Zusammenfassung
Zahlreiche, vor allem ländlich-periphere Regionen Deutschlands sind seit vielen Jahren von einem stetigen Bevölkerungsrückgang betroffen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich die derzeitige demographische Entwicklung in diesen Regionen auch in absehbarer Zukunft fortsetzen, zumindest jedoch lange nachwirken und weiterhin mehrdimensionale, demographische und ökonomische Schrumpfungsprozesse auslösen bzw. verstärken. Dabei überlagern sich selektive Abwanderungen und negative Effekte des demographischen Wandels derart, dass die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen zu einem mehr oder weniger einheitlichen negativen Entwicklungsprozess verschmelzen, in dem Ursachen und Wirkungen kaum noch zu unterscheiden sind. Da es sich weitestgehend um nachfrageschwache Regionen handelt, in denen die Rentabilität vieler Angebote der Daseinsvorsorge nicht mehr gewährleistet ist, werden Angebote der technischen sowie sozialen und kulturellen Nahversorgung zurückgeschraubt, wodurch die Attraktivität dieser Regionen wiederum geschwächt wird.
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Notes
- 1.
Zum Vergleich das Beispiel Hessen zwischen 1950 bis 2010: Verringerung der Anzahl aller Agrarbetriebe von 160 000 auf 20 000; Erhöhung der durchschnittlichen Flächenausstattung der Haupterwerbsbetriebe von ca. 8 ha auf 100 ha; Reduzierung des Arbeitskräftebesatzes von rund 38 AK/100 ha auf unter 2 AK/100 ha (Lissmann 2010).
- 2.
Aus Sicht der EU-Agrarpolitik: Die Einhaltung von Umweltauflagen und das Erbringen von konkreten, zusätzlichen Umweltleistungen (z. B. Erhalt von Dauergrünlandflächen; verstärkte Anbaudiversifizierung usw.), die den Landwirten in der aktuellen Förderperiode (2014-2020) verstärkt finanziell vergütet wird (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2015).
- 3.
Aktivierung des Feldinventars: Ein Landwirt, der das Feldinventar aktiviert hat, ist daran grundsätzlich auch für die Zukunft gebunden und hat keinen Anspruch darauf, aus Billigkeitsgründen zu einem Verzicht auf die Bewertung wechseln zu können. Ermittelt ein Land- und Forstwirt seinen Gewinn durch Betriebsvermögensvergleich, hat er nach § 4 Abs. 1 EStG die Wirtschaftsgüter seines Betriebsvermögens zu bilanzieren. Zum Betriebsvermögen i. S. des § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG gehören auch das Feldinventar und die stehende Ernte.
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Weiß, W., Corthier, J. (2016). Beitrag der Landwirtschaft zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. In: Herbst, M., Dünkel, F., Stahl, B. (eds) Daseinsvorsorge und Gemeinwesen im ländlichen Raum. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11769-6_8
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