Zusammenfassung
Der Beitrag zeigt, wie in Kants Auffassung der inneren Staatssouveränität Hobbes’sche und Rousseau’sche Einflüsse zum Tragen kommen. Von Hobbes übernimmt Kant die Forderung nach einer mit unbezwingbarer Macht ausgestatteten Souveränität, die jede Form von Widerstand gegen die bestehende Macht ausschließt. Von Rousseau entlehnt er dagegen die Forderung der Teilhabe des Volkes an der souveränen Macht. Aus dem Einfluss Rousseaus ergeben sich die Begriffe der Volkssouveränität, des allgemeinen Willens, des ursprünglichen Vertrags und der republikanischen Verfassung. Doch aufgrund des gegensätzlichen Einflusses von Hobbes haben diese Begriffe bei Kant eine rein normative, ideale Funktion. Besonders deutlich zeigt sich diese Ambivalenz an Kants Repräsentationsbegriff, der zwischen einer parlamentarischen Auffassung und der Bestätigung Hobbes’scher Annahmen schwankt.
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Mori, M. (2017). Innere Staatssouveränität: zwischen souveräner Unzwingbarkeit und Volkssouveränität. In: Mori, M. (eds) Vom Naturzustand zur kosmopolitischen Gesellschaft. Staat - Souveränität - Nation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15150-8_5
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