Konstruktionen von Professionalität und Ungewissheitserfahrungen im Referendariat

Zusammenfassung

Im professionstheoretischen Diskurs wird das Thema Kontingenz sehr different behandelt. Obschon allgemeine Anerkennung der Anforderung besteht, die sich durch Ungewissheit im unterrichtlichen Handeln eröffnet, variiert der Umgang mit dieser zwischen Schliessung und Ausbalancierung. Der Beitrag nimmt sich der Frage an, welchen Formen von Ungewissheit Referendar/innen begegnen, wie sie Ungewissheitserfahrungen vor dem Hintergrund ihres Professionsverständnisses deuten und wie sie diese bearbeiten. Entlang von drei Fallrekonstruktionen wird nachgezeichnet, dass sich Professionalitätsvorstellungen im Verlauf des Referendariats durch Irritationen und Krisenerfahrungen wandeln können. Zugleich lässt sich zeigen, dass sich dieser Prozess ihrer Rollenfindung bzw. der -redefinition sowie der Umgang mit den Ungewissheitsmomenten unterschiedlichen (Professionalisierungs-)Typiken zuordnen lässt. Über die Fälle wird die Varianz vom Versuch Ungewissheit zu schliessen oder auszubalancieren empirisch dargelegt.