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Anbieter und Abnehmer: Quantitative Annäherung an das Feld

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Pädagogischer Anspruch und soziale Distinktion
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Zusammenfassung

Für die Anbieterseite der Schulen steht eine Reihe von Daten aus der deskriptiven Schulstatistik zur Verfügung: die Anzahl der Schulen wie die Anzahl der Schüler_innen, jeweils aggregiert und in ihrer Verteilung auf private und öffentliche Trägerschaft sowie bestimmte Schulformen dargestellt. Diese Daten bilden den Ausgangspunkt für eine Vermessung des Feldes privater Schulen. Sie setzen den Rahmen und verdeutlichen die Strukturen, die jeweils für die öffentlichen und privaten Schulen und ihre Schüler_innen gelten. Die Daten zu Deutschland werden als Ausgangspunkt genommen und in einem zweiten Schritt auf das Bundesland L und auf L-Stadt, die ausgewählte nordwestdeutsche Großstadt innerhalb des Bundeslandes L, bezogen.

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Notes

  1. 1.

    Die Zahlen beziehen sich auf das Schuljahr 2012/2013 und beruhen auf den Angaben des Statistischen Bundesamtes 2013. Für L-Stadt sind regionale Aufstellungen hinzugezogen worden.

  2. 2.

    Diese Verteilung wird sich in den kommenden Jahren wegen der angestrebten Zweigliedrigkeit im Schulsystem vermutlich deutlich ändern.

  3. 3.

    Das ist angesichts der Tatsache, dass die Zulassungsbedingungen für private Grundschulen in strenger Weise an die Konfession oder ein besonderes pädagogisches Interesse gebunden sind, ein relativ hoher Anteil, der in seiner bundesweiten Ausprägung vermutlich auf die konfessionellen Schulen zurückzuführen ist.

  4. 4.

    Der hohe Anteil der Förderschulen an den Schulen in freier Trägerschaft ist darauf zurückzuführen, dass sie bis in die Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein häufig an konfessionelle Träger der christlichen Behinderteneinrichtungen gebunden oder Erziehungsheimen der Jugendfürsorge, ebenfalls in freier Trägerschaft, angegliedert waren (vgl. Kraul 2015c, S. 28).

  5. 5.

    Dabei ist anzumerken, dass es problematisch ist, die Anzahl der privaten Schulen (N = 15) zu prozentuieren. Die folgenden Grafiken, in denen die Schüler_innenzahlen und nicht die Anzahl der Schulen als Indikator genommen werden, relativieren dann auch den Befund der Verteilung auf Schulformen. – Bei der Zusammenfassung der Schulformen stellen die Förderschulen ein besonderes Problem dar. In L-Stadt beziehen sich die meisten privaten Förderschulen auf spezifische Behinderungen wie Taubheit oder Blindheit und erbringen damit für eine bestimmte (behinderte) relativ kleine Klientel Lehrleistungen. Was ihre Größe betrifft, so haben sie zum Teil weniger als 50 Schüler_innen. Aufgrund ihrer spezifischen Ausrichtung unterliegen sie jedoch nicht dem Schulwahlmodus anderer privater Schulen. Insofern ist von den in das obige Schaubild eingegangenen Förderschulen in L-Stadt nur eine, und zwar eine kombinierte Haupt- und Förderschule, in dieser Untersuchung berücksichtigt worden (vgl. dazu Kap. 2, Anm. 8).

  6. 6.

    Die Unterschiede, die sich im privaten Sektor zeigen, sind vermutlich auf unterschiedliche Schulstrukturen zurückzuführen. So verweist der geringere Anteil der privaten Grundschüler_innen in L-Land darauf, dass katholische Grundschulen staatlich sind, und ein Grund für den größeren Anteil der Gymnasiast_innen könnte darin liegen, dass das Gymnasium mit Klasse 5 beginnt und nicht, wie in einer Reihe anderer Bundesländer, erst mit Klasse 7.

  7. 7.

    Vgl. dazu die Differenzierung zwischen dem Wettbewerb erster und zweiter Ordnung, s. o. Abschn. 1.2.1.

  8. 8.

    Die Förderschulen sind bei den Typen privater Schulen nicht berücksichtigt worden. Ihr privater Charakter ist historisch bedingt und sagt wenig über alternative pädagogische Orientierungen und Methoden oder über einen bestimmten Wahlmodus der Elternschaft aus. Von der in der Fragebogenstudie berücksichtigten kombinierten Haupt- und Förderschule (s. o. Anm. 5) lagen zudem nur 8 Fragebögen vor.

  9. 9.

    Zu staatlichen und öffentlichen Elitegymnasien vgl. Helsper et al. 2015b.

  10. 10.

    Expatriate: Person, die vorübergehend ihren Wohnsitz im Ausland hat; häufig sind sog. Expats Fachkräfte international agierender Unternehmen.

  11. 11.

    Zu den internationalen Schulen vgl. Breyde 2015; Hallwirth 2013, S. 183 ff.; Koinzer und Leschinsky 2009, S. 673; Ullrich und Strunck 2012. In jüngerer Zeit erlangen die internationalen Schulen, bundeslandabhängig und den spezifischen wirtschaftlichen Bedingungen einer Region geschuldet, häufig auch den Status von Ersatzschulen.

  12. 12.

    Eine gute Vergleichsbasis bieten die JAKO-O-Studien (vgl. Killus und Tillmann 2011, 2012, 2014).

  13. 13.

    Der JAKO-O Studie zufolge sind es 81 %; dem Sozialbericht von L-Stadt zufolge nur 73 %. Bei dem Sozialbericht muss allerdings zweierlei berücksichtigt werden: Zum einen ist die Definition der Paarfamilie, anders als in unserer Studie, an die Eheschließung gebunden, zum anderen sind hier Kinder von 0–17 Jahren und nicht nur Schulkinder berücksichtigt; häufig erfolgt die Eheschließung jedoch erst in den ersten Lebensjahren eines Kindes, aber vor dessen Schuleintritt.

  14. 14.

    Wie aus dem Sozialbericht für L-Stadt hervorgeht, finden sich Mehrkinderfamilien sowohl im oberen als auch im unteren sozialen Segment.

  15. 15.

    Für den Vergleich mit den Privatschuleltern, deren Altersstruktur nicht erhoben worden ist, sind aus dem Mikrozensus die Abschlüsse der 25- bis 65-Jährigen herangezogen worden (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010, S. 229).

  16. 16.

    Die Daten des Mikrozensus geben nur die Hochschulreife als höchsten Bildungsabschluss an.

  17. 17.

    Die Klassifizierung der unterschiedlichen Einkommen ist gemäß der Berechnung des Statistischen Bundesamts vorgenommen worden. Grundlage sind die Daten zum Median-Einkommen und eine Kategorisierung der Einkommen in Bezug auf das Medianeinkommen von relativ arm/Existenzminimum (40–43 % des Medianeinkommens) über armutsgefährdet (60 %) und medialem Einkommen bis hin zu hohem Einkommen (150 %) und einkommensreich (200 %). Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland 2012, S. 23 ff. – Diese Berechnungen gehen im Wesentlichen auf die Mitarbeit von Natalia Bergau und Sylvia Rapp zurück (vgl. Kraul et al. 2014, S. 78 f.).

  18. 18.

    Da in der Studie das Einkommen der Eltern in 500 EUR-Schritten erhoben worden ist, sind die Zuordnungen nicht immer trennscharf. Insbesondere kann nicht ermittelt werden, wo genau innerhalb des medialen Einkommens das Medianeinkommen liegt.

  19. 19.

    Entsprechende auf die Alterskohorten der Eltern bezogene Vergleichsdaten stehen leider nicht zur Verfügung, insofern wird hier auf einen Vergleich verzichtet.

  20. 20.

    Die Klassifikation der Berufe (vgl. Bundesagentur für Arbeit 2011) unterscheidet zwischen Helfer- und Anlerntätigkeiten, fachlich ausgerichteten Tätigkeiten, komplexen Spezialistentätigkeiten und hochkomplexen Tätigkeiten.

  21. 21.

    Vgl. dazu im Einzelnen Kraul et al. 2014, S. 79 f.

  22. 22.

    Ein weiterer möglicher Vergleichspunkt ist der Migrationshintergrund, der, gemessen an der Definition des Statistischen Bundesamts, in dem untersuchten Sample bei 28% liegt. Damit ist der Anteil der privaten Schüler_innen mit Migrationshintergrund geringer als bei der Gesamtheit der Jugendlichen von 0–17 Jahren in L-Stadt (40 %), allerdings zugleich um 5 Prozentpunkte höher als in der JAKO-O Studie, deren – bundesweite – repräsentative Stichprobe sich auf Schulkinder bezieht. Da die Bedeutung des Indikators Migrationshintergrund von dem Herkunftsland abhängig ist und zudem von der Bildungs- und Berufsqualifikation der Migrant_innen überlagert wird, wird auf der Ebene der Gesamtheit aller Privatschuleltern auf eine Interpretation verzichtet. Der Anteil der Migrant_innen wird jedoch im Einzelfall in den Fallstudien berücksichtigt.

  23. 23.

    Das entsprechende Item im Fragebogen lautete: „Unten werden einige Erziehungsziele aufgeführt. Bitte kreuzen Sie an, wie wichtig Sie es finden, dass in der Einrichtung diese Dinge vermittelt werden“. Die Antwortangaben von „weniger“ bis „äußerst wichtig“ sind in eine Rangordnung gebracht worden (vgl. Kraul et al. 2014, S. 82).

  24. 24.

    Items für Akzeptanzwerte: Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft; Ordnung und Disziplin; angemessene soziale Umgangsformen; Achtung und Respekt vor den Eltern; Bereitschaft zum Lernen; Achtung vor religiösem Glauben.

  25. 25.

    Zu den Ergebnissen im Einzelnen vgl. Kraul et al. 2014, S. 83 ff.

  26. 26.

    Zur Bildung der Faktoren wurde eine Hauptachsen-Faktorenanalyse mit Promax-Rotation angewandt. Die Promax-Rotation wurde durchgeführt, weil mithilfe dieser Rotationsmethode eine verbesserte Zuordnung der Variablen zu den einzelnen Faktoren stattfinden kann und durch eine schiefwinklige Rotation höhere Zusammenhänge zwischen den Variablen aufgedeckt werden können. Diese Arbeiten sind von Sylvia Rapp durchgeführt worden.

  27. 27.

    Zu dem hier verwendeten Schulkulturbegriff, der sich theoretisch von Reckwitz (2004) ableitet und dabei auf ethnografische Arbeitsweisen rekurriert (vgl. Kraul 2009; Bendix und Kraul 2015).

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Kraul, M. (2017). Anbieter und Abnehmer: Quantitative Annäherung an das Feld. In: Pädagogischer Anspruch und soziale Distinktion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11695-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-11695-8_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-11694-1

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