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Corporate Identity für Smart Creatives? Learnings für etablierte Unternehmen aus dem Co-Working-Space betahaus Berlin

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  • First Online:
Identität in der modernen Arbeitswelt

Part of the book series: uniscope. Publikationen der SGO Stiftung ((UNISCOPE))

  • 13k Accesses

Zusammenfassung

Digitale Pioniere wollen ihrem Tatendrang freien Lauf lassen können. Sie haben eine stark emanzipatorische Identität. Konzerne haben allerdings eine Corporate Identity, die primär durch Fremdzuschreibung erfolgt: Mitarbeiter sind Objekte. Künftig brauchen Unternehmen dringender denn je die emanzipatorischen Digital Natives, die oftmals in Start-ups oder Co-Working-Spaces arbeiten. In dem Beitrag wird zunächst der Identitätskonstruktionsprozess in etablierten Unternehmen dargestellt. Im Anschluss erfolgt, auf Basis der Ergebnisse einer Pilotstudie, die Betrachtung des Identitätskonstruktionsprozesses von Nutzern des Co-Working-Space betahaus Berlin. Wie reagieren sie auf die Angebote der Co-Working-Organisation, die ein Interesse hat, unter „Freigeistern“ eine gewisse Zugehörigkeit zu erzeugen? Aus diesen Betrachtungen sollen Empfehlungen für bestehende Unternehmen abgeleitet werden, um den vorherrschenden „Corporate Identity-Building-Process“ auf die Bedürfnisse der „Smart Creatives“ anpassen zu können.

Stolz, dabei sein zu dürfen, war gestern. Heute sind Unternehmen nur noch als Akademien überlebensfähig.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Ergebnisse einer Gallup-Studie. Veröffentlicht in ; http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gallup-studie-17-prozent-der-arbeitnehmer-haben-innerlich-gekuendigt-a-961667.html.

  2. 2.

    Beispielsweise ist die Narration auch mittels Statuen in haltbare Form gebracht worden, um den Mitarbeitern im Hier und Jetzt eine tägliche Erinnerung an den alle verbindenden Mythos zu bieten. Betrachtet man aber beispielsweise den Kolbenhersteller Mahle in Stuttgart, der einen ganzen Kolbenblock als Monument vor der Zentrale stehen hat, werden in Zeiten des digitalen Umbruchs diese Erinnerungsfiguren zu Blockaden des Wandels. Denn alle Mitarbeiter sollten ihre Identität über Jahrzehnte mittels des Symbols, „Wir sind Hersteller und Experten von physischen Kolben“ erhalten.

  3. 3.

    Beispielsweise bekennen sich jüngst in Deutschland immer mehr Menschen zu „Reichsbürgern“. Diese Personen lehnen die Zugehörigkeit zur Bundesrepublik Deutschland ab. Reichsbürger geben sich eigene Ausweisdokumente und eine eigene Währung. Die Executive von Deutschland versucht den Unabhängigkeitsbewegungen mit Gewalt Einhalt zu bieten.

  4. 4.

    Es soll hier darauf hingewiesen werden, dass die hierarchische, objektivierende kollektive Identitätsbildung einige Mitarbeiter auch erwarten, wenn sie sich für die Arbeit in einem Unternehmen entscheiden. Sie wollen Teil einer starken Gemeinschaft sein, mögen die Narration und die Möglichkeiten der kollektiven Verinnerlichung und lehnen den Aufwand der Emanzipation ab. Objekt sein, ermöglicht Passivität. Und in Zeiten der Verunsicherung ist die Suche nach einem Steve Jobs, der „uns sagt, wer wir sein sollen“, auch von jungen Mitarbeitern oftmals zu hören.

  5. 5.

    Das kann sich mit der Einführung der Blockchain-Technologie im Bereich HR ändern. Dann können Mitarbeiter einen Smart Contract (intelligente Verträge) mit verschiedenen Arbeitnehmer innerhalb eines Konsortiums haben. Dadurch ist eine Aufwertung der Konstruktion emanzipatorischen Identitäten innerhalb von Unternehmen zu erwarten. Es handelt sich allerdings noch um ein gänzlich unbekanntes Forschungsfeld zum heutigen Stand, dass an dieser Stelle erstmals angeführt werden soll.

  6. 6.

    betahaus Berlin: https://www.betahaus.com/berlin/

  7. 7.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Coworking

  8. 8.

    Das betahaus Berlin hat derzeit mehr als 380 Mitglieder (Quelle: internes Mitgliederschreiben).

  9. 9.

    Es handelt sich um ein exploratives Vorgehen. Ein Anspruch auf Repräsentativität besteht nicht.

  10. 10.

    MAXQDA vergibt automatisch Referenzen: Der Name in der eckigen Klammer bezieht sich auf den Interviewpartner. Die Nummer dahinter bezieht sich auf die Zeilenabschnitte im transkribierten Interview.

  11. 11.

    Derzeit existieren schätzungsweise ca. 3.000 Co-Working-Spaces (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Coworking, Stand 2013: 2500 Co-Working-Spaces).

  12. 12.

    Die Nutzung des betahaus Berlin ist mit einer Mitgliedschaftsgebühr verbunden. Diese beträgt derzeit in der einfachen Variante „Club“ 99 €/mtl. und in der „Professional“-Variante 200 €/mtl. https://www.betahaus.com/berlin/pricing/

  13. 13.

    Die hier identifizierten Motive decken sich mit den Ergebnissen der Studie von Fraunhofer IAO 2014: Bauer, Wilhelm (Hrsg.) et. al. (2014): Faszination Coworking/The fascination of coworking. Potenziale für Unternehmen und ihre Mitarbeiter/potentials for companies and their employees. Fraunhofer IAO. Suttgart: Fraunhofer Verlag.

  14. 14.

    Offizielle Angaben der Stadt Berlin 02/2017: Mehr als 100 Co-Working-Spaces. http://www.berlin.de/projektzukunft/fileadmin/user_upload/images/Standortinformationen/Coworking_Spaces_Februar2017_final.pdf.

  15. 15.

    Gemeint sind: Symbolreiche Narration (Mythos), Rituale und Möglichkeiten der emotionalisierenden Verinnerlichung.

  16. 16.

    https://www.betahaus.com/berlin/

  17. 17.

    Siehe: https://www.gotinder.com/

  18. 18.

    Mit der Veränderung der Altersstruktur und den agilen Arbeitsumgebungen ist mit einer Zunahme dieser Gruppe zu rechnen. Zudem sind Unternehmen auf Fähigkeiten der Ex-Co-Worker und Ex-Start-Upler angewiesen.

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Schatilow, L. (2018). Corporate Identity für Smart Creatives? Learnings für etablierte Unternehmen aus dem Co-Working-Space betahaus Berlin. In: Geramanis, O., Hutmacher, S. (eds) Identität in der modernen Arbeitswelt . uniscope. Publikationen der SGO Stiftung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18786-6_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-18786-6_7

  • Published:

  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-18785-9

  • Online ISBN: 978-3-658-18786-6

  • eBook Packages: Business and Economics (German Language)

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