Zusammenfassung
Die Zahlen belegen, dass Transaktionen mit internationalen Käufern („Cross-Border M&A“) auch im Mittelstand Wirklichkeit sind. Zwar kommen die Käufer von Unternehmen aus der DACH-Region mehrheitlich immer noch aus dem deutschsprachigen Raum, jedoch liegt der Anteil ausländischer Investoren mittlerweile bei über 40 %. Mit einem Anteil von rund 13 % sind die USA mit großem Abstand der nach Transaktionsanzahl häufigste Käufer von Assets aus der DACH-Region. UK und Japan folgen mit einem jeweiligen Anteil von 5 % bzw. 3 %. Demgegenüber kamen die sog. BRIC-Staaten in Summe lediglich auf einen Anteil von rund 4 %, China alleine auf gerade einmal 2,4 %. Auch wenn viele Käufer aus den Emerging Countries mittlerweile deutlich professioneller und erfahrener geworden sind, gestalten sich Investorenprozesse mit dieser Interessentengruppe in der Regel immer noch komplexer und langwieriger. Sprachliche Hürden, kulturelle Unterschiede sowie regulatorische Prozesshemmnisse führen vielfach zu Verzögerungen im Prozess und einer niedrigeren Prozesssicherheit.
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Notes
- 1.
Die Prozesserfahrung mit Interessenten aus China zeigt, dass es dort gerade bei strategischen Interessenten derzeit noch unüblich ist, externe Berater einzuschalten. In vielen Prozessen versuchen Chinesen (zunächst) mit eigenen „Bordmitteln“ über die Runden zu kommen.
- 2.
Als Beispiele seien der gescheiterte Verkauf des amerikanischen Autoherstellers Hummer an Sichuan Tengshong Heavy Industrial Machinery sowie die Veräußerung des deutschen Herstellers von Transformatoren SGB Starkstrom an das chinesische Staatsunternehmen Pinggao Group genannt.
- 3.
Einschränkend ist allenfalls anzumerken, dass es sich teilweise um Erwerber handelt, die bereits aufgrund eines vorhergehenden Prozesses oder einer zuvor bestehenden Beziehung (z. B. Joint Venture) einen inhaltlichen und zeitlichen „Vorsprung“ hatten (z. B. Neumayer Tekfor).
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Sittel, T., Trusculescu, A. (2016). Traum oder Wirklichkeit: Cross-Border-M&A im deutschen Mittelstand. In: Kuckertz, A., Middelberg, N. (eds) Post-Merger-Integration im Mittelstand. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12370-3_3
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