Zusammenfassung
„Ich wäre niemals Muslim geworden, hätte ich zuerst Muslime und dann den Islam kennengelernt.“ Während meiner dreieinhalbjährigen Forschungen unter deutschen Konvertiten zum Islam habe ich dies immer wieder gehört – eigenartigerweise auch von einem 50jährigen Mann, der in den 1980er Jahren konvertiert war, nachdem er iranische Revolutionäre kennengelernt hatte, von einem deutschen Imam, der eigentlich Araber und Türken für das Christentum gewinnen wollte und dann selbst zum Islam übertrat, und von einer 25jährigen Ostdeutschen, die durch ihren bosnisch-muslimischen Freund zum Islam gefunden hatte. Murad Hofmann, selbst ein zum Islam übergetretener Deutscher, berichtet, wie der bekannte deutsch-jüdische Konvertit Muhammad Asad gegen Ende seines langen Lebens ihm gegenüber Zweifel äußerte, ob er als junger Mann in der heutigen muslimischen Welt noch einmal – so wie 1926 – seinen Weg zum Islam finden würde: „Mit Bitterkeit teilte er die oft gehörte Ansicht, daß es heute im Orient Muslime gebe, aber wenig Islam, und im Okzident Islam, aber wenig Muslime.“ (1996, S. 167)
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Özyürek, E. (2018). Einleitung. In: Deutsche Muslime – muslimische Deutsche . Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18080-5_1
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