Zusammenfassung
Der folgende Beitrag analysiert den Einfluss äußerer Wirkkräfte auf den europäischen Einigungsprozess seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Während in der Phase des Kalten Krieges die globalen Einflüsse den europäischen Einigungsprozess zwangsläufig hemmten und die Vollendung einer Wirtschafts- und Politischen Union per se nicht zuließen, wurde beides in der Phase nach 1989/90 in Form einer differenzierteren Integration vorangetrieben. Seither verstärkten die durch die Erweiterungsrunden bewirkte stärkere Heterogenität der Union und die neuen Krisen von innen wie außen diesen Trend sukzessive in Richtung von mehr Intergouvernementalität.
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Notes
- 1.
Nach der Zusammenlegung der Organe der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS – 1951), der EAG und der EWG (1957) durch den Fusionsvertrag 1967 setzte sich im Sprachgebrauch der Begriff der Europäischen Gemeinschaft (EG) durch. Mit In-Kraft-Treten des Maastrichter Vertrages 1993 wurde die EG zu einem Pfeiler (erster, vergemeinschafteter Pfeiler) innerhalb der Europäischen Union (EU). Für die Zeit nach 1993 wird daher der Einfachheit halber von der Union gesprochen.
- 2.
Das Schlagwort prägte François Duchêne in seinem Aufsatz „Die Rolle Europas im Weltsystem“, hier in: Max Kohnstamm/Wolfgang Hager (1973). Zivilmacht Europa – Supermacht oder Partner? Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 11–35.
- 3.
Zur Einheitlichen Europäischen Akte vgl. Auswärtiges Amt (1994).10 Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (GASP). Bonn. S. 78 ff.
- 4.
Schlussfolgerungen des Vorsitzes des Europäischen Rates von Dublin, 25/26. Juni 1990, Anlage I – Punkt I.35.
- 5.
Bei der Petersberger Konferenz ging es zunächst um den Rang der WEU zwischen EU und NATO sowie um die Frage nach der Beteiligung der WEU an Maßnahmen zur Konfliktprävention und des Friedenserhalts.
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Fröhlich, S. (2020). Der Einfluss äußerer Wirkkräfte auf den europäischen Einigungsprozess. In: Becker, P., Lippert, B. (eds) Handbuch Europäische Union. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17409-5_5
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