Zusammenfassung
Diese Frage, die Otl Aicher (Innenseiten des Kriegs, Fischer, Frankfurt am Main, 1985) stellte, war keineswegs neu, sondern sie stellte seit Anbeginn der Bundesrepublik einen politischen Streitpunkt dar. Denn die Opfer der Wehrmachtjustiz, allen voran die Deserteure, haben immerhin einen Anteil von ca. 0,5 bis 1 % an den im Zweiten Weltkrieg getöteten Soldaten − je nachdem, welche Gesamtopferzahl gefallener Soldaten man zugrunde legt. Bereits 1953 stellte Heinrich Böll in einer Rezension zu Alfred Anderschs Bericht „Die Kirschen der Freiheit“ unter der Überschrift „Wo sind die Deserteure?“ folgende Fragen.
abstruse idee: könnte es einmal eine zeit geben, wo deserteure ein denkmal erhalten? aber das ist ein hypothetisches gedankenspiel.
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Notes
- 1.
Aicher (1985, S.187) desertierte selbst aus der Wehrmacht und verarbeitete seine Erlebnisse und Erfahrungen literarisch.
- 2.
Auch Alfred Andersch und Heinrich Böll desertierten aus der Wehrmacht. Zu Heinrich Bölls Desertion aus der Wehrmacht siehe Hoffmann 1986, S. 71−77. Für Schriftsteller, die aus der Wehrmacht desertierten, siehe Kraft 1994, Nehring 2008, S. 139−153 und Tempel 2012.
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Dräger, M. (2018). Einleitung: Denkmäler für Deserteure − „abstruse idee“ und „hypothetisches gedankenspiel“?. In: Denkmäler für Deserteure. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18398-1_1
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