Zusammenfassung
Zuschauer von TV-Debatten werden umfassend über die relevanten Themen im Wahlkampf informiert werden. Dabei geht es insbesondere um „policy“ – also die Ausleuchtung von spezifischen Politikfeldern. Innerhalb des gesteckten thematischen Rahmens gibt es zwischen den Kandidaten aber erhebliche Unterschiede, wie sie die Wähler von ihren Positionen überzeugen wollen. Die in diesem Zusammenhang eingesetzten Debattenstrategien werden aber nicht zufällig oder spontan gewählt, sondern hängen systematisch mit Kandidateneigenschaften und Kontextfaktoren zusammen. Die Zuschauer erfahren in TV-Duellen aber auch einiges über den Charakter der Spitzenkandidaten, denn Kandidaten verwenden einen substantiellen Teil ihrer Aussagen darauf, über die eigene Person oder die des Gegners zu sprechen. Auch können Zuschauer durch die nonverbale Kommunikation der Kandidaten Einblicke in deren Persönlichkeit erhalten. Aber auch die Moderatoren reklamieren einen erheblichen Teil der Redezeit für sich. Dabei setzen sie einen anderen Schwerpunkt als die Kandidaten: Sie interessieren sich deutlich stärker für „politics“ – also für den Wahlkampf und mögliche politische Konstellationen, die sich aus der anstehenden Wahl ergeben.
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Notes
- 1.
Debatten ohne Moderatoren sind die absolute Ausnahme. Nach unserem Kenntnisstand fand bislang nur in Österreich im Vorfeld der Direktwahl des Bundespräsidenten 2016 ein Duell statt, in dem die Kandidaten ohne journalistische Rahmung miteinander diskutiert haben.
- 2.
Weiterhin entfallen 4,0 % aller Aussagen auf Sprecher aus dem off bzw. Einspieler.
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Maier, J., Faas, T. (2019). Debatteninhalte und Debattenstrategien. In: TV-Duelle. Grundwissen Politische Kommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11777-1_4
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