Die Herausforderung für den Motorenentwickler, Emissionen und Kraftstoffverbrauch sowohl in den transienten Testzyklen als auch im realen Einsatz des Fahrzeugs immer weiter zu reduzieren, führt zur Notwendigkeit, das Motorverhalten auch im transienten Betrieb simulieren zu können. Als Plattform dienen dazu die heute verfügbaren eindimensionalen Simulationswerkzeuge wie GT‐Power oder AVL BOOST.
Der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Simulationsmodells für Transientbetrieb ist ein stationäres Modell für den Motor selbst. Dazu kommen eindimensionale Modelle für die Ansaugstrecke und die Abgasstrecke einschließlich des Abgasrückführsystems. Speziell für den aufgeladenen Motor ist eine detaillierte Turboladermodellierung erforderlich, für die transiente Modellierung ist dann auch die Angabe des Massenträgheitsmoments des Turboladerlaufzeugs erforderlich (Six 2011).
Die Beschreibung des transienten Motorbetriebs ist naturgemäß komplexer als für den stationären Betrieb erforderlich. Zum Beschleunigen eines Fahrzeugs muss das Motordrehmoment durch Anheben der eingebrachten Kraftstoffmenge erhöht werden. Das minimal zulässige Luftverhältnis λmin (Ottomotor: λmin < 1, Dieselmotor: λmin > 1) darf dabei nicht unterschritten werden.