Vom Naturzustand zur bürgerlichen Gesellschaft. Das Erbe von Hobbes

Zusammenfassung

In dem Beitrag werden Kants politikphilosophische Überlegungen mit denen von Hobbes verglichen. Auf den ersten Blick finden sich einige Gemeinsamkeiten: Beide Autoren glauben, dass der Staat für das Miteinander der Menschen notwendig ist; beide können als Vertragstheoretiker angesehen werden; und beide sprechen der Bürgerschaft ein robustes Widerstandsrecht ab. Dennoch trennt sie eine grundlegende Differenz: Für Hobbes ist staatliche Herrschaft gerechtfertigt, weil sie das ausschlaggebende Interesse der Menschen an Sicherheit befriedigt, für Kant ist die bürgerliche Gesellschaft dagegen moralisch geboten. Neben dieser grundlegenden Differenz zeigt der Beitrag auch, dass Kant und Hobbes für unterschiedliche staatliche Strukturen argumentieren und dem Menschen in politischer Hinsicht ein unterschiedliches ausschlaggebendes Interesse unterstellen.