Zusammenfassung
Der Beitrag analysiert Varianten der Genossenschaftlichkeit sozialer Gebilde der Gesellung und der Hilfe auf der Grundlage der anthropologisch fassbaren Kategorien der Gabe und der Reziprozität bzw. Mutualität. Die gebildemorphologische Methode stellt hermeneutisch auf die Sinnfunktion in ihrer strukturellen Formfindung im Sinne der Charakteristika der freien Assoziation ab. Beispiele aus der Europäischen Kulturgeschichte mit Verweisen auch auf die vorderasiatischen Wurzeln im vorchristlichen Altertum plausibilisieren diesen Blick im Sinne einer historischen Anthropologie der Formfindung des homo reciprocans.
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Schulz-Nieswandt, F. (2023). Morphologie und Kulturgeschichte. In: Blome-Drees, J., Göler von Ravensburg, N., Jungmeister, A., Schmale, I., Schulz-Nieswandt, F. (eds) Handbuch Genossenschaftswesen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18626-5_2
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