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Der Cluster-Effekt in China: Tatsache oder Einbildung?

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Zusammenfassung

Der potenzielle Nutzen von industrieller Clusterbildung wird von Politikern, Stadtplanern und Wirtschaftsgeografen gleichermaßen gemeinhin anerkannt. Cluster sind interessant für politische Entscheidungsträger, da sie offensichtlich die Möglichkeit bieten, Ballungszentren mit Innovation und Humankapital mit Investition zu verbinden. Stadtplaner sehen durch Clusterbildung die Möglichkeit, kreatives Humankapital anzuwerben – die sogenannte „kreative Klasse“ – beruhend auf der Annahme, dass kreative Menschen sich eher in Regionen ansiedeln, die eine kreative Infrastruktur und eine Vielfalt von Annehmlichkeiten bieten.

Der vorliegende Beitrag wurde von Sylke Schulte aus dem Englischen (The cluster effect in China: real or imagined. In: Shao K, Feng X (eds.) (2014) Innovation and Intellectual property in China: Strategies, Contexts and Challenges. Cheltenham. Edward Elgar, S. 136–159) ins Deutsche übersetzt.

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Notes

  1. 1.

    Dieser Begriff wurde 2002 von Richard Florida geprägt und beschreibt einen „super kreativen Kern“, einen Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Ingenieuren, Akademikern, Dichtern, Schauspielern, Autoren, Unterhaltungskünstlern, Architekten, Künstlern und Designern, kulturellen Größen, Denkfabriken, Analytikern und Meinungsbildnern (s. Florida 2002).

  2. 2.

    Die nationale Regierung gibt den Gebrauch des Begriffs „kulturelle Industrien“ in politischen Dokumenten vor, während städtische und regionale Regierungen den Begriff kreative Industrien oder den zusammengesetzten Ausdruck „kulturelle kreative Industrien“ bevorzugen. Die Benutzung des Begriffs „kulturell“ durch die Zentralregierung ist bewusst gewählt, um Chinas Entwicklungsweg von westlichen Nationen abzugrenzen (s. Keane 2013).

  3. 3.

    Der Ausdruck „Kulturalisierung der Wirtschaft“ (eng. Culturalisation of the economy) bezieht sich auf kulturelle und kreative Ressourcen, die in modernen Arbeitsprozessen etabliert werden. Die Einbindung von Möbelherstellung, Freizeitparks, Friseuren und Restaurants in kulturelle Industriebereiche zeigt, wie sich Wissenschaftler und Akademiker zweckmäßig ausbreiten, während gleichzeitig die wirtschaftlichen Zuordnungen zusammenbrechen (Zur Diskussion dieses globalen Trends s. Yudice 2003).

  4. 4.

    An einigen Stellen wird anstatt des Begriffs „kulturelle Industrien“ der Ausdruck „kreative Industrien“ gebraucht.

  5. 5.

    Ich verwende lieber den Begriff „Unternehmen“ (engl. „enterprise“) als den Begriff „Firmen“ (engl. „firms“), da der Ausdruck qiye (Unternehmen) in China vorzugsweise als Bezeichnung für kulturelle und kreative Geschäftsaktivitäten genutzt wird.

  6. 6.

    Für eine Diskussion, in wie weit kulturelle und kreative Cluster Talente anziehen, (s. Mommaas 2004).

  7. 7.

    Shanghai Oriental Dreamworks ist ein Joint-Venture zwischen dem US-Unternehmen Dreamworks und lokalen chinesischen Medienunternehmen wie der Shanghai Media Group. Geografisch gesehen ist es Teil eines kulturellen Großprojekts mit dem Namen „West Bank“ im Xuhui Bezirk, welches auf einer Fläche von 70 Hektar angesiedelt ist.

  8. 8.

    Die mangelnde Transparenz stellt für Projektforscher auf diesem Gebiet immer wieder eine Herausforderung dar. Über die Beteiligung gibt es oft nur vereinzelte Belege und die Akteure äußern sich nur ungern zu spezifischen Details des Investments.

  9. 9.

    Es dauerte mehr als zehn Jahre, bis das West Kowloon Projekt genehmigt wurde, wobei die Verzögerungen zum Großteil durch Machbarkeitsstudien und langwierigen Verhandlungen mit den verschiedenen Interessensgruppen verschuldet waren.

  10. 10.

    Die Anzahl der ausgefüllten, gültigen Fragebögen betrug 251 (166 in Papierform, 85 online) von insgesamt 400 ausgesendeten.

  11. 11.

    Fangjia 46, Shijingshan Cyber Recreation Park (Beijing): Suzhou Industrial Park (Suzhou); Creative 100 (Qingdao).

  12. 12.

    Die erste Befragung in Papierform im Bereich Animation wurde im Mai 2009 durchgeführt (96 Befragte); nachfolgende Befragungen wurden 2010 mit einigen Änderungen bezüglich der Formulierungen durchgeführt, mit dem Wissen, dass sich die Befragten selbst durchaus als „kreativ“ identifizierten. Die Animations-Umfragen unterscheiden sich von den nachfolgenden auch dadurch, dass sie spezifische Fragen zur Einstellung gegenüber der Animationsbranche enthalten.

  13. 13.

    Der Bogen bestand aus Multiple-Choice-Fragen (wählen Sie eine von fünf Aussagen, die ihre Meinung am besten wiedergibt) und Standard Likert-Skala Optionen (trifft zu, trifft eher zu, teils-teils, trifft eher nicht zu, trifft nicht zu). Da diese Vorgehensweise ihre Grenzen hat, wurden zusätzlich noch Interviews mit Unternehmen über das Wesen und die Herausforderungen ihrer Geschäfte geführt (s. zur weiteren Erörterung Keane 2011).

  14. 14.

    1) Ich schätze es besonders für eine Wachstumsbranche zu arbeiten; 2) Es gibt eine sehr kreative Arbeitsumgebung und gute Möglichkeiten etwas zu lernen; 3) Bessere finanzielle Vergütung als an meinem alten Arbeitsplatz; 4) Es gibt eine starke Unternehmenskultur; 5) Die Arbeitszeiten sind flexibel.

  15. 15.

    Auf einer Likert-Skala wurde dies von den Optionen „trifft zu“ und „trifft eher zu“ repräsentiert.

  16. 16.

    Dieser Vorgang wird meist als Reform des Kultursystems bezeichnet (wenhua tizhi gaige) (s. Keane und Thao 2014).

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Keane, M. (2017). Der Cluster-Effekt in China: Tatsache oder Einbildung?. In: Freimuth, J., Schädler, M. (eds) Chinas Innovationsstrategie in der globalen Wissensökonomie. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17651-8_10

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