Zusammenfassung
Mit dem Paradigmenwechsel in den Kultur- und Sozialwissenschaften mit dem Ende der 80er Jahre (spatial turn) gerät eine wissenschaftliche Perspektive in den Fokus, die Raum nicht mehr als Behälterraum betrachtet, sondern vielmehr als kulturell konstituiert, körperlich hervorgebracht und politisch verhandelbar. Damit verschiebt sich die Analyse vom rein Physisch-Materiellen zu räumlichen Praktiken von Akteur_innen, die sich in räumlichen Strukturen, in Relation zu den Dingen und anderen Lebewesen platzieren. Raum erscheint als Prozess und Produkt dieser Praktiken.
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Notes
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Wie die Mitgliedzahlen im organisierten Sport oder in kommerzialisierten Fitnessstudios zeigen, liegen Frauen in fitness- und gesundheitsorientierten Sportarten vorn, während Männer Spielsportarten mit verletzungsanfälligen Körperkontakten (z. B. Zielschussspiele wie Fußball etc.) präferieren oder vermehrt in den neueren Risikosportarten wie Freeriden, Freeclimben etc. aktiv sind (Sobiech 2012, S. 178).
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Die Akteur_innen definieren den Spot durch ihr Skaten. Sobald ein Ort befahren wird oder Skateboarder_innen die Möglichkeit sehen ihn zu befahren, wird er als Spot bezeichnet (Hartung 2011, S. 12).
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Auch wenn es so scheint, dass Skateboarder_innen aus einem sozialen Mittelschichtmillieu stammen, lässt sich die soziale Grundstruktur der Szene nach Hitzler und Niederbacher (2010, S. 16) als „globale Mikrokultur“ bezeichnen, die quer zu traditionellen Gruppierungen liegt. Die Effekte des Herkunftsmilieus wirken demnach, zumindest innerhalb der Szenen, nicht stark determinierend (Hitzler und Niederbacher 2010, S. 25 f.). Die Szenen werden unabhängig von der jeweiligen Lebenslage gesucht und zentral erscheint die sinnstiftende Wirkung der sozialen Netzwerke. Für viele Szeneangehörige wirken Szenen deshalb als soziale Räume, in denen Identitäten, Kompetenzen und Relevanzhierarchien interaktiv aufgebaut und auch für das Leben außerhalb der Szene genutzt werden können (Hitzler und Niederbacher 2010, S. 26).
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Im Folgenden wird vor allem auf die Entwicklung in Nordamerika eingegangen, da ausführliche Studien über die Raumperspektive der deutsche Skateboardgeschichte bis heute fehlen. Der US-amerikanische Skateboardraum, sowie dessen szeneinterne Medien, können jedoch als stark prägend für die Skateboardpraxis in Deutschland angesehen werden.
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Laut Borden (2001, S. 143) betrug der Frauenanteil 1970 ca. 25 %.
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Diese gerundeten Schwimmbecken sind typisch für den US-amerikanischen Raum. In Europa sind die meisten Schwimmbecken quaderförmig und somit ungeeignet, um deren Wände mit einem Skateboard zu befahren.
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Schweer (2014) zeigt auf, dass Skateboarden keinesfalls mehr eine Kapitalismuskritik darstellt, sondern mittlerweile eher als kreative Triebfeder für dieses System fungiert.
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Der Begriff hegemoniale Männlichkeit wurde von Connell (2005, S. 77) geprägt und bezeichnet eine dynamische Konfiguration im Geschlechterverhältnis, die dafür sorgt, dass patriarchale Verhältnisse legitimiert werden, in denen eine dominante Position von Männern und eine untergeordnete von Frauen eingenommen wird.
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Sogenannte DIY-Parks, die von den Akteur_innen selber gebaut werden, nehmen eine Sonderrolle in diesem Verhältnis ein (Schweer 2014).
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Atencio et al. (2009, S. 13 f.) zeigen in ihrer Untersuchung über Skaterinnen auf, dass diese Frauen, die eine randständige Position im Skateboard-Feld einnehmen, trotz ihrer Unterstützungsleistung als „Poser“, „Putt-Putts“ oder „Groupies“ abgewertet werden.
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Young (2004, S. 75) beschreibt diese Form der Selbstermächtigung als „Empowerment“, durch das sich benachteiligte Gruppen Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen können, die dazu verhelfen, über den Sport hinaus positiven Einfluss auf ihre gesamte Lebenssituation auszuüben.
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Thorpe (2009, S. 492) bezeichnet diese Form von Weiblichkeit als „marktgängig“, da sie eine Kompetenz darstellt, die als Quelle nicht nur symbolischen Kapitals, sondern auch ökonomischen Kapitals fungiert.
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Connell (2005, S. 76 ff.) verbindet mit hegemonialer, komplizenhafter und untergeordneter Männlichkeit unterschiedliche Positionen in einem sozialen Feld, wobei auch die beiden letzteren von der hegemonialen Männlichkeit profitieren. Hier zeigt sich einmal mehr, dass auch Frauen durch ihre Komplizenschaft Raumprofite erzielen können.
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Sobiech, G., Hartung, S. (2017). Geschlechtsbezogene Körper- und Raumaneignung in urbanen (Spiel-)Räumen am Beispiel Skateboarden. In: Sobiech, G., Günter, S. (eds) Sport & Gender – (inter)nationale sportsoziologische Geschlechterforschung. Geschlecht und Gesellschaft, vol 59. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13098-5_15
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