Zusammenfassung
Als die Google‐Tochter Deepmind im März 2016 den weltbesten Go‐Spieler Lee Sedol überlegen mit 4:1 schlug, war das nicht nur ein weiterer Sieg der Maschine über den Menschen wie zuvor Deep Blue im Schach oder Watson in Jeopardy. Der Sieg im komplexesten Spiel der Welt, das mehr Spielsituationen aufweisen kann als es Atome im Universum gibt, gilt als endgültiger Beweis für die Überlegenheit der Maschinen. Selbst die besonnenen KI‐Forscher sind sich nun sicher, dass Computer jetzt viel schneller auch komplexe Aufgaben vom Menschen übernehmen und damit auch schneller als bisher gedacht für kognitive Jobs geeignet sind.
Der technische Fortschritt wird also nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Arbeitsmarkt grundlegend verändern. Anders als in den Sonntagsreden vieler Politiker wird der Anpassungsbedarf aber größer sein als bisher erwartet. Denn moderne Roboter und Software werden künftig viele Routinejobs nicht nur in den Fabriken, sondern auch in den Büros erledigen. Daten erfassen und verarbeiten kann ein Computer einfach besser als ein Mensch; daraus Entscheidungen ableiten inzwischen vielfach auch. 50 % aller „White‐Collar‐Jobs“, also die Mitarbeiter mit weißem Hemdkragen in den Verwaltungen, müssen sich auf Dauer andere Tätigkeiten suchen, schätzt Fraunhofer‐Forscher Thomas Bauernhansl [95]. Das kann eine erhöhte Sucharbeitslosigkeit, aber auch mehr verfügbare Arbeitszeit für Innovationen bedeuten. Auf jeden Fall werden die Anforderungen an die Flexbilität und den Weiterbildungsbedarf höher sein als jemals zuvor.
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Kollmann, T., Schmidt, H. (2016). Arbeit 4.0. In: Deutschland 4.0. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13145-6_4
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