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Ein alles zusammenfassendes Nachwort an die Heresy-, Decido-, Kaino-, Hypegiaphoben und an reflektierte Utopistinnen und Utopisten

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Soziopsychosomatische Gesundheit, robuste Demokratie, Suffizienzökonomie und das „glückliche“ Leben

Part of the book series: Gesundheit und Gesellschaft ((GESUND))

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Zusammenfassung

Die weit verbreitete Bereitschaft, sich mit den bestehenden Verhältnissen als „alternativlosen“ abzufinden, weil deren Veränderung angeblich zu qualitativ schlechteren Lebensverhältnissen für alle führen würde, die uns die bestehenden Systeme demokratischer, wirtschaftlicher und versorgungspolitischer Selbstverwaltung gegenwärtig bieten, hat natürlich nicht nur mit der Angst der Menschen zu tun. Es gibt immer noch viel zu viele, die von der Richtigkeit der in ihrem Namen getroffenen politischen Entscheidungen aus Gründen einverstanden sind, denen hier nur zum Teil nachgegangen und argumentativ entgegengetreten worden ist. Die Zahl dieser in den aktuellen Diskursen genannten Gründe ist zu groß, um ihnen allen argumentativ gerecht werden zu können.

„Die Zahl der Gründe, etwas nicht zu tun, ist unendlich. Das gilt besonders dann, wenn die Wirklichkeit, in der man existiert, eine Komfortzone darstellt.“

(Welzer, H. 2013, S. 174)

Heresyphobie = Angst vor der Anfechtung öffentlicher Lehrmeinungen; Kainophobie = Angst vor Neuerungen und neuen Ideen; Decidophobie = Angst, Entscheidungen zu treffen; Hypegiaphobie = Angst vor Verantwortung.

Unter einer/m UtopistIn ist jemand zu verstehen, den eine gesunde Mischung von Witterung/Gefühl und intellektuellem Kalkül dazu befähigt, hinter den „unmöglichen Möglichkeiten einer Utopie die möglichen Möglichkeiten“ zu entdecken, sie sichtbar zu machen (Seel 2011) und dieses vorausschauend auf ihre Individual- und Sozialverträglichkeiten hin einzuschätzen.

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Notes

  1. 1.

    Gemeint ist damit das übliche Verfahren, mit begrenztem Wissen meist sekundäranalytischen Ursprungs und unter Anwendung von Kriterien wie logischer Konsistenz, Plausibilität, Objektivität, Authentizität usw. im Stadium der Untersuchung zu urteilen, die der empirischen Forschung vorangeht, von dieser aber nicht vollständig eingeholt werden kann (Schnabel et al. 2009). Dies gilt nicht nur, vor allem aber für den Umgang mit den normativen Prämissen des in der vorliegenden Studie gestellten Fragen nach dem Passungsverhältnis zwischen den Wunschvorstellungen guten, gesunden Lebens und den bestehenden (sozial-)politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen.

  2. 2.

    Neben vielen anderen Versuchen, auf die hier nicht eingegangen werden kann, diskutiert der österreichische Wirtschaftsexperte Christian Felber in seiner preisgekrönten Abhandlung über Gemeinwohlökonomie (2014), unter Bezugnahme auf unterschiedliche Ansätze dieser Art unter anderem den Vorschlag, im Rahmen demokratischer Diskussionen und Entscheidungen das Maximal-Einkommen auf das Zehnfache des gesetzlichen Mindestlohns, das Privatvermögen auf höchstens dreißig Millionen Euro, das Schenkungs- und Erbrecht auf 5000.000 € pro Person, bei Familienunternehmen auf 10 Mio. pro Kind zu beschränken und darüber hinausgehendes Erbvermögen über einen Generationsfond als „demokratische Mitgift“ an alle Mitglieder der Folgegeneration zu verteilen.

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Schnabel, PE. (2022). Ein alles zusammenfassendes Nachwort an die Heresy-, Decido-, Kaino-, Hypegiaphoben und an reflektierte Utopistinnen und Utopisten. In: Soziopsychosomatische Gesundheit, robuste Demokratie, Suffizienzökonomie und das „glückliche“ Leben. Gesundheit und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17810-9_10

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-17809-3

  • Online ISBN: 978-3-658-17810-9

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