Zusammenfassung
Jeglicher Zustand eines Teams/einer Organisation lässt sich immer als die aktuelle Momentaufnahme der Organisationsentwicklung und ihrer Strukturbildung interpretieren. „Die Gruppe“ als Vorgängermodell der Organisation bietet mit der Gruppendynamik ein Einsteiger-Verstehensmodell, das schon auf den entstehenden notwendigen Strukturbedarf hinweist. Während in Selbsthilfegruppen (Schattenhofer) Hierarchievermeidung quasi institutionalisiert wird und dem Strukturierungsbedarf noch getrotzt werden kann, geschieht mit der „pragmatischen Wende“ (Brückner, M.) dargestellt an Frauenprojekten, die Veränderung der Sozialform der Gruppe hin zu Organisation und Hierarchie. Die Kosten einer Verweigerung sind vielfältig, die Schmerzen der Wandlung ebenso. Lievegoed und Glasl beschreiben einen Organisationsentwicklungsverlauf, der den Übergang aus Pionierzeiten zu institutionalisierten hierarchischen Formaten transparent beleuchtet und zustimmungsfähig machen kann.
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Notes
- 1.
Frei übersetzt mit „institutionelle Flitterwochen“.
- 2.
Wie ein Krimi liest sich die Beschreibung des Weges der Tageszeitung taz vom politischen Projekt zum Unternehmen durch deren langjährige Chefredakteurin.
- 3.
Vgl. die Bedeutung der „dritten Sache“, des gemeinsamen Themas in der TZI und die Bedeutung des „Auftrages“ in der Supervision von psychosozialen Berufen.
- 4.
Ich gestatte mir ein umgangssprachliches Verständnis von Mobbing und verzichte hier auf eine arbeitsrechtliche relevante Definition.
Literatur
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Happel, H. (2017). Hierarchie-Entwicklung und die Dimension der Zeit: Entwicklungsmodelle von Organisationen. In: Hierarchie als Chance. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15789-0_4
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