Grundlegende methodologische Konzepte und Forschungsdesign

Zusammenfassung

In diesem Kapitel stelle ich knapp die Methodologie und die (theoriegeschichtliche) Verortung der Videographie vor. Dabei nehme ich ausgehend von Debatten in der Ethnographie eine Perspektive auf Forschungsfeld, untersuchte Situationen und den Forschungsgegenstand ein. Im Rahmen meiner Ausführungen werden diese Begrifflichkeiten für die vorliegende Arbeit diskutiert und präzisiert.

Auf das Verfahren gehe ich im Detail in dem gemeinsam mit Knoblauch und Schnettler (2013) verfassten Einführungsbuch sowie einigen weiteren methodologischen Beiträgen ein (Knoblauch, Schnettler, & Tuma, 2010; Knoblauch, Tuma, & Schnettler, 2013; Tuma & Knoblauch, 2011). Da dort bereits eine ausführliche Darstellung der Methode vorliegt, soll hier vor allem Bezug auf die Besonderheiten dieses Projektes und des „reflexiven“ Forschungsgegenstands gelegt werden. Reflexiv bedeutet hier, dass Videoanalyse auf Videoanalyse angewendet wird. Die Interviews, die ich in dieser Arbeit zitiert habe sind als teil der Ethnographischen Feldforschung entstanden und wurden als Kontext für die Videoanalysen ausgewertet, d.h. sie lieferten mir notwendige Hintergrundinformationen zur Interpretation der jeweiligen Sequenzen. Weiterhin war es so möglich, zum Beispiel im Fall der Polizeianalysen auf ihrer Basis die Vorgehensweise bei der Auswertung nachzuvollziehen. Die Auswertung verlief über eine induktive Generierung von Codes und darauf aufbauend Kategorien.