Zusammenfassung
Altholz ist die abfallwirtschaftliche Bezeichnung für Holzabfälle. In Deutschland fallen jährlich rund 8,1 Mio. t Altholz an (Mantau et al. 2012). Darüber hinaus werden weitere Mengen in Privathaushalten und Betrieben vorwiegend zur Energieerzeugung genutzt, die statistisch nicht erfasst sind. Die letzten Untersuchungen zum Altholzaufkommen liegen bereits einige Jahre zurück. Für 2017 ist eine neue Untersuchung angekündigt. Die Altholzbranche geht im Jahr 2017 von einem höheren Altholzaufkommen in Deutschland aus (BAV 2016).
Altholz wird gesammelt, aufbereitet und der stofflichen oder der energetischen Verwertung zugeführt. Hierzu stellt die Altholzverordnung (AltholzV) den rechtlichen Rahmen. Die Verordnung wurde im Jahr 2002 erlassen und trat zum 01.03.2003 in Kraft. Die AltholzV ist seither das wichtigste Regelwerk der Altholzbranche und grundlegend für das Altholzrecycling und die Verwertung von Abfallhölzern in Deutschland. Unter dem Begriff Altholz sammeln sich Holzabfälle in Form von Gebraucht‐ oder Industrieresthölzer. Gebrauchthölzer sind aus der Nutzung gegangene Erzeugnisse aus Holz, Holzwerkstoffen oder Verbundstoffen (z. B. entsorgtes Holzmobiliar, Verpackungshölzer, Abbruchholz oder Bahnschwellen). Industrieresthölzer sind in Betrieben der Holzbe‐ und ‐verarbeitung anfallende Holzreste, einschließlich der in Betrieben der Holzwerkstoffindustrie anfallenden Holzwerkstoffreste sowie anfallende Verbundstoffe mit überwiegendem Holzanteil (mehr als 50 Masse‐%).
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Notes
- 1.
AltholzV vom 15.08.2002 (BGBl. I S. 3302), zuletzt geändert durch Art. 6 vom 02.12.2016 (BGBl. I S. 2770).
- 2.
§ 2 Abs. 2 AltholzV.
- 3.
PCB/PCT‐Abfallverordnung vom 26.06.2000 (BGBl. I S. 932), zuletzt geändert durch Art. 5 Abs. 21 G vom 24.02.2012 (BGBl. I S. 212).
- 4.
Aufgrund des PCB‐Verbots (Verbot der Herstellung von PCB Ende der 1970er‐Jahre in den USA und in der EU in den 1980er‐Jahren) kommen PCB‐Hölzer in der Praxis kaum noch vor.
- 5.
TgV vom 10.09.1996 (BGBl. I S. 1411), zuletzt geändert am 21.06.2002 (BGBl. I S. 2208).
- 6.
NachwV vom 20.10.2006 (BGBl. I S. 2298), zuletzt geändert durch Art. 7 V vom 02.12.2016 (BGBl. I S. 2770).
- 7.
AVV vom 10.12.2001 (BGBl. I S. 3379), zuletzt geändert durch Art. 2 V vom 22.12.2016 (BGBl. I S. 3103).
Literatur
BAV (2012) Altholzleitfaden, 7. Auflage. www.altholzverband.de. Zugegriffen: 2. Hj. 2016
BAV (2016) Altholzmarkt in Deutschland. www.altholzverband.de. Zugegriffen: 2. Hj. 2016
BMUB (2005) Siedlungsabfallentsorgung 2005 Stand – Handlungsbedarf – Perspektiven. S 1−2. http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/bericht_siedlungsabfallentsorgung_2005.pdf. Zugegriffen: 25. Januar 2017
BMUB (2006) Siedlungsabfallentsorgung in Deutschland. Ein Jahr TASi – ab 1. Juni 2005 keine Deponierung unvorbehandelter Abfälle mehr
EUWID Recycling und Entsorgung (2016). Altholzmarkt weiterhin sehr angespannt, 02.11.2016, www.euwid-recycling.de. Zugegriffen: 25. Januar 2017
Mantau U, Weimar H, Kloock T (2012) Holzrohstoffmonitoring – Altholz im Entsorgungsmarkt, Aufkommens- und Vertriebsstruktur. Abschlussbericht. Universität Hamburg
Meinlschmidt P, Berthold D, Briesemeister R (2013) Neue Wege der Sortierung und Wiederverwertung von Altholz. Recycling und Rohstoffe. Berliner Recycling- und Rohstoffkonferenz, 6. S 153−176. TK-Verlag, Neuruppin
Öko-Institut e. V. (2010) Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft – Am Beispiel von Siedlungsabfällen und Altholz. S 120. https://www.ifeu.de/projekt/klimaschutzbeitrag-der-abfall-wirtschaft-deutschland-eu/. Zugegriffen: 30. Januar 2017
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Obert, S. (2018). Altholz. In: Kurth, P., Oexle, A., Faulstich, M. (eds) Praxishandbuch der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17045-5_21
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