Zusammenfassung
Im Beitrag „Ungleichheiten in der strukturierten Promotionsförderung – mehr Chancengleichheit durch Strukturierung?“ wird die Strukturierung der Promotionsphase und deren Auswirkungen auf Aspekte von Ungleichheit(en) sowohl auf der Ebene der Programme als auch der Promovierenden in den Blick genommen. Forschungsleitend waren dabei die Fragen, welche klassischen Ungleichheiten (Geschlecht, soziale Herkunft und Migrationshintergrund) aufgehoben werden oder bestehen bleiben und welche neuen Ungleichheiten (Englischkenntnisse, Altershomogenität) durch die Forderung nach mehr Struktur produziert werden. Erzeugt mehr Struktur auch tatsächlich mehr Chancengleichheit? Empirische Grundlage des Beitrages bildet eine bundesweite und fächerübergreifende Untersuchung zu Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung an deutschen Hochschulen.
This is a preview of subscription content, access via your institution.
Buying options
Notes
- 1.
Dabei handelt es sich um das Forschungsprojekt Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung an deutschen Hochschulen – Gender und Diversity (2008–2012; FKZ: 01FP0836/37) der Stiftung Universität Hildesheim, welches aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Bekanntmachung „Frauen an die Spitze“ und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert wurde.
- 2.
Konstituierende Elemente aus der Literatur und dem Diskurs um die strukturierte Promotionsförderung (Korff 2015).
- 3.
Auf den restlichen Homepages von strukturierten Promotionsprogrammen fanden sich keinerlei Angaben zum Verbindlichkeitsgrad eines angebotenen Curriculums.
- 4.
Der „Bildungshintergrund“ wurde aus den Variablen „höchster Bildungsabschluss der Mutter“ und „höchster Bildungsabschluss des Vaters“ gebildet. Für die dichotome Variable wurden die Kategorien „ein Elternteil Akademiker“ und „beide Elternteile Akademiker“ zusammengefasst zu „Akademiker-HH“. In der Tab. 8 werden keine 100 % erreicht, da einige Befragungspersonen keine Angaben zu den abgefragten Items gemacht haben.
Literatur
Allmendinger, J., & Schorlemmer, J. (2010). Karrierewege in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung. Das Geschlecht macht einen Unterschied. In M. Wintermantel (Hrsg.), Promovieren heute. Zur Entwicklung der deutschen Doktorandenausbildung im europäischen Hochschulraum (S. 124–136). Hamburg: Edition Körber-Stiftung.
Andres, L., Bengtsen, S. S. E., Castaño, L. G., Crossouard, B., Keefer, J. M., & Pyhältö, K. (2015). Drivers and interpretations of doctoral education today: National comparisons. Frontline Learning Research, 3(3), 5–22.
Aulenbacher, B., Binner, K., Riegraf, B., & Weber, L. (2012). Wissenschaft in der Entrepreneurial University feminisiert und abgewertet? WSI-Mitteilungen, 65(6), 405–411.
Baader, M. S. (2013). Diversity Education in der Erziehungswissenschaft. „Diversity“ as a buzzword. In K. Hauenschild, S. Robak, & I. Sievers (Hrsg.), Diversity Education. Zugänge – Perspektiven – Beispiele (S. 38–59). Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel.
Baader, M. S. (2015). Erziehung, Bildung, Geschlecht und Wissenschaft. Vexierspiele, De-Thematisierungen, Hidden Gender Structures und Verschiebungen in einem komplexen Verhältnis. In K. Walgenbach & A. Stach (Hrsg.), Geschlecht in gesellschaftlichen Transformationsverhältnissen (S. 159–176). Opladen: Budrich.
Baader, M. S., & Korff, S. (2015). Chancengleichheit durch die strukturierte Promotionsförderung – ein Tabu in der Umsetzung? Die Hochschule: Journal für Wissenschaft und Bildung, 2, 58–78.
Baader, M. S., Korff, S., & Schröer, W. (2013). Ein Köcher voller Fragen – Instrument zur Selbstevaluation. In S. Korff & N. Roman (Hrsg.), Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung (S. 207–226). Wiesbaden: Springer VS.
Baader, M. S., Korff, S., & Schröer, W. (2016). Ein Köcher voller Fragen – Instrument zur Selbstevaluation (2. überarbeitete Aufl.). Hildesheim. https://hochschuleundbildung.de/publikationen/. Zugegriffen: 08. Jan. 2017.
Beaufaÿs, S. (2003). Wie werden Wissenschaftler gemacht? Beobachtungen zur wechselseitigen Konstitution von Geschlecht und Wissenschaft. Bielefeld: Transcript.
Beaufaÿs, S., Engels, A., & Kahlert, H. (Hrsg.). (2012). Einfach Spitze? Neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft. Frankfurt a. M.: Campus.
Berning, E., & Falk, S. (2004). Promotionsstudium – ein Beitrag zur Eliteförderung. Beiträge zur Hochschulforschung, 26(3), 54–76.
Berning, E., & Falk, S. (2006). Promovieren an den Universitäten in Bayern. Praxis – Modelle – Perspektiven. http://www.ihf.bayern.de/uploads/media/ihf_studien_hochschulforschung-72.pdf. Zugegriffen: 08. Febr. 2014.
Böhringer, D. (2017). „Gut gemacht Mädchen!“ Geschlechterdifferenz und Geschlechterungleichheit an Hochschulen. In M. S. Baader & T. Freytag (Hrsg.), Bildung und Ungleichheit in Deutschland, S. 493–510. Wiesbaden: Springer VS.
Bosbach, E. (2009). Von Bologna nach Bosten? Perspektiven und Reformansätze in der Doktorandenausbildung anhand eines Vergleichs zwischen Deutschland und den USA. Leipzig: Akademische Verlagsanstalt.
BuWiN – Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2017). Bielefeld: Bertelsmann. http://www.buwin.de. Zugegriffen: 15. Mai 2017.
DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft (2015). Allgemeine Informationen zur Chancengleichheit als Aufgabenfeld der DFG. http://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/chancengleichheit/allgemeine_informationen/index.html#micro13639705. Zugegriffen: 07. Mai 2015.
Engler, S. (2001). In Einsamkeit und Freiheit. Zur Konstruktion der wissenschaftlichen Persönlichkeit auf dem Weg zur Professur. Konstanz: UVK.
Hauss, K., & Kaulisch, M. (2012). Alte und neue Promotionswege im Vergleich. Die Betreuungssituation aus der Perspektive der Promovierenden in Deutschland. In N. Huber, A. Schelling, & S. Hornbostel (Hrsg.), Der Doktortitel zwischen Status und Qualifikation (S. 163–172). Berlin: Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung.
Hauss, K., Hornbostel, S., & Kaulisch, M. (2010). Neue Strukturen gleich bessere Betreuung? Eine erste Bestandsaufnahme aus dem Promovierendenpanel ProFile. In M. Wintermantel (Hrsg.), Promovieren heute. Zur Entwicklung der deutschen Doktorandenausbildung im europäischen Hochschulraum (S. 110–123). Hamburg: Edition Körber Stiftung.
Herz, A., & Korff, S. (2013). Promovieren in strukturierten Promotionsprogrammen aus Sicht der AdressatInnen – Ergebnisse der standardisierten Online-Befragung. In S. Korff & N. Roman (Hrsg.), Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung (S. 75–116). Wiesbaden: Springer VS.
Herz, A., Korff, S., & Roman, N. (2012). Strukturiert, aber gerecht? Auf der Spur nach Strukturen in Programmen strukturierter Promotion. Erziehungswissenschaft, 23(45), 46–60.
Jaksztat, S. (2014). Bildungsherkunft und Promotionen: Wie beeinflusst das elterliche Bildungsniveau den Übergang in die Promotionsphase? Zeitschrift für Soziologie, 43(4), 286–301.
Jaksztat, S., Preßler, N., & Briedis, K. (2012). Promotionen im Fokus. Promotions- und Arbeitsbedingungen Promovierender im Vergleich. Hannover: HIS.
Korff, S. (2015). Lost in Structure? Abbruchgedanken von NachwuchswissenschaftlerInnen in der strukturierten Promotion. Wiesbaden: Springer VS.
Korff, S., & Roman, N. (Hrsg.). (2013). Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung. Wiesbaden: Springer VS.
Korff, S., Oppermann, C., Roman, N., & Schröder, J. (2011). Bleibt alles anders? – Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung an deutschen Hochschulen. In B. Blätter, A. Franzke, & A. Wolde (Hrsg.), Neue Karrierewege für Frauen an der Hochschule? (S. 143–161). Sulzbach: Ulrike Helmer.
Kottmann, A., & Enders, J. (2010). Vorbild Graduiertenkolleg? Die DFG-Graduiertenkollegs der 1990er-Jahre im Vergleich mit anderen Promotionswegen. In M. Wintermantel (Hrsg.), Promovieren heute. Zur Entwicklung der deutschen Doktorandenausbildung im europäischen Hochschulraum (S. 53–67). Hamburg: Edition Körber-Stiftung.
Kreckel, R. (2012). Die Forschungspromotion. Internationale Norm und nationale Realisierungsbedingungen. In N. Huber, A. Schelling, & S. Hornbostel (Hrsg.), Der Doktortitel zwischen Status und Qualifikation (iFQ-Working Paper 12, S. 141–160).
Lisbon Summit. (2000). European Council, 23 and 24 March 2000, Lisbon Presidency conclusions. http://www.europarl.europa.eu/summits/lis1_de.htm. Zugegriffen: August 2016.
Lovitts, B. E. (2001). Leaving the ivory tower: The causes and consequences of departure from doctoral study. London: Rowman & Littlefield.
Mau, S., & Gottschall, K. (2008). Strukturierte Promotionsprogramme in den Sozialwissenschaften. Soziologie, 37(1), 41–60.
Metz-Göckel, S. (2011). Gender – ein Thema für die Hochschullehre? In KoSI-Kompetenzzentrum der Universität Siegen (Hrsg.), Managing diversity, Werkstattbericht: Hochschuldidaktik 2 (S. 29–64). Siegen. http://dokumentix.ub.uni-siegen.de/opus/volltexte/2011/555/pdf/HSD_Werkstattbericht_ManagingDiversity.pdf.
Moes, J. (2010). Die strukturierte Promotion in Deutschland. In M. Wintermantel (Hrsg.), Promovieren heute. Zur Entwicklung der deutschen Doktorandenausbildung im europäischen Hochschulraum (S. 42–52). Hamburg: Edition Körber-Stiftung.
Oppermann, C., & Schröder, J. (2013). Die Rezeptur der strukturierten Promotionsförderung oder der Wandel muss kommen – eine diskursanalytische Rekonstruktion der Konstrukte „strukturierte Promotionsförderung“ und „Chancengleichheit“. In S. Korff & N. Roman (Hrsg.), Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung (S. 15–39). Wiesbaden: Springer VS.
Schelsky, H. (1963). Einsamkeit und Freiheit. Idee und Gestalt der deutschen Universität und ihrer Reformen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Solga, H. (2005). Meritokratie – die moderne Legitimation ungleicher Bildungschancen. In P. A. Berger & H. Kahlert (Hrsg.), Institutionalisierte Ungleichheiten: Wie das Bildungswesen Chancen blockiert (S. 19–38). Weinheim: Juventa.
Steinhöfel, J., & Voß, J. (2013). Zur Formung der Promovierenden als AdressatInnen von Programmen strukturierter Promotion – Ergebnisse der Gruppendiskussionen. In S. Korff & N. Roman (Hrsg.), Promovieren nach Plan? Chancengleichheit in der strukturierten Promotionsförderung (S. 117–166). Wiesbaden: Springer VS.
Tiefel, S. (2006). Promovieren in Kollegs und Zentren: Entwicklung, Zielsetzungen und Angebote verschiedener Modelle strukturierter Promotion in Deutschland. In C. Koepernik, J. Moes, & S. Tiefel (Hrsg.), GEW-Handbuch Promovieren mit Perspektive. Ein Ratgeber von und für DoktorandInnen (S. 252–264). Bielefeld: Bertelsmann.
Ulmi, M., & Maurer, E. (2005). Geschlechterdifferenz und Nachwuchsförderung in der Wissenschaft. http://www.gleichstellung.uzh.ch/oeffentlichkeitsarbeit/publikationen/studien/SOWI_Diss_Studie3.pdf. Zugegriffen: 08. Febr. 2014.
Wintermantel, M. (Hrsg.). (2010). Promovieren heute. Zur Entwicklung der deutschen Doktorandenausbildung im europäischen Hochschulraum. Hamburg: Körber-Stiftung.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Baader, M.S., Korff, S. (2017). Ungleichheiten in der strukturierten Promotionsförderung – mehr Chancengleichheit durch Strukturierung?. In: Baader, M., Freytag, T. (eds) Bildung und Ungleichheit in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14999-4_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-14999-4_17
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-14998-7
Online ISBN: 978-3-658-14999-4
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)