Zusammenfassung
Das in der „zweiten Globalisierung“ charakterisierende Muster der globalen Spezialisierung zeigt sich in der Robustheit der weltwirtschaftlichen Entwicklung, die sich ganz offenkundig unbeeindruckt von politischen Schocks mit relativer und dennoch erstaunlicher Beständigkeit vollzieht. Gemessen an den Erfahrungen und an den theoretischen Erwägungen zur Konjunktur ist diese Robustheit angesichts von Brexit und Donald Trump ansonsten schwer zu erklären. Konjunkturelle Robustheit und Ausreifung der „zweiten Globalisierung“ erscheinen somit als zwei Seiten einer Medaille, deren Glanz allerdings dadurch verblasst, dass sich mit diesen Wirkungen eine zunehmende Entkräftung, gar Erschöpfung dieser Globalisierung verbinden. Gemeint sind die Effizienzillusion aufseiten der Entwicklungsländer sowie die Sicherheitsillusion der entwickelten Industrieländer.
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Notes
- 1.
Schularick (2006, S. 76) benutzt diese Bezeichnung mit Blick auf die Vernetzung der Kapitalströme in der „zweiten Phase der Globalisierung“. Siehe hierzu auch die Diskussion in Abschn. 2.4.
- 2.
Siehe Musacchio, Lazzarini, 2012, für eine vertiefte Diskussion unterschiedlicher Staatskapitalistischer Wirtschaftsmodelle.
- 3.
Aktuelle Schätzungen kommen zu dem Ergebnis, dass etwa 1,9 Billion US$ und umgerechnet 10 % des weltweiten FDI Stocks nur aus Gründen der Gewinnverschiebung in Steuerparadiesländern liegen (Acciari et al. 2015).
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Hüther, M., Diermeier, M., Goecke, H. (2018). Räumliche Öffnung und hohe Dynamik: Stilisierte Fakten zur „zweiten Globalisierung“. In: Die erschöpfte Globalisierung . Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20071-8_3
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