Zusammenfassung
Der Anerkennungsbegriff hat in der Erziehungswissenschaft Konjunktur. Immer öfter beziehen sich pädagogische Praktiker*innen und Erziehungswissenschaftler*innen auf diesen Begriff und seine Antonyme, wenn es etwa darum geht, Sozialisationsprozesse oder die Dynamik pädagogischer Beziehungen zu beschreiben und zu analysieren. So erklärt bspw. Johannes Bastian im Editorial zum 2016 erschienen Themenheft „Anerkennung“ der Zeitschrift „Pädagogik“: „Anerkennung hat im pädagogischen Alltagsdiskurs Tradition; denn Anerkennung im Sinne von Wertschätzung und Unterstützung gilt als Voraussetzung für Entwicklungsprozesse aller Art. Gleichzeitig ist das Fehlen von Anerkennung durch Missachtung, Beschämung, Ausgrenzung und Selektion ein wichtiger Aspekt schulkritischer Analysen“ (Bastian 2016, S. 3).
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Röhr, H., Ricken, N. (2020). Anerkennung. In: Weiß, G., Zirfas, J. (eds) Handbuch Bildungs- und Erziehungsphilosophie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19004-0_44
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