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Evolution und Selektion. Handlungstheoretische Begründung eines soziologischen Forschungsprogramms

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Forschungsprogramme. Beiträge zur Vereinheitlichung der soziologischen Theoriebildung
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Zusammenfassung

Die Soziologie ist dem Vorbild der evolutionistischen Theorie- und Modellbildung seit langem gefolgt. Allerdings hat sie dabei die Notwendigkeit ignoriert, Evolutionsprozesse einer Mikrofundierung zu unterziehen. Nimmt man dergestaltige Mikrofundierungen vor, so zeigt sich, dass zahlreiche evoltutionstheoretische Modellierungen falsch, in jedem Fall von nur begrenzter Geltung sind. Das gilt auch für neo-darwinistische Selektionserklärungen. Die Arbeit argumentiert dafür, dass sich verschiedene evolutionistische Modellierungen mit Hilfe erfolgreicher Mikrofundierungen in einen gemeinsamen Forschungsrahmen stellen lassen.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Harris (1968); Carneiro (2003).

  2. 2.

    Für eine an die Soziologie jederzeit anschließbare Zusammenfassung des darwinschen Erbes vgl. Dennett (1996). Daneben erinnere man sich (nur) an die Übernahmebemühungen von Parsons (1972, 1975), Habermas (1976) und Luhmann (1997); man kann aber auch an die Lenski-Tradition denken (vgl. Lenski 1979; Sanderson 1988, 2014 u. a.). Dazu, dass aus der Sicht eines halbwegs dogmatischen Darwinismus die Mängel dieser zuletzt genannten Entwürfe leider nicht zu übersehen sind, vgl. Schmid (1982a, 1989, S. 115 ff., 2003) und meine Sanderson-Kritik in diesem Band.

  3. 3.

    Vgl. aber die Debatte in Schelkle et al. (2000, S. 257 ff.).

  4. 4.

    Vgl. Nagel (1979, S. 275 ff.); Mayr (1988).

  5. 5.

    Vgl. Durham (1991); Lumsden und Wilson (1984); Wilson (1978). Auch die Entstehung von Normen kann man als Ko-Evolutionsproblem einstufen, vgl. Wesche (2001). Die Soziologie diskutiert die Handlungs- und Kulturfähigkeit des Menschen schon seit geraumer Zeit vor dem Hintergrund der darwinschen Theorie, vgl. zusammenfassend Esser (1993, S. 143 ff.) und Mesoudi (2005).

  6. 6.

    Vgl. Meyer (1982); Badcock (1991); Lopreato (1984); Esser (1993, S. 119 ff.); Sanderson (2001).

  7. 7.

    Lumsden und Wilson (1984, S. 124), vor allem auch Alexander (1987) und ausführlich Turner und Maryanski (2008).

  8. 8.

    Esser (1993, S. 119).

  9. 9.

    Vgl. zur Klärung der Fronten zwischen Soziologie und Evolutionsökonomie Schmid (2004, S. 126 ff.).

  10. 10.

    Vgl. dazu Hamilton (1990); Hodgson (1988, 1993).

  11. 11.

    Für die (weiteren) Details vgl. Nisbet (1969); Schmid (1998, S. 263 ff. und [gleichlautend] 1998b). In dem zuletzt genannten Text findet sich (S. 412–426) eine – mittlerweile allerdings ergänzungs- und erweiterungsbedürftige Literaturliste zur „soziologischen Evolutionstheorie“.

  12. 12.

    Für den Stand der Dinge vgl. Wehler (1975) und Resasade (1984, S. 157 ff.). Diese im Grundton optimistische Debatte um das Modernisierungsschicksal der Gesellschaften der „Dritten Welt“ ist derzeit – möglicherweise wegen der allzu garstigen Erfahrungen mit Globalisierungen, Bürgerkriegen, internationalisiertem Terrorismus, „failed states“, nur schwer handhabbaren Flüchtlingsströmen und dergleichen – sehr leise geworden. Dass die Verlaufsbehauptungen der überkommenen „Entwicklungstheorie“ empirisch nicht ganz richtig und überdies durch eine gehörige Portion Ethnozentrismus auffällig geworden sind, hatte sie bereits früh herumgesprochen, vgl. Loo und van Reijen (1992, S. 18 ff.).

  13. 13.

    Vgl. dazu Hofstadter (1959); Sanderson (1990, 2012, 2014).

  14. 14.

    Der Bezug auf Lakatos (1970) liegt mehr als nahe, wenngleich dieser Autor über die Unterschiede zwischen einem handlungstheoretisch basierten und einem makrosoziologischen Erklärungsprogramms, die für meine Problemstellung wichtig wäre, hinwegsieht. Da sich der klassische – weniger der darwinistisch – Evolutionismus als Makroerklärungsprogramm versteht, kann er die scharfe Trennung zwischen einem handlungstheoretischen „hard core“ und strukturellen Modellen nicht benutzen, was zur Folge hat, dass die Auswahl des evolutionistischen Theoriekerns relativ willkürlich erfolgen muss. Dasselbe Problem hatte auch die Anwendung der Lakatos’schen Methodologie in der Ökonomik aufgeworfen (vgl. Latsis 1976).

  15. 15.

    Vgl. Nisbet (1969); Mandelbaum (1971); Sztompka (1993, S. 197 ff.); aber auch Sanderson (1990).

  16. 16.

    Vgl. Marx (1974, S. 375 ff.)

  17. 17.

    Vgl. Parsons (1975).

  18. 18.

    Vgl. Luhmann (1997, S. 757 ff.).

  19. 19.

    Nisbet (1969, S. 166 ff.). Die Wandlungsdimensionen sind vielgestaltig: Hin zur steigenden Skalierung, zur zunehmenden Differenzierung, zur zunehmenden Rationalisierung, zu effektiveren Rechtsformen, zur verbreiteten Individualisierung, wachsenden Kooperativität etc. (vgl. für diese Liste Maine 1977; Hobhouse 1968; Loos und van Rijen 1992 und aus der Sicht der soziologischen Differenzierungstheorie Schimank 2005a, S. 165 ff.)

  20. 20.

    Vgl. paradigmatisch Lenski (2005).

  21. 21.

    So muss man Spencers Handlungstheorie in seinem umfangreichen Werk mühsam aufspüren, vgl. Schmid und Weihrich (1996, S. 29 ff.).

  22. 22.

    Spencer (1905, Bd. 1, S. 103).

  23. 23.

    Spencer (1967, S. 121 ff., 1901, S. 307 ff.); Hobhouse (1968, S. 149 ff.); Kidd (1895, S. 31).

  24. 24.

    Vgl. Smith (1974).

  25. 25.

    Vgl. Spencer (1978 passim, 1890).

  26. 26.

    Vgl. Spencer (1996), Luhmann (1997) u. a.

  27. 27.

    Vgl. Parsons (1972, S. 10, 41, 1975, S. 40) u. a. und neueren Datums Corning (2005).

  28. 28.

    Vgl. Etzioni (1968).

  29. 29.

    Vgl. Comte (1967).

  30. 30.

    Vgl. Habermas (1976); Niedenzu (2010).

  31. 31.

    Vgl. Schluchter (1979).

  32. 32.

    So noch Luhmann (1997).

  33. 33.

    Vgl. für diese Tradition Russett (1966) und Ingrao und Israel (1990). Spencer (1854) war der erste, soweit ich sehe, der „social statics“ als Bezugspunkt gesellschaftlicher Veränderungen einführte. Hodgson (1993, S. 86) unterstellt Spencer zu Recht, er verfolge die Idee eines „perfect equilibrium“. Dass die gesellschaftliche Evolution einen entropischen Abschluss finde, widerspricht der Idee der Steigerungsfähigkeit dann nicht, wenn externe Störgrößen zugelassen bleiben, die den Evolutionsprozess immer von Neuem (und in eine adaptive Richtung) anschieben, aber auch beenden können.

  34. 34.

    Vgl. Nisbet (1969, S. 24 ff., 44 ff., 122 ff.); Mandelbaum (1971, S. 43 f.). So nach Parsons (1975, S. 52 ff.); Habermas (1976, S. 37, 153 f., 176) u. a.

  35. 35.

    Vgl. Parsons (1969, S. 55).

  36. 36.

    Vgl. Habermas (1976, S. 35, 137 f.) u. a.

  37. 37.

    Vgl. Nisbet (1969, S. 182 ff.).

  38. 38.

    Vgl. Habermas (1976, S. 12, 231 ff.); Sanderson (1995, S. 392 f.).

  39. 39.

    Vgl. Nisbet (1969, S. 7 ff., 21 ff.); Mandelbaum (1971, S. 43 f.).

  40. 40.

    Vgl. Hodgson (1993, S. 37 ff., 61 f., 160 f., 275 ff.) u. a. Diese Semantik wird noch heute verwendet, vgl. Münch (1993).

  41. 41.

    Spencer (1967, S. 129).

  42. 42.

    Vgl. Nisbet (1969, S. 182 ff.); Mandelbaum (1971, S. 67–138).

  43. 43.

    Vgl. Alland und McCay (1973, S. 158 ff.).

  44. 44.

    Vgl. der Reihe nach Ogburn (1969); Chodak (1973); Zimmermann (1969); Parsons (1975); Habermas (1976); Eder (1988) u. a.

  45. 45.

    Tatsächlich muss sich Spencer bestätigen lassen, dass er gerade keinen adäquaten Evolutionsmechanismus angibt (Hodgson 1993, S. 91), während Darwins Selektionstheorie über eine „general theory of the mechanism“ verfügt, die die Transformation der Arten erklärt (Hirst 1976, S. 26). Viel Überflüssiges ist zur Evolution geschrieben worden, weil man die explanative Bedeutung solcher Mechanismen unrichtig eingeschätzt hat. Die sozialwissenschaftliche Evolutionstheorie hat auf die genaue Kennzeichnung solcher Mechanismen immer auch deshalb geglaubt verzichten zu können, weil sie sich nicht auf Prognosen einlassen wollte, deren Scheitern die theoretischen Grundannahmen hätte testen können, und weil sie einer „retrospective fallacy“ (Mandelbaum 1971, S. 129) aufgesessen ist, d. h. dem Glauben, aufgrund historischer oder anthropologischer Berichte immer hinreichend über Bedingungen und Gang der Evolution informiert zu sein. Und zudem wird oft übersehen, dass es mindest zwei Arten von Mechanismen gibt: lamarckianische und darwinistische (also Lernen plus Retention bzw. Elimination plus selektive Bevorteilung), vgl. dazu Van Parijs (1981); Hodgson (1993). Auf die damit verbundenen Probleme kann ich nicht eingehen.

  46. 46.

    Dass menschliches Handeln als Anpassungsleistung verstanden werden kann, erlaubt der Handlungstheorie den Anschluss an die biologische Evolutionstheorie, vgl. Esser (1993, S. 143).

  47. 47.

    Man vgl. die „Reader“: Dreitzel (1967); Zapf (1969) und (Eisenstadt 1970). Vor allem Etzioni und Etzioni-Halevy (1973) stellen die (damals) neuere Diskussion in einen eindeutigen Zusammenhang mit der evolutionstheoretischen Klassik.

  48. 48.

    Vgl. im Überblick Hinkle (1994, S. 65 ff.).

  49. 49.

    Vgl. dazu Wickler und Seibt (1977); Eberle (1981); Alexander (1987); Elworthy (1993) und viele andere. Der theoriegeschichtliche Startpunkt dieser Einsicht liegt natürlich bei Hobbes (1651/1984) und den schottischen Aufklärern.

  50. 50.

    Damit ist nicht die allgemeine Forderung gemeint, dem Methodologischen Individualismus Platz zu lassen, oder, wie es seinerzeit der logische Reduktionismus wollte, die reduktive Zurückführung von Struktur- und Systemgesetzen auf psychologischer Verhaltensgesetze voran zu treiben (vgl. dazu Schmid 2017), sondern die Erklärung emergenter sozialer Prozesse mithilfe handlungstheoretischer Annahmen, und d. h. aus der Sicht der Akteure, ihres Wollens und Wissens vorzunehmen (vgl. programmatisch Hechter 1983; Coleman 1987; Little 1998 und in systematisierender Absicht Schmid 2006). Es dürfte nicht Wunder nehmen, dass die Rational-Choice Theorie, die eine große Familienähnlichkeit zum biologischen „Prinzip Eigennutz“ (Wickler und Seibt 1977) aufweist, sich als erste Handlungstheorie für die Mikrofundierungsproblematik zu interessieren begann. Vor allem solche Theoretiker, die den menschlichen Akteur gemeinschaftstauglicher sehen wollen, neigen entsprechend dazu, die soziologische Grundbegrifflichkeiten nicht individualistischen Handlungstheorien, sondern dem (bereist erfolgreich abgestimmten) „sozialen Handeln“ zu entnehmen, sitzen dabei allerdings einer Theoriestrategie auf, die ein Kommentator, dem ich zustimme, als „Mythos“ bezeichnet hat (vgl. Campbell 1996). Diesem hätte man sich mit einem Blick auf David Hume (1973 und 1984) entziehen können.

  51. 51.

    Vgl. Giesen (1980, S. 55 ff.); Harris (1989); Sanderson (1995, 2001) und zusammenfassend Schmid (1998, S. 215 ff.).

  52. 52.

    Vgl. Popper (1961); Bohnen (2000 u. v. a.).

  53. 53.

    So etwa Cohen (1978) und Sanderson (1995).

  54. 54.

    Vgl. Popper (1961, S. 107). Zweifel am nomologischen Charakter von „Richtungsgesetzen“ äußert auch Mandelbaum (1971, S. 114 ff.).

  55. 55.

    Den funktionalistischen Kritikern des klassischen Evolutionismus erschien die Richtung des sozialen Wandels als „das Problem der Evolution“ (vgl. Moore 1970, S. 135 ff.).

  56. 56.

    Vgl. Hayek (1969, S. 144 ff., 161 ff., 1982/2, S. 38); Runciman (2009).

  57. 57.

    Vgl. Hodgson (1993, S. 89 ff.) u. a. Bhaduri (1973) gibt ein schönes Beispiel für die stabile Suboptimalität einer Entwicklung.

  58. 58.

    Vgl. Baldus (1980, S. 208, 221 ff.).

  59. 59.

    Vgl. Clausen (1994).

  60. 60.

    Vgl. Smith (1973), A. Smith (1976).

  61. 61.

    Vgl. Eisenstadt (1969).

  62. 62.

    Vgl. Midlarsky (1999).

  63. 63.

    Vgl. Corning (1983, S. 246).

  64. 64.

    Vgl. Tainter (1988).

  65. 65.

    Vgl. Merton (1964, S. 131 ff.).

  66. 66.

    Vgl. dazu Elster (1978, S. 167 ff.).

  67. 67.

    Vgl. Hernes (1995, S. 102 ff.).

  68. 68.

    Vgl. Schmid (2015).

  69. 69.

    Vgl. Schmid (1982a, S. 169 ff.), Bühl (1984, S. 316 ff.). Das gilt vor allem für die „kulturelle Evolution“ kollektiv verfasster Lernprozesse, vgl. Eder (1988, S. 66 ff.).

  70. 70.

    Müller (2010, S. 283 ff.) spricht anschaulich von der „Blindheit“ evolutionärer Entwicklungen; Schimank (2005a, S. 25 ff.) von deren „Transintentionalität“ (in seinem Fall: der Differenzierungsevolution).

  71. 71.

    Vgl. dazu Buchanan (1995), der argumentiert, dass globale Verteilungszustände dann nicht vorhergesagt werden können, wen man unterstellt, dass die Akteure das Recht auf eigenwillige Handlungen kontrollieren und man nicht wissen kann, wann und ob sie diese Rechte „nutzen“. Die materialistische Evolutionstheorie zieht sich deshalb auch darauf zurück, dass Entwicklungsnotwendigkeiten allenfalls im Rückblick auf die Gesellschaftsgeschichte „rekonstruiert“ werden können (vgl. Holzer 1978, S. 190 u. a.).

  72. 72.

    Vgl. Hodgson (1993, S. 197 ff.).

  73. 73.

    Vgl. Baldus (1980, S. 212 f.). Dass sich der faktische Evolutionsverlauf „opportunistisch“ gibt, und d. h. sich an wechselnde Umweltanforderungen anzupassen scheint, ist hingegen mit der Unterstellung einer Steigerungsdynamik insoweit verträglich als diese offenbar nur so lange als solche erkennbar ist, als der Zielpunkt der Anpassungsbewegung konstant gesetzt werden kann. In Phasen der Umgestaltung muss die Evolution allerdings und in der Tat keinem „optimalen Pfad“ folgen (vgl. Ruse 2006, S. 136 f.).

  74. 74.

    Vgl. Nolan (1984, S. 126 ff.). Entsprechend ist die weitverbreitete Neigung, zumal die menschliche Evolution als „Erfolgsstory“ zu erzählen, theoriehinderlich (vgl. Landau 1991). Gegen die Fruchtbarkeit des darwinschen Erklärungsprogramms (vgl. Rose 2001) ist damit nichts gesagt.

  75. 75.

    Vgl. Tainter (1988).

  76. 76.

    Vgl. für diese Grundidee Kaufman (1993).

  77. 77.

    Dass die Sozialevolution auf divergente Umweltumstände hochreaktiv reagiert und damit multilinear verläuft, hat Steward (1972) behauptet.

  78. 78.

    So verfahren Parsons (1972, 1975); Habermas (1976); Giesen (1980); Corning (1983); Münch (1993), Luhmann (1997); Lenski (1970) und Sanderson (1988).

  79. 79.

    Giesen (1980) und Luhmann (1997) greifen auf das Selektionsmodell von Donald Campbell zurück, Habermas (1976) und Eder (1987) favorisieren eine Theorie kollektiven Lernens, Parsons besann sich auf Spencers Theorie usf.

  80. 80.

    Deshalb verzichtete Moore (1970, S. 138 f.) auch auf jeden Anspruch darauf, eine „integrierte Theorie des Wandels“ entwerfen zu können. Auch Schluchter (1979); Collins (1999) und das Lenski-Programm kann man als Reaktion auf diese Problemverschiebung verstehen. Auf eine Darstellung des sozialwissenschaftlichen Funktionalismus, insoweit er als „Erbe“ der Evolutionstheorie des 19. Jahrhunderts gelten mag, gehe ich nicht ein (vgl. Abraham 1982, S. 72 ff.).

  81. 81.

    Vgl. Nisbet (1969); Smith (1973); Abrams (1982) u. a. Max Webers Soziologie dient vielen als Rechtfertigung dieser Forschungsanlage. Vgl. Schützeichel (2004) für einen Überblick zu dieser Forschungsrichtung.

  82. 82.

    Vgl. zu dieser Programmatik Skocpol (1993) und Wallerstein (1974).

  83. 83.

    Dafür sprechen sich z. B. Kiser und Hechter (1991) und Levi (1998) aus; vgl. auch Bates et al. (1998).

  84. 84.

    Einflussreich wurden vor allen anderen Campbell (1960, 1965, 1974) und (vornehmlich für die evolutorische Ökonomik) Alchian (1950) und Nelson und Winter (1982). Vgl. für die deutsche Rezeption der Selektionstheorie Luhmann (1997), der seit Beginn der 70er-Jahre eine soziologisch gewendete Evolutionstheorie propagierte, und weiterhin Giesen und Schmid (1975); Giesen und Lau (1981); Lau (1981); Schmid (1982a). Man kann aber auch auf Lopreato und Crippen (1999); Runciman (2009) und neuerdings auf den Überblick bei Müller (2010) zurück kommen, der u. a. die Vorschläge von Dennett, Boyd und Richerson, Burns und Dietz, Runciman und Kappelhoff diskutiert.

  85. 85.

    Wer Interesse für meine eigene „geistige Entwicklung“ in dieser Frage aufbringt, kann Schmid (1982 und 1998) konsultieren, muss dann aber einige Unzulänglichkeiten akzeptieren, die ich (wenigstens im vorliegenden Zusammenhang – wie ich hoffe – verständlicher Weise) nicht eigens herausstreiche.

  86. 86.

    Vgl. für die Metatheorie dieser Programmatik Schmid (2005, 2006, 2011, 2011a). Meine anfänglichen Versuche, mich in eine Darwinistische Theorietradition zu stellen (Schmid 1982, 1998), waren insofern zu kurzatmig geraten, als ich dem Problemumkreis der Mikrofundierung nicht das nötige Gewicht beigemessen bzw. es nur unzureichend erkundet hatte. Dabei hätte mir klar sein müssen, dass die „große Synthese“ des Darwinismus in der „Kombination“ von Genetik und Evolutionsgeschichte, Ökologie etc. zu bestehen hatte (vgl. Ruse 1982).

  87. 87.

    Vgl. dazu auch Lindenberg (1977, 1992). Für anderswo publizierte Versuche, Coleman zum Gewährsmann einer methodologisch vertretbaren Erklärungspraxis zu machen vgl. Schmid (2004b, 2006, S. 67 ff.).

  88. 88.

    Ich zögere vorerst ebenso, der evolutionäre Spieltheorie bei ihrem Versuch zu folgen, genetische Algorithmen zum Einsatz zu bringen, um die Durchsetzungswahrscheinlichkeit überlebenswichtiger Handlungsstrategien zu modellieren, wie der imitations- und lerntheoretisch argumentierenden Evolutionstheorie, die sich auf die Erklärung der kulturellen Dynamik konzentriert (vgl. Giesen und Junge 1998). Beide Traditionen argumentieren zwar selektionstheoretisch, haben Abstimmungsmechanismen aber nicht durchweg im Auge. Feststeht allerdings, dass man keine von ihnen über die Notwendigkeit belehren muss, ihren Modellen ein handlungstheoretische Fundierung zu geben. Abstimmungseffekte treten auch bei Runciman (2009) nicht unbedingt in den Vordergrund, wenn er die soziale Evolution als Folge eines Tripels von natürlicher, kultureller und sozialer Selektion analysiert.

  89. 89.

    Ich schließe mit dieser Bezeichnung nicht an Sorokin an, dessen Theorie darauf angelegt war, „the historical destiny of mankind“ zu (er)klären (vgl. Sorokin 1966, S. 639), sondern an Schelling (1998).

  90. 90.

    Vgl. Coleman (1990, S. 1 ff.). Dieses Modell hat mehrere Erfinder, was Bunge (1996, S. 149, 270 f.) veranlasst, vom ‚Boudon-Coleman-Diagramm‘ zu sprechen. Wie Opp (2014, S. 105) meint, geht es auf McClelland (1961) zurück.

  91. 91.

    So ist etwa die viel besprochene These, dass Staaten (alleine) infolge von Bevölkerungswachstum entstehen (vgl. Carneiro 1973), falsch. Oder um Colemans eigenes Beispiel aufzugreifen: Es gibt keinen Kausalzusammenhang zwischen dem kollektiven Auftauchen bestimmter religiöser Überzeugungen und der Entstehung des Kapitalismus (vgl. Coleman 1987, 1990, S. 6 ff.).

  92. 92.

    Strukturdeterministische Modelle unterstellen, dass (vorliegende) Strukturen das Handeln der Akteure restlos und eindeutig bestimmen (vgl. Blau 1977); für die Handlungstheorie sind Strukturdeterminationen nur dort und als Grenzfälle erwartbar, wo sie zu Single-exit-Situationen führen (vgl. Latsis 1976). Zusammen mit Bernhard Giesen hatte ich mit ähnlicher Zielsetzung versucht, Situationen aufgrund der Tatsache als „problematisch“ zu kennzeichnen, dass in ihnen verschiedene Selektionskriterien wirken (vgl. Giesen und Schmid 1990, S. 196 ff.). Eine – aus wissenschaftstheoretischer Sicht – verteidigungsfähige Mikrofundierung schwebte mir damals (noch) nicht vor. Vgl. aber die Hinweise auf die möglichen Erklärungen solcher „problematischer“ Situationen mithilfe der rational-choice-basierten Spieltheorie bei Giesen und Junge (1998, S. 65). Dieser Spur, die auch von James Coleman ausgelegt worden war, bin ich dann späterhin gefolgt (vgl. Schmid 2006; Maurer und Schmid 2010).

  93. 93.

    Vgl. Coleman (1990, S. 16 ff.). Jens Greve (2015) hat mittlerweile alles Nötige zu diesem Thema gesagt.

  94. 94.

    Vgl. dazu Lindenberg (1977); Boudon (1986).

  95. 95.

    Vgl. Kiser und Hechter (1991).

  96. 96.

    Vgl. Luhmann (1997, S. 118 ff., 789 ff.) u. a.

  97. 97.

    Vgl. Schmid (1993, 2004, S. 61 ff), aber auch Etzrodt (2003); Wolff (2005); Kron (2005).

  98. 98.

    In den Fällen, in denen die Akteure unter hoher Unsicherheit entscheiden, kann man ihre Handeln auch auf Lernprozesse (und Imitation) zurückführen, weshalb ich dazu neige, Lernen als Sonderfall eines Entscheidungsprozesses anzusehen (vgl. Schmid 1993). Die moderne Evolutionstheorie ist sich nicht einig, ob sie Evolutionsprozesse auf der Basis von Lerntheorien (vgl. Cavallo-Sforza und Feldman 1981 und Boyd und Richersen 1985) oder Rationaltheorien modellieren soll (vgl. Hirshleifer 1982; Young 1998). Evolutionstheorien, die daran interessiert sind, die Verbreitung (oder Durchsetzung) von Handlungsstrategien zu erklären, ist es in der Regel gleichgültig, wie die Akteure (primär) zu diesen gekommen sind, vgl. Axelrod (1984). Für einen Überblick über die Grundlagen des rationalistischen Forschungsprogramms vgl. Schmid (2011).

  99. 99.

    Darüber, dass dazu Gedächtnisleistungen erforderlich sind, sind sich Soziobiologen und Systemtheoretiker einig (vgl. Lumsden und Wilson 1984; Luhmann 1997, S. 576 ff.). Auch sollte man darauf hinweisen, dass es mehrere Entscheidungsregeln gibt: Zumeist wird zwischen Maximierungs- (bzw. Minimierungs-), Satisfying-, Gewohnheitsregeln unterschieden, ihr Zusammenhang bleibt aber unterbelichtet.

  100. 100.

    D. h. die Anwendung von individualistischen Handlungstheorien auf soziale Phänomene hat nicht selbst Gesetzescharakter, sondern stellt ein zumeist idealisiertes Modell zur Verfügung, vgl. Boudon (1986, S. 80).

  101. 101.

    Vgl. für diese Unterscheidung Boudon (1980).

  102. 102.

    Vgl. Esser (1993, S. 245 ff.).

  103. 103.

    Coleman setzt sich zur Vereinfachung seiner Modellierungen für die Verwendung einer Maximierungsregel ein (vgl. Coleman 1990, S. 37). Dass Maximierungen dann nicht möglich sind, wenn ein Akteur unter Unsicherheit handelt, ist seit den betreffenden Einwänden von Herbert Simon bekannt (vgl. Simon 1983). Wenn Coleman gleichwohl auf dem Einsatz einer Maximierungsregel besteht, muss dies heißen, dass er Unsicherheiten nicht berücksichtigen will, obgleich er weiß, dass er dies tun müsste. Diese Idealisierung kann eine Evolutionstheorie kaum akzeptieren, sofern sie im Blick behalten möchte, dass die Auswahl einer zur Selektion freizugebenden Mutation oder Variante, nicht danach vorgenommen werden kann, dass ihr weiteres Selektionsschicksal den Akteuren bekannt wäre.

  104. 104.

    Vgl. Esser (1993, S. 94 ff.).

  105. 105.

    Sich ihrem Einfluss oder Machtzugriff ausgesetzt zu sehen, wird mit Kosten verbunden sein.

  106. 106.

    Vgl. zu diesem Begriff Blau (1976, 1977).

  107. 107.

    Vgl. Boudon (1986, S. 77); für einen Lösungsversuch vgl. Müller-Benedict (1999). Die Soziologie behandelt diese Frage seit den Tagen der Schottischen Aufklärer unter dem Titel „nicht-intendierte Handlungsfolgen“ (vgl. Wippler 1981).

  108. 108.

    Vgl. Esser (1993, S. 96 ff.). Meine Problemsicht findet sich in Schmid (2009).

  109. 109.

    Vgl. für eine Zusammenstellung der Argumente zur „Pfadabhängigkeit“ Ackermann (2001).

  110. 110.

    Diese Erklärungsfigur ist als „Colemansche Badewanne“ mittlerweile zu einer Art „Trade-mark“ des Rational-Choice-Ansatzes geworden (vgl. Norkus 2000, S. 260).

  111. 111.

    Vgl. für dieses Desideratum Braun (1996). Die Luhmann’sche Evolutionstheorie diskutiert diesen Punkt seit geraumer Zeit unter dem Begriff des „rekursiven Anschlusses“ von Handlungen, vgl. Luhmann (1997, S. 47 f., 139 f.).

  112. 112.

    Vgl. dazu Esser (1993, S. 102 ff.) Auras (2015) hat – mit starrem Blick auf Essers „Modell der soziologischen Erklärung“ – die einschlägigen Argumente nochmals zusammengestellt.

  113. 113.

    In der Colemanschen Badewanne geht dieser Aspekt – gewissermaßen – unter.

  114. 114.

    Für eine theorieleitende Suche nach Mechanismen haben unter anderen Stinchcombe (1991); Elster (1989); Bunge (1996) und Hedström und Swedberg (1996) plädiert. Für weitere Verteidiger dieser Forschungsstrategie vgl. Schmid (2006).

  115. 115.

    Vgl. Sanderson (1995, S. 395 ff.). Es steht nicht vorweg fest, vor dem Hintergrund welcher Situationsannahmen man Abstimmungsmechanismen zu modellieren hat. Ich persönlich bevorzuge spieltheoretisch aufbereitete „strukturelle Konfigurationen“ (Mayntz 1997, S. 30). Man kann die anwendungsrelevanten „Konstellationsstrukturen“ (Schimank 2000), aber (auch) als Netzwerke analysieren (vgl. Giesen und Junge 1998, S. 57 ff.). In jedem Fall muss man diese Situationsanalysen – Erklärungslogiker weisen auf dieses Desideratum seit bald hundert Jahren hin – im Lichte jener Handlungstheorie vornehmen, an die man sich halten möchte (oder halten muss).

  116. 116.

    Vgl. zur Systematisierung dieser Probleme Ullmann-Margalit (1977); Sugden (1986); Knight (1995). Für eine zusammenfassende Darstellung der spieltheoretischen Verfahren zur Bestimmung von Abstimmungsmechanismen vgl. Maurer und Schmid (2010).

  117. 117.

    Vgl. Schmid (2004, S. 199 ff.). Wenig Aufmerksamkeit hat bislang das Problem auf sich gezogen, womit wir rechnen müssen, wenn sich die Deutung der Problemlage, in der sich die Akteure zu befinden glauben, unterscheidet. Hier sollte sich ein interessantes Forschungsfeld eröffnen.

  118. 118.

    Coleman (1990) denkt dabei an „soziale Systeme“ wie Markttausch-, Herrschafts- und Vertrauensbeziehungen.

  119. 119.

    Man muss Coleman deshalb vor dem Vorwurf in Schutz nehmen, seine Theorie erschöpfe sich in Gleichgewichtsanalysen, vgl. auch Kappelhoff (1993).

  120. 120.

    So kann man auch an Wahlen denken (vgl. Duverger 1954; Downs 1967, wobei das basale Problem nach Arrow 1978 darin besteht, dass bei beliebigen Präferenzverteilungen stabile Lösungen nicht möglich sind), an Verhandlungen (vgl. Archer 1995, S. 297 ff.) oder an moralische Selbstbindungen, die auch nicht unter allen Bedingungen stabile Formen annehmen (vgl. Schelling 1984; Baurmann 1996 u. a.). Diese Liste ist offen. Nobelpreise könnten demnach (vielleicht auch an Soziologen) danach vergeben werden, ob die Entdeckung und das Modellieren eines „neuen“ Mechanismus gelingen.

  121. 121.

    Teile der Konfliktforschung legen sich darauf fest, dass Kämpfen genau jene Problemlagen zugrunde liegen, die durch das Gefangenendilemma beschrieben werden (vgl. Weede 1986). Es gibt aber auch „Hühnchenspiele“ und Nullsummenkonflikte (vgl. im Überblick Maurer und Schmid 2010, S. 371 ff.).

  122. 122.

    Vgl. Smelser (1990). Popitz (1992) dürfte die kurzen Bemerkungen Colemans (1990, S. 86 ff.) ergänzen.

  123. 123.

    Vgl. dazu Sugden (1986, S. 172 ff.). Damit gerät man in das Gebiet der Erwartungserwartungen und deren Referenzialitäten und Rückbezüglichkeiten, denen Luhmann zahllose Kommentare gewidmet hat und deren Berücksichtigung evolutionistische Analysen nicht erleichtern.

  124. 124.

    Vgl. dafür Hodgson (1993).

  125. 125.

    Vgl. Obershall und Leifer (1986). Die darwinsche wie die Spencersche Variante des Evolutionstheorie und auch Marx, der Darwin gerade deshalb gerne für seine Belange hätte „einspannen“ wollen, wussten natürlich immer um den „struggle for existence“ (Hobhouse 1968, S. 17 ff.) Bescheid.

  126. 126.

    Über das Wechselverhältnis von Loyalität, Widerspruch und Abwanderung vgl. Hirschman (1974).

  127. 127.

    Vgl. Olson (1968).

  128. 128.

    Vgl. Cross und Guyer (1980).

  129. 129.

    Vgl. Hodgson (1993, S. 205 ff.); Arthur (1998).

  130. 130.

    Wie Williamson (1990) nicht müde wird zu betonen, wird sich die Wahl einer Institution (auch) nach den Transaktionskosten richten, die mit einem Wechsel verbunden sind.

  131. 131.

    Daraus resultieren dann „innere Kündigungen“ (vgl. Richter 1999).

  132. 132.

    Vgl. Taylor (1987, S. 17 ff. und passim); Lichbach (1995).

  133. 133.

    Vgl. Cohen et al. (1972).

  134. 134.

    Vgl. Boulding (1978, S. 289 ff.).

  135. 135.

    Vgl. Hodgson (1993, S. 203 ff, 207 ff.).

  136. 136.

    Darauf hofft Hayek, was Vanberg wiederholt kritisiert hat, vgl. Vanberg (1981, 1994, S. 77 ff.).

  137. 137.

    Vgl. Ferguson (1986).

  138. 138.

    Vgl. Van Parijs (1981, S. 50 f.); Hodgson (1993, S. 209 f.).

  139. 139.

    „Unsichtbarer Hände“ und die „List der Vernunft“ sind demnach sozialphilosophische Erfindungen (vgl. Hamilton 1990, S. 118).

  140. 140.

    Vgl. etwa Campbell (1960, 1965); Blute (1979); Smelser (1959); Hull (2001); Nelson und Winter (1982). Zur sozialtheoretischen Aufarbeitung dieser Vorschläge sollte man darauf achten, inwieweit der sozial vermittelten Selektion von Regeln und Handlungsweisen Algorithmen zugrunde liegen, deren Logik jener tatsächlich gleicht, an die Biologen denken, wenn sie von sexueller oder genetischer Selektion und differenzieller Reproduktion sprechen bzw. ob gar auch kulturelle Inhalte via „innate ideas“ auf sexuellem Wege intergenerationell weitergetragen werden. Eder (1988, S. 44 ff.) hat das mit Blick auf die Mechanismen der kulturellen Evolution ebenso heftig bestritten wie Ruse (1987) oder Sanderson (2001) dagegen argumentieren.

  141. 141.

    Zu dieser Lagebeurteilung vgl. Van Parijs (1981, S. 93); Bühl (1984, S. 326); Sanderson (1995, S. 387 ff.); Richerson und Boyd (2005).

  142. 142.

    Was man darüber weiß, hat Witt (1987) zusammengetragen. Dass die Handlungstheorie sehr viel darüber wissen kann, bezweifelt Schmid (2004, S. 61 ff.). Die Verherrlichung „kreativer Antworten“ auf die kontingenten Beschwernisse externer Störgrößen (vgl. Smith 1976, S. 136 ff.) dürfte deshalb kaum theoriefähig sein. Not macht nicht notwendig erfinderisch.

  143. 143.

    Dem wird man in der Regel mit dem Hinweis gerecht, dass vorgeschlagene Variationen unabhängig von ihrem Selektionserfolg definiert werden müssen (vgl. Lau 1981, S. 91). Das heißt aber nicht, dass denkfähige Akteure darauf zu verzichten hätten, solche Regulierungsvorschläge zu machen, von denen sie erwarten, dass sie das betreffende Abstimmungsproblem lösen können.

  144. 144.

    Vgl. Cavallo-Sforza und Feldmann (1981); Rogers (1983); Boyd und Richersen (1985); Burns und Dietz (1995) u. a.

  145. 145.

    Vgl. für die Einzelheiten Burns und Dietz (1995). Welcher eigenwillige Umgang dabei mit Regeln gepflegt wird, schildert noch immer unübertroffen Luhmann (1964).

  146. 146.

    Vgl. Sugden (1986, S. 172 ff.) u. a.

  147. 147.

    Vgl. Luhmann (1968); Cohen et al. (1972); Hayek (1982, 1996, S. 76 ff., 102 ff.) u. a.

  148. 148.

    Vgl. Van Parijs (1981, S. 81 ff.); Vanberg (1994, S. 77 ff.); Hodgson (1993, S. 186 ff.); Sanderson (2001, S. 127 f.).

  149. 149.

    Vgl. Kappelhoff (2001, 2002) u. a. Arbeiten dieses Autors und Wilson (2010, S. 142 ff., 156 ff.) u. a.

  150. 150.

    Eine mehr als „dichte“ Beschreibung solcher „Muster“ kann man bei Merton und Barber (2004) nachlesen.

  151. 151.

    Vgl. Homann (1989, S. 57).

  152. 152.

    Folgt man Mayntz (1996, S. 149), so gibt es solche Mechanismen „in großer Zahl“.

  153. 153.

    Zu Recht bezeichnen wir die Literatur, die dies gleichwohl versucht, als „utopisch“.

  154. 154.

    Vgl. Sanderson (1995, S. 4 f.). Vgl. z. B. Baurmann (1997), der ein hoch interessantes handlungstheoretisches Modell des moralischen Niedergangs entwickelt.

  155. 155.

    Vgl. Bühl (1990); Mayntz (1997) u. a.

  156. 156.

    Vgl. Hannan und Freeman (1995).

  157. 157.

    Vgl. Alchian (1950) und die sich daran anschließende Literatur; vgl. für einen Überblick Hodgson (1999).

  158. 158.

    Vgl. Giesen (1995).

  159. 159.

    Vgl. McNeill (1984); Kuchler (2013); Bultmann (2015).

  160. 160.

    Vgl. Vaughn et al. (2010).

  161. 161.

    Vgl. Sanderson (2001).

  162. 162.

    Vgl. Fligstein (2001).

  163. 163.

    Natürlich hat Maynard Smith und Price (1990) zu zahlreichen Anschlussstudien geführt, vgl. auch die Synthese bei Sanderson (2001) und die Debatte dazu in Niedenzu et al. (2008).

  164. 164.

    Vgl. Turner (1995).

  165. 165.

    Vgl. Kuhn (1967).

  166. 166.

    Vgl. den Untertitel von Van Parijs (1981).

  167. 167.

    Zu den Interessenten gehören mittlerweile auch die Politikwissenschaft (vgl. Corning 1983; Wimmer 1996), die Archäologie (vgl. Johnson 1999), die an der Popper’schen Erkenntnislehre orientierte Institutionen- und Kulturwissenschaft (vgl. Schaffer 2001; Meleghy 2001), die Organisationstheorie (vgl. Segler 1985) und andere mehr. An die inhaltliche wie heuristische Fruchtbarkeit entsprechender Versuche will ich gerne glauben, auch wenn ich damit rechne, dass der allzu engagierte Versuche, die Theorievereinigung der Soziologie im (methodologischen wie inhaltlichen) Windschatten der Naturwissenschaften voranzutreiben (vgl. Sanderson 2012, 2008), nicht jeden Interessenten begeistern wird.

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Schmid, M. (2017). Evolution und Selektion. Handlungstheoretische Begründung eines soziologischen Forschungsprogramms. In: Forschungsprogramme. Beiträge zur Vereinheitlichung der soziologischen Theoriebildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17611-2_3

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