Zusammenfassung
Aus Sicht der Medizin und der sie stützenden Naturwissenschaften, die seit langem unser Versorgungdenken und -handeln prägen, sind die Menschen vor Krankheit und Gesundheit gleich.
„Wenn der mit der kapitalistischen Wachstumswirtschaft erreichte Zivilisierungsstand bewahrt werden soll, muss die kapitalistische Wachstumswirtschaft überwunden werden.“
Bernhard Sommer und Harald Welzer (2014), Deutsche Transformationsforscher und -designer
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Notes
- 1.
Im englischen Text der „Ottawa Charter for health promotion“ (WHO 1986) wird diese Handlungsmaxime als „to advocate“ bezeichnet und an gleicher Stelle neben die Maxime: fortzubilden und zu befähigen („to enable“) und die Maxime, zu vermitteln und Netzwerke zu bilden („to mediate“), gestellt.
- 2.
Neben derartigen Bemühungen in anderen Bereichen (u. a. der Ökologie, der Nahrungsmittelproduktion, der Energiepolitik) sticht momentan der Versuch hervor, durch bi- bzw. multilaterale Freihandelsabkommen (Ceta, TTIP) die Macht demokratisch gewählter Parlamente und Gerichtsbarkeiten in den Nationalstaaten aus Gründen des Investorenschutzes durch die Einrichtung von exterritorialen Schiedsgerichtshöfen und -verfahren zu unterlaufen (Bode 2015).
- 3.
Unter „Paradigma“ verstand der Erfinder des Begriffs und analytischen Konstrukts, der US-amerikanische Wissenschaftssoziologe Thomas S. Kuhn ([1962] 2006), ein System von Überzeugungen und Annahmen, die zusammenwirkend eine integrierte und in sich geschlossene Weltsicht ergeben, die so überzeugend und unwiderstehlich daherkommt, dass die Menschen sie als Realität betrachten.
- 4.
Nachzulesen u. a. in Reese-Schäfer (2011, S. 9–34); Patterson (2005).
- 5.
Nicht wenige Beobachter, wie z. B. der Sozial- und Wirtschaftshistoriker Jürgen Kocka (2004) gehen davon aus, dass es mit der Existenz von individuellen Eigentumsrechten, Märkten und Kapital bereits Frühformen des Kapitalismus im mittelalterlichen China, der arabischen Welt und im Europa der Renaissance gegeben hat, die freilich mit den uns bekannten Formen kaum zu vergleichen sind.
- 6.
Die so genannte Weimarer Republik (1918–1933) nach verlorenem Ersten Weltkrieg und der Abdankung des deutschen Kaisers (Wilhelm II.) und den Nationalsozialismus (1933–1945), der sich der deutschen Gesellschaft gegenüber als konservativ-sozialistische Variante einer Einparteiendemokratie zu inszenieren versuchte.
- 7.
Zu den historischen Wurzeln in der Protestantischen Ethik und der konzeptionellen Entwicklung vgl. auch Müller-Armack (1981) und Rüstow (1932).
- 8.
Bezeichnend, erklärbar aber ebenso erschütternd ist an dieser Entwicklung, dass dieser weltumgreifende Trend überall dort, wo er sich zutrug, von konservativen Politikern (Republikanern, Torries, Christlich-Demokratischer, Christlich-Sozialer Union und Liberalen) zwar initiiert, aber in sozial einschneidende Realpolitik immer erst von sozial engagierten Regierungen (Demokraten, Labour, Sozialdemokraten) umgesetzt worden ist.
- 9.
Aufstieg der Finanzwirtschaft zur Leitindustrie und die stufenweise Unterwerfung aller Lebensbereiche unter die Logik der Finanzbranche (Profitmaximierung um jeden Preis).
- 10.
Oft zitierte Metapher, mit der der schottische Moralphilosoph und Begründer der klassischen Nationalökonomie und der freien Marktwirtschaft, Adam Smith (1976) den Lesern seines berühmten Werkes „An Inquiry into the nature and causes of the wealth of nations“ die inzwischen widerlegte Annahme erklären wollte, dass die auf dem freien Markt befreit agierenden Geschäftsleute und Unternehmer ohne es zu wissen und/ oder es zu wollen, zum Wohlstand aller beitragen.
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Schnabel, PE. (2022). Demokratie – was wir an ihr haben und wie wir sie brauchen. In: Soziopsychosomatische Gesundheit, robuste Demokratie, Suffizienzökonomie und das „glückliche“ Leben. Gesundheit und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17810-9_4
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