Zusammenfassung
Was ist modern? Das war die Ausgangsfrage einer Ringvorlesung an der Hochschule Mittweida im Sommersemester 2014. Das Ziel dieser Veranstaltung war, sich den Facetten dieses schillernden Phänomens bzw. Begriffs aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu nähern. Vermutlich hat es keine Zeit gegeben, in der Menschen nicht modern sein wollten, ohne vielleicht einen Begriff davon zu haben. Für einen Gutteil unserer Zeitgenoss_innen scheint es jedenfalls wichtig, „modern zu sein“, weil es bedeutet, mit der Zeit zu gehen, „in“ oder „en vogue“ zu sein, den Anschluss nicht zu verpassen, dem Zeitgeist sogar ein Stück voraus zu eilen. Wer modern ist oder sich modern gibt, verkörpert ein Stück Zukunft und Fortschritt, er gehört irgendwie dazu, zumindest zu jenen, die jetzt oder künftig das Sagen haben. Modern sein kann aber auch heißen, dem Zeitgeist einfach zu gehorchen, einem dumpfen Mainstream hinterher zu laufen und so dem modischen Effekt Tradition und Identität zu opfern.
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Notes
- 1.
Weber hat freilich nicht von „Moderne“, sondern von „okzidentaler Rationalität“ gesprochen (vgl. Dipper 2010, S. 4).
Literatur
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Busse, S. (2017). Einleitung: Modernes Leben – Leben in der Moderne. In: Busse, S., Beer, K. (eds) Modernes Leben – Leben in der Moderne. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13752-6_1
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