Zusammenfassung
Der katholischen Kirche bescherte die Aufteilung Deutschlands unter den Alliierten 1945 insbesondere in der „Sowjetischen Besatzungszone“ (SBZ) neue Probleme: Die Grenze zwischen westlichen und östlichen Besatzungszonen spaltete mehrere Diözesen geographisch. Das Erzbistum Paderborn sowie die Bistümer Osnabrück, Fulda, Würzburg und Hildesheim umfassten Teile der SBZ. Zugleich fielen große Teile des Bistums Berlin, einige Gemeinden des Bistums Meißen sowie Hinterpommern durch den Verlust der ostpreußischen Gebiete unter polnische Verwaltung. In der SBZ waren nur die Bischöfe von Berlin und Meißen ansässig, während die Jurisdiktionsbezirke Erfurt-Meiningen, Magdeburg, Schwerin und Görlitz westdeutschen Bischöfen unterstanden. Der Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing (1880-1950) verlegte seinen Amtssitz in den Westteil der Stadt. Eine Angleichung der Diözesan- an die Zonengrenzen kam trotzdem nicht in Frage. Stattdessen übertrugen die betroffenen westdeutschen Bischöfe Jurisdiktionsvollmachten auf ostdeutsche Diözesanpriester, wodurch sie einmal mehr die Diasporasituation ostdeutscher Katholiken unterstrichen.
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Scholz, B. (2016). Die Kirchen und die Deutsche Demokratische Republik (1945/49-90). In: Die Kirchen und der deutsche Nationalstaat. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11508-1_9
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