Zusammenfassung
Eine Blasphemie, die anscheinend niemanden stört. Neben dem Eingang zum „Vittoriale degli Italiani“, Park und Villa Gabriele d’Annunzios, neben den üblichen Souvenirs, hängen T-Shirts, aufgespannt wie weiße Kreuze, wie eingelaufene Leichenhemden, versehen mit dem Bilde des kinnstrotzenden Mussolinischädels – dunkle Schweißabdrucke auf gebleichtem Leinen. Ein seltsames Potpourri: Im Eingang wenige Meter weiter, gegenüber dem Entrée zur Altstadt von Gardone, empfangen uns liebenswürdige Einlasserinnen, als ginge es in die Operette. Ringsherum ist Siestastimmung, pulsieren Kleinstadtgeräusche. Nichts ist zu spüren von faschistischer Heldenverehrung. Eher verborgen: Es ist, als ob ein jeder Frieden geschlossen habe mit jener unheilvollen Vergangenheit.
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Jonak, U. (2018). Paranoia im Hain. In: Essays zur Architektur. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19129-0_9
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