Zusammenfassung
Machtverhältnisse in der Wissenschaft können auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck kommen, z. B. in dominanten wissenschaftlichen Diskursen oder im Wettbewerb um Drittmittel. Begreift man Wissenschaft in Anlehnung an Pierre Bourdieu als soziales Feld, so stellt es sich als dynamisch und von vielfältigen Aushandlungs- und Kräfteverhältnissen geprägt dar. Insbesondere bei Kämpfen um Anerkennung und Positionen geraten auch die Akteure stärker in den Blick (Bourdieu 1992; Bourdieu und Wacquant 1996) und damit auch personale Eigenschaften, die auf soziale Ungleichheiten deuten.
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Möller, C. (2017). Der Einfluss der sozialen Herkunft in der Professorenschaft. In: Hamann, J., Maeße, J., Gengnagel, V., Hirschfeld, A. (eds) Macht in Wissenschaft und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14900-0_5
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