Zusammenfassung
Seit einigen Jahren werden im Zuge einer „Ökonomisierung des Sozialen“ (Bröckling, Krasmann und Lemke 2000) bzw. einer „Neuerfindung des Sozialen“ (Lessenich 2009) fundamentale wohlfahrtsstaatliche Transformationsprozesse konstatiert. Im Zentrum der Debatten steht die Etablierung des aktivierenden Sozialstaats, dessen Programmatik die Individuen verstärkt als selbstbestimmte, eigenverantwortliche Subjekte oder auch als ‚unternehmerisches Selbst‘ adressiert (ebd.; Bröckling, Krasmann und Lemke 2000; Bröckling 2007). Als programmatische Verschiebung „von der versicherungsförmigen Vergesellschaftung individueller Risiken zur sozialpolitischen Konstruktion eigenverantwortlicher Subjekte“ (Lessenich 2003, S. 81) beschrieb Lessenich daher diesen Wandel.
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Literatur
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Bilgi, O., Frühauf, M., Schulze, K. (2017). Widersprüche gesellschaftlicher Integration: Zur Transformation Sozialer Arbeit – eine Einleitung. In: Bilgi, O., Frühauf, M., Schulze, K. (eds) Widersprüche gesellschaftlicher Integration. Transformation des Sozialen – Transformation Sozialer Arbeit, vol 4. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13769-4_1
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