Zusammenfassung
Der Text wendet sich gegen die in den exakten Naturwissenschaften und wohl auch unter Mathematikern weit verbreitete Vorstellung, die Wirklichkeit sei ihrem Wesen nach mathematischer Art, die Mathematik und die in ihrer Sprache formulierten Gesetzmäßigkeiten also eine von den Menschen und ihrem Blick auf die Welt unabhängige Natureigenschaft. Die genaue Analyse des tatsächlichen mathematischnaturwissenschaftlichen Vorgehens belegt – wie schon Kant wusste –, dass diese Vorstellung falsch ist. Es handelt sich bei ihr um einen Fetischismus, der die eigene, historisch spezifische Erkenntnisform und ihr Instrumentarium in den Erkenntnisgegenstand projiziert und zu dessen Eigenschaft macht. Ein Zusammenhang mit dem von Marx aufgedeckten Warenfetischismus liegt nahe.
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Ortlieb, C.P. (2018). „Wesen der Wirklichkeit“ oder „Mathematikwahn“?. In: Nickel, G., Helmerich, M., Krömer, R., Lengnink, K., Rathgeb, M. (eds) Mathematik und Gesellschaft. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16123-1_2
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