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Energiewende und Übertragungsnetzausbau: Sind Erdkabel ein Instrument zur Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz des Leitungsbaus?

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Zusammenfassung

Der energiewendebedingte Ausbau der Stromübertragungsnetze führt in vielen Regionen Deutschlands zu Protesten. Viele Studien verweisen vor diesem Hintergrund darauf, dass Erdkabel geeignet sind, die Zustimmung zu Leitungsbauprojekten und die Akzeptanz des Stromnetzausbaus zu erhöhen. Dieser Beitrag prüft diese These anhand einer Erhebung der Zahlungsbereitschaften privater Haushalte für Erdkabelprojekte, die im Vergleich zu klassischen Befragungsmethoden auch strategische Verhaltensweisen und Opportunitäten abbilden. Es werden Ergebnisse einer Befragung auf Basis der Kontingenten Bewertungsmethode vorgestellt, die im November und Dezember 2012 in vier Regionen Deutschlands durchgeführt wurde, die in unterschiedlichen Maß von Netzausbauprojekten betroffen sind. Eine Auswertung der Angaben von 1.003 Haushalten bestätigt zunächst die Ergebnisse vergleichbarer Studien und lässt eine klare Präferenz der Haushalte (rund 60 %) für Erdkabel erkennen, die jedoch regional stark variiert. Eine Auswertung der Zahlungsbereitschaft für die untersuchten Erdkabelprojekte relativiert dieses Ergebnis. Ungefähr die Hälfte der Haushalte, die sich im Abstimmungsmodus für Erdkabel aussprechen, ist nicht bereit, für die Realisation von Erdkabelprojekten eine Steigerung der Netzentgelte hinzunehmen (Trittbrettfahrerverhalten). Zudem zeigt sich, dass die befragten Haushalte eine über den regionalen Einzelfall hinausgehende Verwendung der Erdkabeltechnik im Durchschnitt nur mit einer geringen Erhöhung ihrer Zahlungsbereitschaft honorieren und dass 60 % der Haushalte mit einem überregionalen Projekt keine Wertsteigerung oder gar eineWertminderung gegenüber der regionalen Projektauslegung verbinden. Eine pauschale Zustimmung zur Verwendung von Erdkabeln kann damit bei Berücksichtigung der Informationen über die Struktur der geäußerten Zahlungsbereitschaften nicht unterstellt werden. Im Rahmen von Regressionsmodellen werden das Abstimmungsverhalten und die Zahlungsbereitschaften mit unterschiedlichen demographischen Merkmalen und Einstellungen erklärt. Grundsätzliche Erwägungen zu Energie- und Umweltpolitik haben hierbei nur einen geringen Einfluss auf das Antwortverhalten. Vielmehr beeinflussen regionale Faktoren und die bevorzugte Finanzierungsmethode für den Netzausbau das Entscheidungsverhalten der Haushalte.

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Menges, R., Beyer, G. (2016). Energiewende und Übertragungsnetzausbau: Sind Erdkabel ein Instrument zur Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz des Leitungsbaus?. In: von Weizsäcker, C., Lindenberger, D., Höffler, F. (eds) Interdisziplinäre Aspekte der Energiewirtschaft. Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12726-8_6

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