    Vgl. Granovetter 1992b, S. 41. An anderer Stelle fällt ihm auf, dass der allzu kalkulatorische Umgang mit entsprechenden Beziehungen die Chance mindert, sie unverstellt nutzen zu können (vgl. Granovetter 2002, S. 37). In der Tat wendet sich der Autor an dieser Stelle etwas von Burts Theorie der „structural holes“ ab (vgl. Burt 1992), weil er zu Recht vermutet, dass dieser Autor ein relativ unverfälschtes rationalistisches Theorieprogramm verfolgt.

  116. 116.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 43.

  117. 117.

    Vgl. Granovetter 2005b, S. 42 f.

  118. 118.

    Vgl. Granovetter 1990b, S. 109.

  119. 119.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 41.

  120. 120.

    Es wäre zu klären, wann und unter welchen Umständen die Akteure den Erwartungen anderer entsprechen können und wollen. Dass sie es können und dass unter Verweis auf entsprechende Neigungen ein (zusätzlicher) „Mechanismus“ der Beziehungsstabilisierung charakterisiert werden könnte (vgl. Granovetter 1992b, S. 41 f.), braucht selbstverständlich nicht bestritten zu werden. Aber – wie bereits angedeutet – scheint Granovetter keine ausgearbeitete Theorie der Erwartungsbildung und -veränderung zu besitzen. Die wenigen Angaben, die er macht, beziehen sich auf die Umstände, unter denen sicheres Wissen über die erwartbaren Reaktionen anderer gewonnen werden kann, und behandeln demnach eher „confidence“ als „trust“ (in einem moralisch-normativen Sinne). Klarer konturiert dürfte die These sein, dass es Situationen geben mag, deren Deutung ambivalent und umstritten bleibt und insoweit Anlass zu „framing contests“ (Granovetter 2017, S. 173) zwischen verschiedenen (deutungsinteressierten) Lagern bietet.

  121. 121.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 483 ff., Granovetter 2017, S. 11 ff.

  122. 122.

    Vgl. Granovetter 1990, S. 95 ff., Granovetter 1990b, S. 108 ff., Swedberg und Granovetter 1992, S. 13 ff., Granovetter 1991, Granovetter 1992a, Granovetter 1992b, Granovetter 2002, S. 49 ff., Granovetter 2017 u. a.

  123. 123.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 42 f.

  124. 124.

    Vgl. die Vorüberlegungen bei Granovetter und Tilly 1988, Swedberg und Granovetter 1992, S. 13 ff., Granovetter 1990b, Granovetter 1992a, Granovetter 2002. Ich habe aber keine ausgearbeiteten Modelle finden können, die sich mit konfliktträchtigen Verhandlungen, sozialem Wettbewerb (um Positionsgüter), „strategischen Allianzen“ und rentenmaximierenden „Koalitionen“ (Granovetter 1994, S. 454) und dergleichen beschäftigen. Hinweise auf Engpässe der Ressourcenmobilisierung, auf das wechselseitige Sich-Aufbürden von „constraints“ und dergleichen finden sich zwar wiederholt, zeigen aber allenfalls die Richtung an, die eine entsprechende Systematisierung gesellschaftlicher Verteilungsprozesse und Zuteilungsmechanismen einschlagen könnte. Was er von den vorliegenden Versuchen hält, die Problematik der Normentstehung in einen Zusammenhang mit der von ihm favorisierten Agenda zu bringen (vgl. etwa Nee und Ingram 1998 und Jagd 2007), ist nicht abzuschätzen (Granovetter 2005a, S. 42 ff. scheint Zustimmung zu signalisieren, Granovetter 1992a, S. 6 weniger). Ich selbst hätte einzuwenden, dass die von den genannten Autoren ins Auge gefassten Modellierungen einer „spontanen“ Normentstehung allenfalls die relativ konfliktfreie Genese von „Konventionen“ erklären können – woran offenbar auch Granovetter 1992b, S. 51 denkt –, nicht aber die Evolution von Verteilungsregeln, bei deren Beachtung Benachteiligungen entstehen. Granovetter 1981, Granovetter 1986 und Granovetter und Tilly 1988 enthalten demgegenüber verschiedentlich Hinweise auf die Wirksamkeit von (machtgestützten) Verteilungsregeln – ausgearbeitete und entsprechend heuristisch verwertbare Modelle über die Bedingungen des Machteinsatzes finden sich aber (auch in Granovetter 2017) nicht. Immerhin schildert die zuletzt genannte Publikation den ungefähren Weg aus, dem Granovetters Forschungsprogramm folgen könnte, wenn er dies für zweckdienlich einschätzen würde.

  125. 125.

    Vgl. Granovetter 2017.

  126. 126.

    Vgl. Für vorläufige Darstellungen Granovetter 1990b, S. 108 ff., Granovetter 1991, S. 76, Granovetter 1993, S. 38, Swedberg und Granovetter 1992a, S. 17.

  127. 127.

    Vgl. Granovetter 2017, S. 204.

  128. 128.

    Beckert 2007, S. 10.

  129. 129.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 490 f. und Granovetter 2005a, S. 38, wo er den Gefangenendilemma-Charakter von Tauschbeziehungen zu bemerken scheint. Er setzt diese Einsicht aber in keine eindeutige Beziehung zum Netzwerkcharakter sozialer Beziehungen. Außerdem nutzt er die Heuristik der Spieltheorie, die noch weitere „Dilemmata“ zu identifizieren erlaubt, nicht aus. Der geneigte Leser könnte die Fruchtbarkeit spieltheoretischer Modellanalysen in einen klärenden Kontrast zur Granovetter’schen Agenda setzen, wenn er Maurer und Schmid 2010 zur Hand nimmt.

  130. 130.

    Granovetter (1985, S. 489 f.) steht einer Erklärung des beziehungsdienlichen Handelns durch den Appell an eine „verallgemeinerte Moral“ (wenigstens anfänglich) höchst kritisch gegenüber, weil er dazu tendiert, die „Beschränkungen des Handelns“ eher den „Strukturen“, in die das Handeln der Akteure „eingebettet“ ist, zuzurechnen, als den „moralischen Intentionen“ der Akteure (vgl. für eine Verallgemeinerung dieses Arguments auch Granovetter 2002, S. 49), während er in seinen neueren Schriften indessen (auch) bereit ist, das „intricate interplay of structure and agency“ zuzugestehen (Granovetter 2002, S. 54, ähnlich auch Granovetter 2017, S. 170–205) und zu dessen Erhellung die These zu akzeptieren neigt, dass „moralisches“ Handeln dann vorliegt, wenn ein Akteur die (berechtigte) Erwartung hegen kann, dass andere – trotz gegenwirksamer „incentives“ – ein „gutes Verhalten“ an den Tag legen (sollten oder müssten) (Granovetter 2002, S. 40). Eine (ausgearbeitete) Theorie dazu oder Modellserien, die deren Anwendungsvarianzen kontrollieren, finde ich aber nicht.

  131. 131.

    Vgl. Ullmann-Margalit 1977. Maurer und Schmid 2010 haben sich dieser Vorgabe angeschlossen.

  132. 132.

    Vgl. für einen Überblick Maurer und Schmid 2010.

  133. 133.

    Vgl. Platteau 1994, S. 556. Der Autor schließt aus solchen Mängeln, dass die Granovettersche Netzwerktheorie des Marktes falsch ist, weil sie die Notwendigkeit „abstrakter Regeln“ übersieht, in deren Gefolge nicht nur die Geschäftsbeziehungen zwischen einander freundlich gesinnten Unternehmern bzw. zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern (Platteau 1994, S. 557), sondern auch der betrugsanfällige Kontakt zwischen Unternehmen und ihren Kunden regulierbar bleibt, strittige Eigentumsrechte geschützt werden können und Tauschhandel auch zwischen Interessenten möglich ist, die sich wechselseitig unter Druck setzen möchten (vgl. Platteau 1994, S. 553–557).

  134. 134.

    Vgl. zu seiner Auseinandersetzung mit Williamsons Transaktionskostenökonomik Granovetter 1985, S. 493 ff.; North wird in Swedberg und Granovetter 1992, S. 12 ff. attackiert. Wie solche Effizienzbetrachtungen (in der Tat) zu vermeiden sind, zeigen (wenigstens deskriptiv) Yakubovich et al. 2005.

  135. 135.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 503 f., 505, Granovetter 1992a, S. 7, Granovetter und McGuire 1998, S. 149 f. und Swedberg und Granovetter 1992, S. 14 ff.

  136. 136.

    Granovetter geht, soweit ich sehe, auf die Evolutionsökonomik nicht ein und er missachtet auch den Versuch der „neuen Institutionenökonomik“, Evolutionsprozesse in das ökonomische Denken mit einzubeziehen (vgl. Rutherford 2001, S. 81–128); vielmehr hat er sich durch Andrew Schotters (1981) funktionalistische Deutung der Institutionenevolution (vgl. Granovetter 1991, S. 77) bzw. von Williamsons verstecktem Evolutionismus (vgl. Granovetter 1985, S. 503 f., 505, Swedberg und Granovetter 1992, S. 14 ff.) scheinbar derart abschrecken lassen, dass ihm die weitere Beschäftigung mit der ökonomischen Evolutorik keinen Zugewinn verspricht; vgl. aber zur Entkräftung der Granovetter’schen Bedenken etwa Hodgson 1993, Nelson und Winter 1974 und Nelson 1994; wie sich viele Themen, an denen Granovetter gelegen ist, im Rahmen der neueren „Evolutionsökonomik“ behandeln lassen, zeigt Herrmann-Pillath 2002. Neuerdings sieht Granovetter freilich kein besonderes Hindernis mehr darin, sich mit den Faktoren zu beschäftigen, die die „institutional evolution“ determinieren (Granovetter 2017, S. 201).

  137. 137.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1992, S. 13 f. Man vgl. meinen Kommentar zum North-Programm im vorliegenden Band, der an eine solche Zuordnungsthese nachgerade nicht anschließt.

  138. 138.

    Vgl. zur Synopse der langjährigen Überlegungen dieses Autors North 2005.

  139. 139.

    Vgl Denzau und North 1994, North 2005, S. 57 ff. Granovetter 2017, S. 26 ff. übernimmt ohne weiteren Kommentar die Northʼsche Idee, dass Handeln durch „mental constructs“ bestimmt wird.

  140. 140.

    Das gilt weniger für die Evolutionsökonomik als für das Forschungsprogramm von North. Meine Kritik an North, die Granovetter selbstverständlich nicht kennt, kann man der entsprechenden Arbeit in diesem Band entnehmen.

  141. 141.

    An die Theorie dynamischer Systeme, die sich um die Modellierung von strukturell gebundenen, „eigendynamischen Wandlungsprozessen“ kümmern möchte, hat Granovetter offenbar keinen Anschluss gefunden, was wegen deren Ferne zu handlungstheoretischen Mikrofundierungen indessen verständlich ist (vgl. zur Rezeption entsprechender Forschungen Bühl 1990).

  142. 142.

    Vgl. Granovetter 1985, S. 507, Granovetter 1990b, S. 97 u. a. In der Formulierung von Maurer und Mikl-Horke (2015, S. 150) geht es dabei um die Frage, unter welchen erklärungslogischen Umständen man „Handeln und Struktur zu verbinden“ hätte.

  143. 143.

    Granovetter 1990a, S. 106, Granovetter 1990b, S. 103.

  144. 144.

    Granovetter 1985, S. 506, Granovetter 1990b, S. 106 f., Granovetter 1990b, S. 98, Granovetter 2002, S. 49 ff.

  145. 145.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1992, S. 18.

  146. 146.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass Granovetter die Funktion kennt, nach der sich die immer wieder angesprochene Mischung sozialer und nicht-sozialer Motivationsanteile bestimmen ließe, weshalb er sie allenfalls induktiv, mithilfe empirischer Untersuchungen abzuschätzen versucht. Allerdings leiden solche Versuche (etwa bei Yakubovich et al. 2005) zusätzlich darunter, dass ganz unbestimmt bleibt, was „ökonomische“ Motive sind; so dürfte nicht unmittelbar einsichtig sein, weshalb das Erstreben von maximalen „Profiten“ ein ökonomisches Motiv darstellt, die Gewinnung von zusätzlichen Konsumenten („maximal growth“) aber ein nicht-ökonomisches. Läge es nicht nahe, davon zu sprechen, dass sich unterschiedliche ökonomische Ziele nicht gemeinsam und zugleich maximieren lassen? Und davon, dass sich unter diesen Umständen machtvollen Akteuren die Möglichkeit eröffnet, ihren Präferenzen durch politische Maßnahmen zum Durchbruch zu verhelfen? D. h. aber, Granovetter hat das entscheidungstheoretische Problem entdeckt, dass man es angesichts unentscheidbarer, weil indifferenter (oder wie er und seine Mitarbeiter meinen, „ambivalenter“ bzw. „konfuser“) Ziele mit einem Optimierungsproblem bzw. einem Problem multipler Gleichgewichte zu tun bekommt, über dessen Lösung Ökonomen in der Tat nicht gerne nachdenken und schon gar nicht, wenn sie sich daraufhin mit Machtprozessen oder gar „kulturellen“ Faktoren beschäftigen müssen. Aber differenziert dieses Ungemach zwischen ökonomischen und soziologischen Motiven? (Vgl. zur Machtproblematik meinen entsprechenden Beitrag in diesem Band).

  147. 147.

    Vgl. Swedberg und Granovetter 1992, S. 17, Granovetter und McGuire 1998, S. 149 f., Granovetter 1990b, S. 101 ff., Granovetter 2002, S. 49 ff., wo er die Pfadabhängigkeit der sozialen Dynamiken an der Tatsache festmacht, dass Akteure in die Besonderheiten ihrer Interaktionen investieren müssen und deshalb in ihnen „gefangen“ sind, und dass systemische Lock-in-Prozesse besonders dort zu beobachten sind, wo frühere Netzwerkkonstellationen die Möglichkeiten, andersartige Gleichgewichte zu erreichen, fortschreitend unterbinden (vgl. Granovetter 1991, S. 77, Granovetter und McGuire 1998, S. 149 f. u. a.). Effiziente Lösungen brauchen infolge solcher wechselwirksamer „actions within social constraints“ (Granovetter 2002, S. 37) selbstverständlich nicht aufzutreten, was Granovetter nicht eigens betonen muss, solange ihn in erster Linie interessiert, wie netzwerkgeformte Erwartungsgleichgewichte entstehen.

  148. 148.

    Vgl. Granovetter und McGuire 1998, S. 150.

  149. 149.

    Vgl. Granovetter 2002, S. 38, wo er zu Recht darauf hinweist, dass sich das Wechselverhältnis von Strukturen nicht (ausschließlich) durch den Hinweis auf „incentives“ erklären lasse.

  150. 150.

    Vgl. Granovetter 1990b, S. 98. Stimmt diese (in Soziologenkreisen vielfach übernommene) These, wonach Netzwerke nur einen Mechanismus neben anderen darstellen, dann drängt sich natürlich das Nachfolgeproblem auf, an welche weiteren Mechanismen zu denken ist und wie man sich das Zusammenwirken mehrerer von ihnen (oder aller zusammen) vorzustellen hat. Verschiedentlich ist es zur Gewohnheit geworden, Netzwerke Märkten und Hierarchien gegenüberzustellen, aber darin muss sich die mögliche Liste von Abstimmungsmechanismen natürlich nicht erschöpfen.

  151. 151.

    Granovetter 2002, S. 54. Man kann Granovetter 2017, S. 135–205 sicher als den nachgereichten Versuch lesen, dieses Problem des „interplay between broad historical forces, strategic action, and institutions“ (S. 193) zu lösen, wird aber die folgenden Mängel nur schwer übersehen können: Soweit dieses „Zusammenspiel“ unterschiedlicher „Kräfte“ und „Handlungen“ zu Unsicherheiten führt (S. 154, 185, 190 u. a.), solange zudem die Akteure dazu neigen, auch dort zu handeln, wo sie sich der Erfolgsbedingungen ihres Tuns nicht zur Gänze bewusst sind (S. 172) oder gerade deshalb gewohnheitsmäßig agieren (S. 150, 177 u. a.), bisweilen aber auch „kreative“, wenn auch „kulturell vorgeprägte“ Lösungen suchen (S. 146, 154 u. a.), und sich angesichts dessen keine „Verallgemeinerungen“ finden lassen (S. 204), verwandelt sich in der logischen Folge Granovetters „soziologische“ Erklärungsagenda in ein Programm zur Verfertigung historischer „case studies“, die die Undurchsichtigkeit jener Faktorenkonstellationen am gegebenen Material „aufliest“ – verbunden mit der, wie ich im Lichte der Popperʼschen und Lakatosʼschen Kritik an der Induktionslehre vermute, uneinlösbaren Hoffnung, dass solche Arbeiten späterhin als logisch taugliche Basis für haltbare „Generalisierungen“ ausreichen (S. 204). Ich halte dieses Manöver mit Lakatos für eine „degenerative Problemverschiebung“ des ursprünglichen Anspruchs der ökonomischen Wissenschaft, nicht um deren Fortschreibung oder Revision. Fallforschungen sind nur solange akzeptabel (und erforderlich) als es darum geht, zu zeigen, dass theorieinformierte Modellierungsannahmen wahr sind (oder sein können); die Forschungen von Elinor Ostrom (1990) mögen als denkwürdiges Beispiel für diese Vorgehensweise gelten.

  152. 152.

    Vgl. zur Ausarbeitung dieser Programmgesichtspunkte Schmid 2006, Maurer und Schmid 2010, Schmid 2017a u. a.

  153. 153.

    Vgl. (wenigstens programmatisch) Granovetter 1985, S. 506, Granovetter 1990b, S. 106 f., Granovetter 1990b, S. 98, Granovetter 2002, S. 49 ff. u. a.

  154. 154.

    Granovetter 2002, S. 53.

  155. 155.

    Vgl. Morrison und Morgan 1999 und zusammenfassend und weiterführend Schmid 2015b.

  156. 156.

    Vgl. Hollis 1994, S. 116.

  157. 157.

    Vgl. Taylor 1988, S. 66 u. a.

  158. 158.

    Dieser Nachweis ist dort geglückt, wo Granovetter politisch ausgehandelte, nicht-marktliche Preisbildungsprozesse untersucht (vgl. u. a. Granovetter 2005a, S. 38, McGuire et al. 1993, Granovetter und McGuire 1998 und Yakubovich et al. 2005), die (machtpolitischen) Beschränkungen des (reinen) Lohnwettbewerbs (vgl. Granovetter und Tilly 1988) oder die nicht-realisierbaren Informationsbedingungen von Preisbildungsprozessen bearbeitet (vgl. Granovetter 1992b, S. 36). Es ginge aber zu weit, wollte Granovetter damit behaupten, dass Ökonomen dies nicht wüssten und die entsprechenden (neoklassischen) Wettbewerbsmodelle nicht schon längst revidiert bzw. erweitert hätten.

  159. 159.

    Diese Unklarheit entsteht meiner Auffassung folgend deshalb, weil unserem Autor offenbar nicht mit der erforderlichen Klarheit vor Augen steht, dass er die Neoklassik an zwei Fronten bekämpft: Zum einen möchte er die Handlungsannahmen (soziale statt ökonomische Motive) verändern, um seiner Agenda einen erweiterten Erklärungsbereich zu eröffnen; zum anderen aber sollen auch die Situationsannahmen (Netzwerke statt solitärer Umstände) umgestaltet werden. Auf die Idee, zu untersuchen, wie sich die jeweiligen Veränderungen der einen Faktorengruppe auf die der anderen auswirken, scheint er nicht gekommen zu sein.

  160. 160.

    Granovetter 2002, S. 54.

  161. 161.

    Diese Nacharbeit hat auch Granovetter 2017 nicht bieten können. Mehr als die These, wonach der Theoretiker vor der Aufgabe stehe, die durch die Einbettung zustande kommenden „different rules of decision“ zu finden (S. 11), und dass dies vermittels einer „Mischung“ aus ökonomischen und nicht-ökonomischen Faktoren zu geschehen habe, für die unser Autor indessen – wie bereits erwähnt – keine „Selektionsfunktion“ angeben kann, findet sich nicht.

  162. 162.

    Ich nehme an, dass Granovetter solche Argumente infolge seiner Zusammenarbeit mit Charles Tilly kennt.

  163. 163.

    Vgl. Granovetter 2017, S. 91–134.

  164. 164.

    Coleman würde sehr wahrscheinlich darauf hinweisen, dass die Rational-Choice-Theorie dieses Problem angemessener behandeln kann als die Netzwerkanalyse (vgl. Coleman 1994, S. 169 f.). Für die allgemeinen, weit über Granovetters Horizont hinausgreifenden Fragen der Modellierung von herrschaftlich organisierten Machtbeziehungen vgl. Maurer 1999.

  165. 165.

    Vgl. für derartige Verhältnisse Sened 1997.

  166. 166.

    Die damit verbundenen Probleme behandeln Maurer 1999 und Barzel 2002.

  167. 167.

    Granovetter 1992b, S. 25, Granovetter 2002, S. 36.

  168. 168.

    Vgl. zum damit verbundenen Problemfeld und seinen Lösungen Schmid 2015a, deren Standards Granovetters Überlegungen allerdings nur auszugsweise genügen. So erkennt er den „idealisierten“ Charakter der ökonomischen Modellbildung (Granovetter 1992b, S. 27), meint aber zugleich die Ökonomie „auf ihrem eigenen Terrain“ angreifen zu sollen, weil sie zu falschen Erklärungen führt. Das muss dann heißen, dass Idealisierungen wegen ihres mangelnden Realitätscharakters methodologisch unzulässig sind – wofür der Autor aber nicht argumentiert; oder er unterstellt, dass soziologische Erklärungen keine Idealisierungen enthielten – wofür er auch keine Argumente angibt. Obgleich Granovetters Modell- und Erklärungstheorie offenbar unterkomplex ist, verfährt er intuitiv völlig richtig, wenn er meint, dass netzwerkrelevante Faktoren („Dichte“, „Umfang“, „Zentralität“ etc.) dann in eine gültig Kritik ökonomischer Modellierungen ausmünden, wenn mit ihrer Hilfe gezeigt werden kann, dass die ökonomischen Modellprämissen nicht zutreffen können. Das mag angesichts der Schwierigkeiten, festzulegen, was zu den Prämissen ökonomischer Modellierungen und was zu ihren Situationsbeschreibungen gehört (vgl. Kapeller 2012), mit Problemen verbunden sein. Ein akzeptables Beispiel dafür gibt Granovetter (1992b, S. 36) indessen dort, wo davon die Rede ist, dass entgegen der Annahme des neo-klassischen Wettbewerbsmodells, wonach die Preisbildung einen festen Grenzwert erreicht, wenn die Anzahl der Wettbewerber steigt, die Preisschwankungen unter dieser Bedingung tatsächlich zunehmen, weil den einzelnen Traktanden mit erhöhter Menge der möglichen Kontakte die dyadische „Aushandlung“ des Preises im übrigen Wettbewerbsfeld nicht mehr bekannt sein kann, was eine Voraussetzung der Debreu-Hahn-Arrow-Modelle ist. Die Zielrichtung solcher berechtigter Kritiken wird leider dadurch verdunkelt, dass Granovetter das neo-klassische Erklärungsmodell nirgendwo vollständig – oder auch nur detailgerecht – darstellt, weshalb nur in Einzelfällen zu klären ist, wogegen sich seine Einwände richten und ob die diskutierten (strukturellen) Zusatzfaktoren die in der Neo-Klassik berücksichtigten Unterstellungen tatsächlich derart beeinflussen (oder verändern) können, dass die (logisch zulässigen) Folgerungen der ökonomischen Modellierungen empirisch nicht mehr stimmen.

  169. 169.

    Diese Deutung sollte Granovetters Auffassung zur Theorienkritik und Theoriendynamik, die zwischen der These schwankt, die Soziologie sollte ökonomische Theorien ersetzen, aber auch erweitern (vgl. Granovetter 1990b, S. 107), präzisieren. Zum formalen Verfahren solcher Theorievergleiche vgl. Schmid 2004, S. 23 ff., Schmid 2009 u. a.

  170. 170.

    Vgl. Sen 1977, Hechter 1987, Uhlaner 1989. Vielleicht liegt diese Einsicht auch der Zurückhaltung zugrunde, mit der Granovetter Michael Hechters Arbeiten bewertet (vgl. Granovetter 1990b, S. 105 f.).

  171. 171.

    Granovetter 2002, S. 37.

  172. 172.

    Granovetter 1992a, S. 234, 256.

  173. 173.

    Granovetter 1991, S. 77.

  174. 174.

    Granovetter 1991, S. 77, Granovetter 1992a, S. 5.

  175. 175.

    Granovetter 2002, S. 54.

  176. 176.

    Granovetter 2005a, S. 443.

  177. 177.

    Granovetter 2005a, S. 443.

  178. 178.

    Ich hielte in diesem Zusammenhang eine erneute Lektüre von Mandeville 1968 geradezu für „aufklärerisch“.

  179. 179.

    Granovetter 1985, S. 506.

  180. 180.

    Die Soziologie muss unbedingt zur Kenntnis nehmen, dass es für alle genannten Stichworte „ökonomische Modelle“ gibt, die man zur weiterführenden Ausarbeitung der eigenen Thematik konsultieren sollte, bevor man sich in einen verzweifelten Abgrenzungskampf mit einer Denktradition verwickelt, die ihr die sprichwörtliche Rolle des Hasen aufbürdet, der sich vom Igel sagen lassen muss, „Ick bin all hier“. So vgl. man z. B. zum „Vertrauen“ Ripperger 1998, zur „Macht“ Bartlett 1989, zur „Reputation“ und „Achtung“ Brennan und Pettit 2004, zur „Identität“ Schuessler 2000 oder Akerlof und Kranton 2010, zur „Aufmerksamkeit“ Franck 2007, zur „Norm- und Moralproblematik“ Baurmann 1996 und Bicchieri 2006 und zur „Solidarität“ Tranow 2012 u. a. m.

  181. 181.

    Vgl. Granovetter 1992a, S. 7.

  182. 182.

    Vgl. dazu Collins 2004, S. 47 ff.

  183. 183.

    Granovetter 2002, S. 36, Castilla et al. 2000, S. 218 u. a.

  184. 184.

    Granovetter 2017, S. 192.

  185. 185.

    Granovetter 1992b, S. 26. Der Autor möchte aber keine entsprechende Theorie entwickeln (vgl. Granovetter 1992b, S. 27).

  186. 186.

    Granovetter 1985, S. 482. Granovetters Tonlage hat sich allerdings über die Zeit hin gemildert; wollte er zu Beginn seiner Kampagne die „Autarkie“ der ökonomischen Denktradition zerbrechen (Granovetter 1990b, S. 111 f.), zählt er in jüngerer Zeit auf eventuelle Kooperationsgewinne, die einer angemessenen Arbeitsteilung zwischen den Traditionen entspringen könnten (vgl. Granovetter 2005a, S. 47).

  187. 187.

    Auch diese Debatte um die Bedingungen der Bereitstellung von Kollektivgütern konsultiert Granovetter nicht; man vgl. allenfalls Granovetter 2002, wo er im Vorübergehen auf Olson 1965 zu sprechen kommt.

  188. 188.

    Vgl. Smith 1977, Baurmann 1996.

  189. 189.

    Ob Granovetter daran glaubt, dass „moralische“ Dispositionen als eine evolutionäre Universalie betrachtet zu werden verdienen (vgl. etwa bei Field 2004), kann ich nicht feststellen.

  190. 190.

    Vgl. für die Möglichkeit und die Reichweite einer entscheidungstheoretisch angeleiteten Theorie des „ethischen Handelns“ Mackie 1981, S. 132 f. und passim. Auch in Humes Hinterlassenschaften lohnte es sich zu stöbern.

  191. 191.

    Ich erspare es mir, die „dunklen Seiten der Gewalt“ (Hirshleifer 2001) und deren „Dynamik“ (Collins 2011), die Forschungen zu „Bürgerkriegen“ (Bultmann 2015), „alten“ und „neuen Kriegen“ (Kaldor 2000), zu „Terrorismus“ (Enders und Sandler 2006) und „Kriminalität“ (Wikström und Sampson (eds) 2006) und andere Beiträge zur „Soziologie von Krieg und Gewalt“ (Malešević 2012) zu ausgiebig zu zitieren. Klar sollte nur sein, dass – wie mehrfach angesprochen – Granovetters Hoffnungen in die Konsensleistungen von Netzwerken ihn dazu führen, Konfliktlagen (in und zwischen Unternehmen) (fast völlig) zu übersehen, weshalb seine Beteuerung, eine „neue Wirtschaftssoziologie“ auf den Weg bringen zu wollen, etwas unentschlossen klingt bzw. zu „halbierten Ergebnissen“ zu führen droht.

  192. 192.

    Coleman 1992, S. 119. Diese Formel geht auf Homans (1947, S. 13) zurück.

  193. 193.

    Granovetter hat auch den Netzwerkcharakter von Arbeitsmärkten empirisch untersucht (vgl. Granovetter 1974, Granovetter 1981, Granovetter 1984, Granovetter 1986, Granovetter und Tilly 1994), anhand derer man die theoretischen Mängel seines Vorgehens desgleichen dokumentieren könnte. Dem ursprünglichen Anlass der Veröffentlichung dieser Granovetter-Kritik entsprechend beschränke ich mich auf eine Darstellung seiner Überlegungen zur möglichen Erklärung von Unternehmensnetzwerken.

  194. 194.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 453, Granovetter 1995a, Granovetter 2005a, S. 429, 432.

  195. 195.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 456.

  196. 196.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 458.

  197. 197.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 454. Granovetter profiliert dieses Forschungsthema als eine Frage, die über das Coase-Problem, weshalb sich in Marktgesellschaften überhaupt Firmen bilden, hinausgreift, aber zumindest ebenso bedeutsam zum Verständnis der kapitalistischen Wirtschaftsordnung sei wie das von Coase aufgeworfene Thema (vgl. Granovetter 1994, S. 454, Granovetter 1995). Um eine Analyse der firmeninternen Vernetzungen geht es ihm ebenso wenig wie Coase, d. h. Anschluss an die soziologische Organisationsforschung sucht Granovetter nicht bzw. er übernimmt nur jene ihrer Bestandteile, die ihm „in dem Kram“ passen – wie etwa die These von der imitativ-legitimierenden Übernahme von Effizienzideologien zwischen Organisationen.

  198. 198.

    Granovetter 1994, S. 453.

  199. 199.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 454.

  200. 200.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 219 ff.

  201. 201.

    Vgl. Granovetter 1995a.

  202. 202.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 430, Granovetter und McGuire 1998, S. 148. Granovetter und Tilly 1988 geben diese Idealisierung zugunsten einer Analyse betriebsinterner Verteilungskämpfe auf, verzichten aber darauf, diese Binnendynamik mit der Frage nach den Bedingungen der Gründung von Unternehmensföderationen zu verbinden. Vor allem im Fall des „Silicon Valley“ kann man von einer hohen Verhandlungsmacht der Angestellten und einer geringen Diskriminierungsmacht der Unternehmer ausgehen.

  203. 203.

    Granovetter 1994, Granovetter 2005a.

  204. 204.

    Vgl. Granovetter und McGuire 1998, McGuire und Granovetter 2005a, Yakubovich et al. 2005.

  205. 205.

    Vgl. Castilla et al. 2000.

  206. 206.

    Granovetter 1994, S. 454.

  207. 207.

    Granovetter 1994, S. 458.

  208. 208.

    Vgl. auch Granovetter 1995a.

  209. 209.

    Vgl. Granovetter 1994, Granovetter 2005a.

  210. 210.

    Castilla et al. 2000, S. 232.

  211. 211.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 459, 461 ff., Granovetter 2005a, S. 433 ff., Granovetter 2005a, S. 442 ff.

  212. 212.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 229 ff.

  213. 213.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 454, Granovetter 2005a, S. 430.

  214. 214.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 460, Granovetter 2005b, S. 434 ff.

  215. 215.

    Vgl. Granovetter und McGuire 1998, S. 150, Yakubovich et al. 2005, Castilla et al 2000. Die meisten dieser Faktoren schildert auch Granovetter 2017, S. 135–203. Die genauere Ausarbeitung ihres „Zusammenspiels“ dürfte dem angekündigten Folgeband zu entnehmen sein.

  216. 216.

    Granovetter 1995a, S. 148.

  217. 217.

    Castilla et al. 2000, S. 218, 245 u. a.

  218. 218.

    Castilla et al. 2000, S. 242.

  219. 219.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 246.

  220. 220.

    Vgl. Granovetter 1995, S. 152.

  221. 221.

    Vgl. Granovetter 2007.

  222. 222.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 219.

  223. 223.

    …was Granovetter offenbar weiß, vgl. Castilla et al. 2000, S. 237.

  224. 224.

    Castilla et al. 2000, S. 223.

  225. 225.

    Vgl. Granovetter 1994, S. 454.

  226. 226.

    Castilla et al. 2000, S. 219.

  227. 227.

    Vgl. Granovetter 1995a.

  228. 228.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 219.

  229. 229.

    Castilla et al. 2000, S. 219. Ich habe an dieser und verwandten Stellen den Eindruck, dass die Autoren den unleugbaren Tatbestand übergeneralisieren und d. h. auf Verhältnisse übertragen, für die ihre Beschreibung nicht mehr gilt, dass sich (natürlich!) die technisch engagierten Hinterhof- und Garagentüftler, denen der ökonomische Erfolg ihrer „Kreativität“ (fürs Erste jedenfalls) völlig aus dem Blick geraten ist, in der Tat in „Freundschaft“ und „gemeinsamen Interesse“ zusammentun. Aber gilt das (durchgehend) auch für Bankagenten, Risikokapitalbesitzer, Kommunalpolitiker und Universitätspräsidenten? Wer glaubt das?

  230. 230.

    Maurer (2017, S. 79) interpretiert diesen Sachverhalt als die Zurücknahme eines jeden verallgemeinernden Erklärungsanspruchs und konstatiert, dass das Granovetter’sche Forschungsprogramm – im Gegensatz zu RC-Forschungen – allenfalls zu „partiellen Modellen“ gelangen kann und damit jeden Sinn für eine mögliche „Theorieintegration gegen realistischere Theorien mittlerer Reichweite (also – wie ich meine, sagen zu dürfen – von „Partialmodellen“ oder „case-studies“) tausche“.

  231. 231.

    Vgl. Castilla et al. 2000, S. 232, Granovetter 2017, S. 180 u. a.

  232. 232.

    Vgl. Yakubovich et al. 2005, S. 236.

  233. 233.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 435, Castilla et al. 2000, S. 234 ff.

  234. 234.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 447.

  235. 235.

    Vgl. Granovetter 1995a, S. 137 ff.

  236. 236.

    Vgl. Granovetter 2005a, S. 442.

  237. 237.

    Granovetter, McGuire 1998, S. 158.

  238. 238.

    Ich halte es deshalb für angemessen, wenn Granovetter den Anspruch der Netzwerkanalyse darauf zurücknimmt, eine (zutreffende) Beschreibung der Verzahnungsstruktur jener Beziehungscluster vornehmen zu können, die die untersuchten Unternehmen ausbilden, um sich ökonomische Vorteile zu verschaffen (vgl. Castilla et al. 2000, S. 226 ff., 237 ff.).

  239. 239.

    Granovetter und McGuire 1998, S. 147.

  240. 240.

    Unter anderen Umständen aber mögen ungleiche Situationsdeutungen, das Vorhandensein von Wettbewerbsmentalitäten und eines gesunden Maßes an wechselseitiger Unaufrichtigkeit die Bedingungen kollektiver Erfolge sein. Ich fürchte, dass die Granovetter’sche Netzwerkanalyse die in Soziologenkreisen freilich übliche Konsenshoffnung aufweist, die den Blick auf die tatsächlichen dahinter stehenden „governance mechanisms“ (Castilla et al. 2000, S. 222) oftmals vernebelt und verstellt.

  241. 241.

    Vgl. für viele Ostrom 1990, Ostrom 2005, Greif 2006.

  242. 242.

    Granovetter 2005a, S. 447.

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Schmid, M. (2018). Soziale Einbettung und ökonomisches Handeln. Überlegungen zur Reichweite von Mark Granovetters Forschungsprogramm und dessen Bedeutung für eine soziologische Theorie der Unternehmung. In: Der „Neue Institutionalismus“. Wirtschaft + Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20233-0_7

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