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Eric Voegelin: Die Politischen Religionen (1938)

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Part of the Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie book series (DGSRELIGION)

Zusammenfassung

Der christliche Denker und politische Philosoph Eric Voegelin, geb. am 3. Januar 1901 als Erich Hermann Wilhelm Vögelin (die Anglisierung des Namens ist eine Folge der Übersiedlung in die USA) in Köln, gest. am 19. Januar 1985 in Stanford, verfasste im Jahre 1938 – nunmehr Privatdozent für „Staatslehre und Soziologie“ an der Universität Wien – mit seiner hier vorzustellenden knappen Schrift Die Politischen Religionen, sein sicher bekanntestes und vielleicht wirkmächtigstes Werk. Die Arbeit wurde im gleichen Jahr in Wien publiziert, dem Autor wurde die Lehrbefugnis entzogen, woraufhin er sich der zunehmenden Verfolgung der Nationalsozialisten durch Emigration in die USA entzog und 1944 amerikanischer Staatsbürger wurde. 1958 – bis dahin lehrtätig an diversen amerikanischen Universitäten – wird Voegelin an die Ludwig-Maximilians-Universität nach München berufen, und trägt seinen (ideengeschichtlich-normativen) Teil zur Begründung der Politischen Wissenschaft in Deutschland bei.

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Notes

  1. 1.

    Zu Voegelins Lebensdaten und seinen -stationen, vgl.: Henkel, Michael (2010): Leben und Werk Eric Voegelins: Ein Überblick, in: Ders.: Eric Voegelin zur Einführung, Hamburg: Junius, S. 13–35.

  2. 2.

    Siehe dazu eines seiner wichtigsten Werke: Die Neue Wissenschaft der Politik, zurzeit verlegt im Wilhelm-Fink-Verlag, erstmals erschienen in Deutschland im Jahre 1959.

  3. 3.

    Voegelins Untersuchung ist kein singuläres Ereignis. Sein französischer Zeitgenosse Raymond Aron (1905–1983), wie dieser liberal und antitotalitär, betrachtet die Emergenz moderner „säkularer Religionen“ als Mobilisierungshilfe politischer Machtbewegungen sowie als ideologische Ursache totalitärer Entgrenzung (vgl. Maier 2002, S. 8 f.). Die Begriffe „politische Religion“ und „säkulare Religion“ seien in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jhs. mit „gleicher oder ähnlicher Bedeutung“ versehen. Vgl. zur Genese und wissenschaftlichen Verbreitung des Begriffs sowie zu weiteren Wissenschaftlern, die sich diesem neuen „Deutungskonzept des ‚Totalitarismus’“ während der Zwischenkriegszeit verschrieben hatten: Vondung (2013, S. 25 ff.)

  4. 4.

    Schellings Weltgrundfrage: „Warum ist Etwas, warum ist nicht Nichts?“ und die Theodizeefrage: „Warum ist es so, wie es ist?“ (vgl. Voegelin 1996, S. 65). Es sei überdies nicht verschwiegen, dass Voegelin die Bezeichnung Religionen für die innerweltlichen, heilsideologischen, totalitären wie antireligiösen ‚Bewegungen‘ des 19. und 20. Jahrhunderts späterhin ablehnt, vor allem deren gnostische Grundstruktur betont, um sie daraufhin deutlich als „Religionsersatz“ zu bezeichnen (vgl. Voegelin 1999, S. 105–128).

  5. 5.

    Siehe zu der durch Voegelin selbst vollzogenen Begriffsmetamorphose Anm. 4!

  6. 6.

    Gemeint sind hier die einschlägigen Schriften Arendts Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft und Poppers Die offene Gesellschaft und ihre Feinde.

  7. 7.

    Zur Grundlegung, dem Zweck sowie den vielfältigen Anwendungsfeldern der Religionspolitologie, siehe Bärsch et al. (2005).

Literatur

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Schmidt, A. (2019). Eric Voegelin: Die Politischen Religionen (1938). In: Gärtner, C., Pickel, G. (eds) Schlüsselwerke der Religionssoziologie. Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15250-5_21

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