Zusammenfassung
Für die Versorgung im (pflegebedürftigen) Alter lassen sich Grundlagen formulieren, nach denen Ältere nur dann ihre Identität, gesundheitsstabilisierende Selbstbestimmung, soziale Verantwortung, Autonomie und ressourcenorientierten Kompetenzen sichern können, wenn es ihnen gelingt, Lebensgeschichte in ein kompensatorisches, von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt harmonisierendes Verhältnis zu stellen. Dazu gehört die Gesamtheit der Beziehungserfahrungen im Lebensverlauf ebenso wie die Entwicklung und Stabilisierung geschlechtlicher Identität und Integrität. Je besser dies subjektiv gelingt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein die Persönlichkeit und Gesundheit sicherndes vertrautes Lebens- und Wohnumfeld bis in das hohe (pflegebedürftige) Alter hinein erfahren und nicht gerne verlassen wollen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Auchter, Th. (2012): Psychoanalyse zwischen Emanzipation, Effizienz, Euro und Entfremdung, in: Auchter (Hg.) Brennende Zeiten, Gießen, S. 77ff.
BfG, Bundesministerium für Gesundheit (Hg.)(2013): Bericht des Expertenbeirats zur konkreten Ausgestaltung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, Berlin.
Bäurle, P., et.al (Hg.) (2004): Angst, in: Psychotherapie im Alter, 2. Gießen.
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (Hg.) (2013): Wegweiser zur Gründung und Gestaltung von „Seniorengenossenschaften“. Neue Formen verbindlicher Unterstützung im Alter, München.
Borasio, G.D. (2012): Über das Sterben. 4. Aufl., München.
Bourdieu, P. (1993): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt/M.
Dörner, K. (2007): Leben und sterben, wo ich hingehöre: dritter Sozialraum und neues Hilfesystem, Neumünster.
Dörner, K. (2012): Helfensbedürftig. Heimfrei ins Dienstleistungsjahrhundert, Neumünster.
Ehrenberg, A. (2004): Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart, Frankfurt/M.
Förstl, H. (Hg.).(2003): Lehrbuch der Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, 2.Aufl., Stuttgart.
Frieling-Sonnenberg, W. (1997a): Theoretischer Ansatz eines qualitativen Wandels in der Altenhilfe, in: Schwerpunkt Altenhilfepolitik: Grundfragen und Perspektiven, Heft 1, Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit. Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hg.), Frankfurt/M.
Frieling-Sonnenberg, W. (1997b): Krankheit im pflegebedürftigen Alter wird durch die Strukturen der Altenhilfe und -pflege gefördert, in: Pflege, Heft 1, S. 23ff., Bern.
Frieling-Sonnenberg, W. (2003): Sinnesarm, steril und langweilig: von der Weglauftendenz demenziell erkrankter Menschen in Pflegeinrichtungen, in: Dr.med. Mabuse, 145, S. 46ff, Frankfurt/M.
Frieling-Sonnenberg, W. (2009): Leben unter seinesgleichen, in: Fachzeitschrift für Altenpflege, Heft 6, S. 26ff, Hannover.
Halek, M./Bartholomeyczik, S. (2010): Umgang mit herausforderndem Verhalten in der professionellen Pflege, in: Bäurle, P., et al. (Hg.): Psychotherapie im Alter, Heft 4, S. 507ff., Gießen.
Illouz, E. (2006): Gefühle in Zeiten des Kapitalismus, Frankfurt/M.
Illouz, E. (2009): Die Errettung der modernen Seele. Frankfurt/M.
Johansson, L. et al. (2013): Common psychosocial stressors in middle-aged women related to longstandig distress and increased risk of Alzheimer’s disease. A 38-year longtidutinal population study. Göteborg: Universität Göteborg.
Kütemeyer, M. (2007): Normopathie – hypersoziale Traumaverarbeitung und somatoforme Dissoziation, in: Peters, M. et al. (Hg.): Psychotherapie im Alter, Heft 1, S. 39ff, Gießen.
Lasch, C. (1995): Das Zeitalter des Narzissmus, Hamburg (Zuerst 1980)
Luhmann, N. (2008): Liebe. Eine Übung, in: Kieserling, A. (Hg.) Frankfurt/M. (Zuerst 1969).
Luhmann, N. (2009): Soziologische Aufklärung 3, Soziales System, Gesellschaft, Organisation, 5. Aufl., Wiesbaden (Zuerst 1981).
Maercker, A. (Hg.) (2013): Posttraumatische Belastungsstörungen, 3.Aufl., Heidelberg.
Radebold, H. (2010): Abwesende Väter und Kriegskindheit: alte Verletzungen bewältigen, Stuttgart.
Schnabel, P.-E. (1988): Krankheit und Sozialisation. Vergesellschaftung als pathogener Prozess, Opladen.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Frieling-Sonnenberg, W. (2016). Bedeutung der Lebensgeschichte für Gesundheit und Krankheit im (pflegebedürftigen) Alter – Zur Frage einer krankheitsfördernden Dynamik in Pflegeheimen und deren Anachronismus. In: Lottmann, R., Lautmann, R., Castro Varela, M. (eds) Homosexualität_en und Alter(n). Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14008-3_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-14008-3_3
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-14007-6
Online ISBN: 978-3-658-14008-3
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)