Zusammenfassung
Schließlich reichte es auch dem Senat: Im August 2016 wurden alle bestehenden Betreiberverträge des Landes Berlin mit der Firma PeWoBe, über viele Jahre der dominierende Akteur auf dem Markt der Flüchtlingsunterbringung in Berlin, außerordentlich gekündigt. Eine Tageszeitung hatte E-Mails offen rassistischen und menschenverachtenden Inhalts veröffentlicht, die sich leitende Mitarbeiter_innen des Unternehmens untereinander geschickt hatten (vgl. Berliner Zeitung vom 14.08.2016). Einige Zeit zuvor war bekannt geworden, dass die an dieser Konversation beteiligte Leiterin einer Unterkunft in Berlin-Hellersdorf noch vor wenigen Jahren in Bernau (Brandenburg) für die rechtsextreme DVU kandidiert hatte.
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Literatur
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Berliner Zeitung vom 24.08.2016: Pewobe-Chef: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“. http://www.berliner-zeitung.de/24637052 (letzter Aufruf am 07.10.2016).
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Muy, S. (2018). Über Widersprüche Sozialer Arbeit in Sammelunterkünften für Asylsuchende. In: Stehr, J., Anhorn, R., Rathgeb, K. (eds) Konflikt als Verhältnis – Konflikt als Verhalten – Konflikt als Widerstand. Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit, vol 30. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19488-8_9
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