Zusammenfassung
Das freiwillige Engagement und die öffentliche Aktivität von Menschen mit Migrationshintergrund können als Indikatoren für die gesellschaftlichen Teilhabechancen in der bundesdeutschen Gesellschaft verstanden werden. Freiwilliges Engagement hat für Menschen, die aus ihrem Herkunftsland in eine neue Heimat eingewandert sind, eine doppelte Bedeutung (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 2010: 161): Zum einen übernehmen engagierte Migrantinnen und Migranten wichtige gesellschaftliche Aufgaben (Engagement kann also als Zeichen von Integration verstanden werden), zum anderen ist freiwilliges Engagement auch ein Weg zu Teilhabe und Mitgestaltung der Gesellschaft (kann also einen Weg in die Integration bilden). Sind die Anteile freiwillig Engagierter, die gewählten Engagementbereiche und die Ausgestaltung des Engagements bei Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ähnlich, kann dies ebenso mit Blick auf die Integrationsleistung der Migrantinnen und Migranten interpretiert werden als auch mit Blick auf die Integrationsleistung der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland.
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Vogel, C., Simonson, J., Tesch-Römer, C. (2017). Freiwilliges Engagement und informelle Unterstützungsleistungen von Personen mit Migrationshintergrund. In: Simonson, J., Vogel, C., Tesch-Römer, C. (eds) Freiwilliges Engagement in Deutschland. Empirische Studien zum bürgerschaftlichen Engagement. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12644-5_24
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