Zusammenfassung
Der Beitrag plädiert dafür, dass moralische Verantwortung, die in akzeptierte, ethische Richtlinien und Kodizes mündet, für das Berufsfeld PR/Kommunikationsmanagement von hohem Belang sind und dass eine ernsthaft und kontinuierlich verfolgte PR-Ethik wesentliche Voraussetzung für Vertrauen in den Berufsstand PR und in die einzelnen PR-Praktiker darstellt. Gerade für das Berufsfeld der Kommunikationsmanager, die die Informations- und Kommunikationsprozesse zwischen Organisationen und unterschiedlichen Öffentlichkeiten bzw. Anspruchsgruppen steuern, ergeben sich besondere ethische Herausforderungen. Hierfür stellt der Beitrag theoretische und praktische Grundzüge einer PR-Ethik, ethische Normen und Sanktionen vor. Er geht auf ausgewählte Ethik-Kodizes ein und umreißt die berufsständische Selbstkontrolle in Deutschland. Als Funktionen einer PR-Ethik werden Orientierung, Entlastung, Professionalisierung, Reflexion, Demokratisierung, doppelte Legitimation und eine Steuerungsfunktion eingeführt. Auf dieser Grundlage wird abgeleitet, warum eine funktionierende PR-Ethik zu Vertrauen in PR führt bzw. führen kann.
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Bentele, G., Seidenglanz, R. (2018). Ethik der Public Relations: Eine Voraussetzung für Vertrauen in PR. In: Hoffjann, O., Seidenglanz, R. (eds) Allmächtige PR, ohnmächtige PR. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18455-1_11
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